Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
davon halte. Mein Bier ist mir genug.“
„ Ok, du weißt nicht, was du verpasst. Aber irgendwann rauchen wir noch gemeinsam einen“, und als wollte er es noch nonverbal betonen, nahm er einen kräftigen Zug und entließ den Rauch aus seiner Lunge in die Luft. Schmitt hatte noch nie Drogen probiert und wollte es auch dabei belassen. Obwohl es Carlos wusste, versuchte er es immer wieder. Es war schon fast ein Running-Gag. Allein der Rauch benebelte Schmitt schon.
„Na gut, Schmitti, dann erzähl mal, warum du denkst ich könnte dir helfen?“
Diesen Gefallen tat ihm Schmitt gerne und erzählte von seinem Auftrag, seinen Vermutungen, seinen Schwierigkeiten mit der Polizei und dass er nicht mehr weiß, wie er mit seinen Ermittlungen fortfahren solle und daher hoffe, dass Carlos ihm weiterhelfen könne.
Carlos überlegte kurz.
„Mierda, Schmitti, da hast du dir ja einen ganz fetten und glitschigen Fisch an Land gezogen. Hört sich nicht gut an, wenn du mich fragst. Gar nicht gut. Dass die Polizei dich so abweist verwundert mich nicht. Sicherlich wissen die auch nichts. Würde mich nicht wundern, wenn man die Kleine bald tot auffindet.“
„Ich fürchte auch. Aber ich habe nun mal diesen Auftrag angenommen. Und jetzt kann ich meinen Kopf nicht einfach in den Sand stecken.“
„Und du bist sicher, dass keiner aus der Familie oder Bekannte die Kleine entführt haben?“
„Sicher nicht, aber ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen. Ich war bei den Vogels und habe einfach nicht diesen Eindruck bekommen. Deswegen brauche ich deine Hilfe. Du siehst und hörst alles. Ist dir irgendein Gerücht zu Ohren gekommen? Gibt es in Deutschland organisierte Entführungen?“
„Verstehe. Also ich habe noch nichts gehört, Schmitti. Aber es gibt natürlich auch in Deutschland organisierte Entführungen und ich will mit diesem Scheiß nichts zu tun haben. Meine Koks- und Dopegeschäfte reichen mir. Das ist eine ganz andere Welt. Früher hatte man sich auf Mädchen und Frauen aus Osteuropa konzentriert. Das war einfach und leicht verdientes Geld. Aber die Ansprüche der Kunden steigen.“
„Was meinst du?“
„Nun, ganz einfach. Eine 15-jährige Nutte aus Rumänien kannst du für 5-10.000 Euro an ein Bordell in Westeuropa verkaufen. Eine 15-jährige aus Deutschland für 50-150.000 Euro nach Dubai.“
„Krass. Wieso so ein großer Unterschied?“
„Ist doch logisch. Es ist einfacher, ein Mädchen aus Rumänien zu entführen, als ein Mädchen aus Deutschland. In Rumänien kannst du jeden Bullen schmieren, in Deutschland ist das schwieriger. Menschenhandel ist inzwischen ein internationales Geschäft. Dagegen sind unsere Drogengeschäfte Katzendreck. Die alten Bosse haben noch einen Kodex. Keiner pfuscht dem Anderen ins Geschäft. Aber diese neuen Wilden, die kennen keinen Skrupel. Da geht es nur ums Geld. Die würden auch ihre Mutter verkaufen, diese Bastardos.“
„Aber ein sechsjähriges Mädchen?“, versuchte Schmitt einzuwenden.
„Du machst wohl Witze. Was meinst du, was notgeile alte Säcke für ein sechsjähriges Mädchen aus Deutschland zahlen würden? Mit den richtigen Kontakten bekommst du mindestens 250.000 Euro.“
„Glaubst du, sie könnte deswegen entführt worden sein?“
„Schwer zu sagen. Denkbar ist es. Die Welt hat sich seit dem Internet stark verändert.“
„Wieso? Sie war doch schon immer schlecht.“
„Schlecht schon, böse auch, aber nicht so berechnend. Du kannst heute ohne Mühe aus dem Internet Pornos mit Tieren oder Kindern herunterladen. Ein halbwegs vernünftiges VPN und kein Schwein kann dich zurückverfolgen. Ganz zu schweigen vom Darknet, da bekommst du den kranksten Scheiß.“
„Was ist das Darknet?“
„Das ist das Untergrund-Internet, aber zig mal größer als das Internet. Ich nenne es den größten Joder-Basar der Welt.“
„Joder-Baser?“
„Estúpido! Joder bedeutet Ficken! Das Darknet ist ein riesengroßer Bumsbasar“, antwortete Carlos und lachte herzlich und laut über Schmitts schlechte Spanischkenntnisse. „Dort bieten die Mädchenhändler ihre Ware den notgeilen Säcken an ...“
Carlos hielt kurz inne, da ihm Schmitts vorwurfsvoller Blick nicht entgangen war.
„Mann, Schmitti, ich weiß, was du denkst. Aber das ist nicht in Ordnung. Ich bin nicht einer dieser Kranken. Ja, ich war im Knast, aber ich dachte wirklich, sie ist siebzehn und nicht dreizehn. Die Schlampe hat mich angelogen. Ich stehe nun mal auf die jungen Dinger. Aber kein Sex
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