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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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hätte es darauf nur eine Antwort gegeben: Den Vaterlandsverräter auslöschen. Er erinnerte sich noch gut daran, welch Geschwür Julian Assange für die Behörden darstellte. Leider, damals jedenfalls, hatten sie ihn nicht beauftragt, Assange unschädlich zu machen. Er hatte sich freiwillig angeboten, aber man hatte ihn für eine andere, wichtige Mission, vorgesehen gehabt. Für solche Whistleblower hatte Walsh kein Verständnis gehabt. Das waren Vaterlandsverräter, die das Leben von Millionen von Amerikanern aufs Spiel setzten. Mit solchen Menschen durfte man nicht zimperlich umgehen. Finden und ausschalten, das war seine Überzeugung. Wegen seiner harten und konsequenten Linie wurde er oft für die schmutzigen Aufgaben der Behörde beauftragt. Walsh hatte viele Leichen im Keller, davon auch einige Whistleblower. Dass die gestohlenen Daten dieser Whistleblower nie die Presse erreichten lag daran, dass sie eher daran interessiert waren die USA zu erpressen. Sie waren nur an Geld interessiert. Ihr Fehler! Walsh fand sie in den abgelegensten Orten dieser Welt und tötete sie. Seine Erfolgsquote war genauso hoch, wie sein Patriotismus gegenüber seinem Vaterland, den USA - obwohl er Halbdeutscher und in Deutschland aufgewachsen war, hatte er sich immer als Amerikaner gefühlt. Die Deutschen waren ihm zu weich und zu kompromissbereit.
    Doch der tragische Unfall vor zwei Jahren hatte sein Leben von einem auf den anderen Moment schlagartig verändert. Und in der Zeit danach  bis zum heutigen Tag  hatte er viel über das Leben, den Sinn und Unsinn seiner Arbeit nachgedacht. Er hatte meditiert und mit seinem Meister philosophiert. Eigentlich hatte er ihm viel öfter zugehört. Sein Meister und auch die anderen Bewohner des Klosters wussten nicht, dass er ihre Sprache verstand und sprach. So konnte er oft ihren Gesprächen lauschen, über das Leben, die Liebe und die nächste geistige Stufe, die jeder von ihnen anstrebte. Nie wurde in den Gesprächen Gewalt als Lösung genannt, sondern immer nur Liebe, Demut und Kompromisse. Sie sprachen auch über ihn, nicht oft, aber nie wurde ein schlechtes Wort über ihn ausgelassen. In diesen Momenten schämte er sich, dass er die, die ihm so gut gesonnen waren, belog. Er hätte es sich wahrscheinlich nicht so einfach eingestanden, aber als er die Artikel über Snowden las und das, was er leistete, bemerkte er, dass er sich verändert hatte. Er hatte Sympathien für diesen Mann, den er früher mit eigenen Händen getötet hätte. Und jetzt war er im Transitbereich des Moskauer Flughafens, wo es von Journalisten nur so wimmelte, und wahrscheinlich hielt sich Snowden nur einige Hundert Meter von ihm entfernt auf. Mit ein wenig Aufwand, so war er sich sicher, würde er schnell herausfinden können, ob Snowden sich wirklich im Transitbereich aufhielt oder schon längst vom russischen Geheimdienst an einen sicheren Ort gebracht wurde, wo man all die Informationen, die er besaß, abschöpfte. Falls er sich im Transitbereich aufhielt, wäre es auch für Walsh ein Leichtes gewesen, ihn für immer unschädlich zu machen. Sie waren in Russland, da war es ein Kinderspiel, Menschen sterben zu lassen. Mit ein bisschen Geld hätte man den einen oder anderen Mitarbeiter bestechen können, vor allem die, die ihm Lebensmittel und Getränke brachten. Und dann gab es noch diese neuen chemischen Wundermittel, die die amerikanischen Geheimdienste besaßen. Ein paar Tropfen davon ins Essen oder ins Getränk und der Held würde binnen 24 Stunden sterben. Diagnose: Natürliches Herzversagen. Problem gelöst! Dass die amerikanischen Behörden noch nicht reagiert hatten, konnte seiner Ansicht nur daran liegen, dass Snowden bewusst oder unbewusst das einzig Richtige erreicht hatte, um sein Leben zu schützen: weltweite mediale Aufmerksamkeit.
    Auf irgendeine Weise bewunderte er Snowden. Dieser hatte die Welt darauf aufmerksam gemacht, was die NSA und andere Geheimdienste hinter ihrem Rücken trieben. Diesen Mut musste man anerkennen. Und es gehörte viel Mut oder Dummheit dazu, sich mit dem größten Geheimdienst der Welt anzulegen. Schließlich hatte die NSA ein Budget von 100 Milliarden US-Dollar  offiziell, inoffiziell sprach man von 150  Milliarden. . Um sich mit so einer Behörde anzulegen, dafür braucht man schon dicke Eier. Verdammt dicke Eier  oder ein einfältiges gutgläubiges Wesen. Aber Snowden hatte der Welt gezeigt, wie wenig die NSA sich um Datenschutz und Privatsphäre kümmerte. Snowden

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