Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Jahren haben Bruder und Schwester geheiratet oder im antiken Griechenland haben sich reiche Adelige Jungs als Sexspielzeuge gehalten. Heute aber mit der Moral … versteh mich nicht falsch. Aber manchmal frage ich mich, was ist daran falsch, wenn ein 13-jähriges sexuell reifes Mädchen aus freiem Willen mit dir schläft …?“
„Du machst es dir zu einfach, Carlos. Diese Männer haben Sex mit Kindern, die sechs Jahre oder jünger sind. Babys, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben und die wehrlos sind und nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden können. Aber wenn Ralle uns helfen kann …“, antwortete Schmitt mit gereizter Stimme. Bei Sex mit Minderjährigen kannte Schmitt keine Toleranz. Carlos schien etwas auf den Lippen zu haben, aber verkniff sich das und nahm noch einen Schluck aus der Flasche und einen kräftigen Zug vom Joint. Schmitt fühlte sich vom ganzen Rauch inzwischen auch schon leicht high, wollte dies gegenüber Carlos aber nicht sagen.
„Wahrscheinlich hast du Recht, Schmitti. Ich werde Ralle nachher mal eine E-Mail schreiben.“
„Danke, Carlos. Ich weiß deine Hilfe sehr zu schätzen. Ich hoffe, dass mir mein Gespräch mit der Polizei noch ein paar Hinweise beschert.“
„Dann drück ich dir mal die Daumen. Aber denk bitte dran: Der Polizei nichts von unserem Gespräch erzählen. Wenn ich hier einen Bullen sehe, werde ich die Suche sofort beenden.“
„Was denkst du von mir?“
„Ich will nur sichergehen. Vielleicht ist es auch der Joint … keine Ahnung, aber ich habe echt keinen Bock mehr auf Knast.“
„Du kannst dich auf mich verlassen. Ich muss dann mal wieder ins Büro. Ich maile dir nachher noch ein Bild von Nina Vogel.“
„Sehr gut. Dann werde ich mich mal für dich umhören. Komm, ich begleite dich raus. Willst du nicht wirklich mal ziehen … …“
„Du wirst es nie lassen, oder … …“
Beide lachten laut auf. Schmitt und Carlos leerten ihre Flaschen und standen auf. Carlos nahm noch einen kräftigen Zug vom Joint und zusammen verließen sie das Büro.
Schmitt verabschiedete sich nochmals von Carlos und auch von Miguel und war froh, wieder frische, nicht gedopte Luft zu atmen. Draußen atmete er mehrmals tief ein und aus. Er hatte mehr erreicht, als er erhofft hatte. Allerdings warf das Gespräch auch jede Menge Fragen auf, auch Fragen, die ihn drängten, die Freundschaft mit Carlos zu überdenken.
Carlos war sympathisch, aber nach dem Gespräch musste Schmitt mehr denn je glauben, dass auch Carlos ein Pädophiler war. Auch wenn die letzten Beweise fehlten, wollte Schmitt nicht mit solchen Leuten befreundet sein. Aber er musste seine moralischen Wertvorstellungen fürs erste zurückstellen. Er brauchte Carlos. Ansonsten stand er ziemlich alleine da. Von dem Gespräch mit der Polizei erwartete er schließlich nicht mehr allzu viel und die Drohung mit der Presse könnte er auch nicht wahrmachen, damit könnte er schließlich das Leben von Nina gefährden. Aber das war sein einziges Druckmittel. Wenn denn Nina noch lebte. Das wiederum brachte ihm in Erinnerung, dass er unbedingt mit Karl Vogel telefonieren musste. Wenn es das Geld nur dafür gab, dass er Nina lebendig zurückbrachte, dann hatte er einen ganz schlechten Deal gemacht. Nein, das musste er schnell klären. Sobald er im Büro war, würde er Vogel anrufen und danach noch ein bisschen recherchieren. Er musste viel mehr über die Strukturen von Kinderschändern wissen und darüber, ob sie wirklich in Netzwerken agierten, wie Carlos vermutete, oder doch eher Einzeltäter waren. Wenn Schmitt ehrlich war wusste er, dass es einfach zu viele Faktoren gab, die in Frage kamen. Ohne einen konkreten Verdacht suchte er die Nadel im Heuhaufen. Aber er musste weitersuchen.
Erst mal einen Döner , dachte Schmitt und begab sich zu seinem Lieblingsdönerstand in der Kalk-Mühlheimer-Straße.
In welch großer Gefahr er schon sehr bald sein würde, ahnte er nicht, als er genüsslich in seinen Döner biss.
Kapitel 13
Tag 3 nach der Entführung, Flughafen Moskau Scheremetjewo
Snowden!
Die Welt war schnelllebig. Sehr schnelllebig, zu schnelllebig! Die Menschen konnten mit diesem Tempo oft nicht Schritt halten. Die Gesetze schon gar nicht.
Snowden!
15:55 Uhr - Flughafen Moskau Scheremetjewo.
Der Flug 205 der russischen Fluggesellschaft Aeroflot aus Peking landete pünktlich am Moskauer Flughafen. Die Maschine war zur Hälfte mit Passagieren gefüllt. Ethan Carter hatte
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