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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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hatte, wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass er es besser nie erfahren hätte.
    Das Leben war grausam. Es gab ihm ein Geschenk, nur um es ihm gleich wieder wegzureißen. Wie konnte eine gebrochene Seele wie seine  mit so einer Nachricht umgehen?
    „Wir finden sie, Peter“, antwortete Joe in leisem Ton und auch seine Augen waren feucht. Walsh schaute seinem besten Freund in die Augen und sah in ihnen den gleichen Kummer wie in seinem eigenen Herzen. Beide waren Profis. Auch wenn Walsh nie einen Auftrag ausgeführt hatte, bei dem ein Kind entführt wurde, wusste Walsh, wie aussichtslos die Situation war. Nur selten werden Kinder entführt, um sie über Jahre hinweg zu quälen oder einzusperren.
    „ … und wenn sie schon tot ist?“ Es war mehr ein zerbrechliches Herauswürgen, als eine Frage.
    „Sie ist nicht tot. Sie kann nicht tot sein, sonst hättest du nicht ihren Hilferuf wahrgenommen. Du hast doch selbst einmal gesagt, dass du nur von Lebenden Signale empfangen kannst. Sie lebt und sie braucht dich!“
    Joe schaute tief in Walsh Augen und sein Blick war ernst und entschlossen. Walsh blickte zu ihm und versuchte, aus diesen Worten Kraft zu tanken. Er atmete tief ein und aus, seine Augen bildeten einen Damm und ließen die Tränen zurückfließen wo sie hergekommen waren.
    „Du hast recht, sie lebt“, antwortete er mit fester Stimme und diesen Worten folgte auch seine Farbe zurück ins Gesicht. Sein Gesicht bekam wieder die gesunde Bräune zurück und Walsh Körpersprache signalisierte allen: Ja, meine Tochter lebt! Meine Tochter! Er saß nun aufrecht auf der Couch, statt in sich eingefallen. Und er war sich sicher: Wenn einer Nina finden konnte, dann er! Er war der beste Top-Agent, den die USA jemals hatte, und wer immer seine Tochter entführt hatte, er würde dafür leiden. Furchtbar leiden. Walsh war eine Maschine.
    Die tödlichste Maschine, die die Menschheit kannte. Und er kannte kein Erbarmen! Er durfte sich nicht von seiner Angst unterkriegen lassen. Das Schicksal hatte ihm eine Tochter geschenkt und sie lebte. Er musste sie finden. Er wusste nicht wie, aber er musste sie finden. Vielleicht würde er es erneut  versuchen; versuchen, mental zu ihr durchzudringen. Aber wenn Nina diesen Hilfeschrei unbewusst ausgesendet hatte, dann wäre es vergebene Mühe. Und sein Meister ging davon aus, dass Nina ihre Gabe nicht bewusst einsetzen konnte. Aber er musste irgendwo anfangen. Joe und PRISM würden ihm noch wichtige Informationen geben können. Joe war wichtig. Und er vertraute Joe.
    „Gemeinsam werden wir sie finden“, bestätigte Joe Walsh und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
    „Ja. Das werden wir,  Aber ich brauch auch noch die Hilfe von jemand anderem.“
    „Von wem?“ Joe machte einen überraschten Eindruck.
    „Von Ninas Mutter, Melanie.“
    „Wieso? Willst du dir das wirklich antun?“
    „Ja, ich muss. Ich muss sehen, wo Nina gewohnt hat, in welchem Zimmer sie geschlafen hat, welche Kleidung sie trug und mit welchem Spielzeug sie spielte. Vielleicht wird meine Gabe anschlagen.“ Walsh Stimme klang nicht mehr zerbrechlich, sondern mit jedem Wort entschlossener. Er war Profi und war bereits mit noch viel aussichtsloseren Missionen betraut gewesen. Wenn es drauf ankam, konnte er seine Emotionen sehr gut unterdrücken.
    Und genau diese Tugend versuchte er nun auch anzuwenden. Es war schwieriger, als es aussah und er sich zugestehen wollte. Denn hier ging es um seine Tochter, sein eigen Fleisch und Blut. Und es gab für ihn nun auch keinen Zweifel mehr, dass Nina wirklich seine leibliche Tochter war. Wenn er ehrlich war, hatte er auch nie wirklich daran gezweifelt. Diese Stimme, dieser Albtraum, war ihm so vertraut, viel zu vertraut, als dass diese Stimme einer anderen Person gehören konnte.
    Nur durch seine Trauer in den letzten Jahren hatte er die Stimme nicht bewusst an sich ranlassen können. Jetzt allerdings hatte er entschieden und er spürte seine Gabe. Walsh wollte verdammt sein, wenn er nicht alles, aber auch wirklich alles unternehmen würde, um Nina lebendig aus den Klauen der Entführer zu befreien. Dass Nina Opfer eines Pädophilen geworden war und derzeit unsägliche Qualen erlitt, daran wollte er nicht einmal denken, weil Walsh wusste, dass seine Emotionen mit ihm durchgehen würden.
    Er brauchte einen wachen Geist und Verstand. Nur so konnte er Nina eine Hilfe sein! Der Entführer hatte sich das falsche Mädchen ausgesucht. Walsh würde Nina finden und

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