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Pfad der Angst

Pfad der Angst

Titel: Pfad der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Vergrabungsaktion darauf aufmerksam wurden. Gut, dass du aufgewacht bist, Bob.«
    »Was meinst du denn, was es ist?«, fragte Bob. »Glaubst du, diese beiden haben die großartige Erfindung geklaut?«
    »Wozu bitte sollten sie sie vergraben? Sie hätten sie auch einfach in einem Schrank einschließen können. Nein, ich glaube, sie wollten ganz sichergehen, dass keiner das Ding findet. Es muss etwas Ungewöhnliches sein, das in einem normalen Haus sofort auffallen würde. Ich möchte zu gerne wissen, was es ist ... und es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.«
    »Nein!«, zischte Peter. »Justus, wir haben ja schon eine Menge komischer Dinge getan, aber das geht zu weit!«
    »Ich schlage vor, du schaust dich mal um, ob es hier nicht doch ein Fenster gibt. Und dann gehst du zur Treppe und passt auf, ob sich oben etwas rührt. Bob und ich machen das hier schon.«
    »Also mir gefällt das aber auch nicht, Just«, sagte Bob mit einem unbehaglichen Blick auf die festgetrampelte Erde.
    »Mir auch nicht«, erwiderte Justus. »Aber wir können nun einmal nicht immer nur das tun, was uns Spaß macht.« Er schnappte sich die Schaufel und fing an zu graben. Peter verließ sofort den Raum.
    Als Justus ein etwa fünfzig Zentimeter tiefes Loch gegraben hatte, richtete er sich ächzend auf und reichte die Schaufel an Bob weiter. Bob verzog den Mund, sagte aber nichts und schaufelte drauflos. Weitere fünfzig Zentimeter tiefer stieß die Schaufel gegen etwas Hartes.
    »Leise!«, mahnte Justus. »Und jetzt vorsichtig. Grab es aus!«
    »Du hast gut reden«, murrte Bob. Er legte die Schaufel weg und grub vorsichtig mit den Händen weiter. Nach kurzer Zeit legte er eine metallbeschlagene Ecke frei. Er beleuchtete sie ausgiebig mit der Taschenlampe. »Zumindest sickert kein Blut raus. Ich glaube fast, du hast recht, Just. Ein Sarg ist das nicht. Es ist auch zu klein.«
    Er grub noch ein bisschen weiter, und schließlich blickten sie auf eine Holzkiste mit Metallbeschlägen hinab.
    »Mach sie auf«, sagte Justus aufgeregt und leuchtete mit der Taschenlampe in die Grube. Bob mühte sich mit dem Deckel der Kiste ab und schaffte es endlich, ihn hochzuwuchten.
    In der Kiste lag ein verbeulter, verdrehter, angeschwärzter roter Metallkasten, auf dessen Seiten noch die Worte ›Do not open‹ zu erkennen waren.
    In diesem Moment flitzte Peter in den Raum und zischte: »Es kommt jemand!«
    Ein Schlüssel drehte sich im Schloss der Kellertür.
    Sofort knipsten sie die Taschenlampen aus. Bob sprang aus der Grube, Justus rappelte sich auf, bereit zur Flucht.
    Die Tür ging auf, und der Schein einer Taschenlampe leuchtete die Treppe hinunter. »Hallo?«, sagte eine Männerstimme recht leise. »Matthew, bist du das?«
    Sie hielten alle drei den Atem an.
    »Hallo?«, fragte Winston Granville noch einmal. Diesmal klang es eindeutig ängstlich, und er wartete auch gar keine Antwort ab, sondern schloss die Tür und drehte den Schlüssel zweimal um.
    Die drei ??? regten sich nicht, bis sie ganz sicher waren, dass Granville sie nicht mehr hören konnte. Dann flüsterte Justus: »Da hat wohl das Schlafmittel nicht lange genug gewirkt ...«
    »Warum haben wir eigentlich nichts gesagt?«, flüsterte Peter. »Das war doch die beste Gelegenheit für uns, ihm zu sagen, dass sein Bruder Leichen im Keller vergräbt!«
    »Und es war die beste Gelegenheit, dadurch Matthew Granville zu verraten, dass wir ihn dabei belauscht haben!«, zischte Bob. »Da hätten wir vorhin genausogut hier hereinmarschieren und ihnen beim Graben helfen können! Außerdem ist es keine Leiche.«
    »Nicht?« Peter knipste seine Taschenlampe an und tappte näher an die Grube heran. »Dann lass mal sehen. Ist es ein Schatz?«
    »Eine Million Dollar, und da ihr mir die ganze Arbeit überlassen habt, gehören sie mir«, sagte Bob.
    Peter riss die Augen auf. »Eine Million Dollar? Das ist nicht dein Ernst!«
    »Es ist ein Flugschreiber«, sagte Justus. »Zumindest war es mal einer – ich habe einmal eine Sendung darüber gesehen. Und ich schlage vor, wir graben ihn schleunigst wieder ein.«
    Sie schlossen den Deckel, schaufelten Sand und Erde zurück in die Grube, traten die Erde fest, stellten die Schaufel zurück in die Ecke – und hörten, wie sich oben der Schlüssel im Schloss drehte.
    »Raus hier!«, zischte Justus. Sie flitzten in den Flur und blieben jäh stehen. Die Kellertür öffnete sich, und Winston Granville sagte beschwörend: »Nun glaub mir doch endlich! Ich habe

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