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Pfad der Angst

Pfad der Angst

Titel: Pfad der Angst
Autoren: Astrid Vollenbruch
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und stecken ihre miesen kleinen Schnüffelnasen in Dinge, die sie nichts angehen. Mal sehen, ob ich nicht noch ein paar giftige Köder herumliegen habe. Dieses Rattenpack wird sich noch wünschen, nie geboren zu sein.« Er starrte die drei ??? mit so unverhohlener Feindseligkeit an, dass ihnen unbehaglich zumute wurde. »Genießt ihr euer Frühstück, Jungs?«
    »Ja, danke«, antwortete Justus genauso höflich wie zuvor. Dann wandte er sich an Winston. »Wir möchten heute gerne mit der Putzfrau sprechen, dieser Mrs Fields.«
    »Wozu das denn?«, fragte Granville irritiert. »Sie hat doch mit meiner Erfindung nichts zu tun!«
    »Wissen Sie das so genau, Sir?«, fragte Justus.
    »Wie? Was?« Granville wurde rot. »Äh – ja. Ich meine, nein! Woher soll ich das wissen? Aber es liegt doch auf der Hand – was sollte denn eine Putzfrau mit meiner Erfindung anfangen?«
    »Unterschätzen Sie die Putzfrauen nicht«, sagte Justus ganz ernsthaft. »Sie könnte ja eine Spionin sein. Sie sagten doch, Sie seien von Neidern und Spionen umgeben.«
    »Äh – ach ja«, sagte Winston Granville rasch. »Aber mir wäre es lieber, wenn ihr euch auf echte Verdächtige konzentrieren würdet. Dieser Frazier zum Beispiel. Machen wir die Sache nicht komplizierter, als sie ist! Fahrt zu ihm, seht nach, ob er meine Erfindung hat, und bringt sie mir zurück!«
    »Sollen wir sie ihm stehlen?«, fragte Peter irritiert.
    »Unsinn!« Granville lief erneut rot an. »Ihr stehlt doch nicht, wenn ihr mir meine Erfindung – äh – zurückbringt! Sie gehört mir! Ich hatte die grundlegende Idee und – äh – alles andere!«
    »Ich würde aber doch lieber erst mit ihm reden«, sagte Justus. »Schließlich wissen wir doch gar nicht, ob er sie wirklich hat. Das ist doch nur eine Vermutung. Oder?«
    »Natürlich!«, rief Granville. »Was denn sonst? Aber wenn er sie hat, will ich sie sofort haben, ist das klar?«
    »Gewiss, Sir. Aber wir bevorzugen doch unsere eigenen Methoden. Und die erfordern nun einmal sorgfältige –«
    »Ich glaube, euch ist etwas nicht klar«, unterbrach Matthew Granville ihn barsch. »Ihr sollt weder die Putzfrau befragen, noch das ganze Haus auf den Kopf stellen. Euer Auftritt heute Nacht hat uns gereicht. Erst treibt ihr euch im Keller herum, und nachher fallt ihr in den Wassertank oder so etwas! Das hier ist ein privater Besitz, kein Spielplatz für Halbwüchsige. Ihr sollt euren Job erledigen, die Maschine zurückbringen und wieder verschwinden. Das und nichts anderes ist euer Auftrag. Ist das klar?«
    »Ja, Sir«, sagte Justus.
    »Also lasst ihr gefälligst Mrs Fields in Ruhe.«
    »Ja, Sir, wir werden sie in Ruhe ihre Arbeit machen lassen.«
    Granville musterte ihn misstrauisch, aber Justus stopfte sich ein riesiges Stück Käse in den Mund, als sei das Thema damit für ihn erledigt.
    Nach dem Frühstück packten sie ihre Sachen und räumten sie ins Auto. Mrs Fields war inzwischen aufgetaucht, aber Matthew Granville hatte sie sofort in die Küche geholt und mit Arbeit überhäuft. Ihr Wagen stand vor dem Haus; es war ein leicht verbeulter blauer Volvo. Nachdem Bob sich die Nummer notiert hatte, kletterten sie in den Käfer und machten sich auf den Weg nach Brestow.
    Ihr neuer Bekannter, der Tankwart Jim Mason, hatte nichts dagegen, dass sie eine Weile bei ihm herumlungerten und seinen Vorrat an eisgekühlten Getränken verringerten. »Habt ihr das Erdbeben heute Nacht mitbekommen?«, fragte er. »Ich sage euch, Tankwart in Brestow ist der gefährlichste Job der Welt. Irgendwann fliegt mir hier alles um die Ohren. Vielleicht schon morgen, wer weiß?«
    »Warum soll es hier gefährlicher sein als bei uns an der Küste?«, fragte Peter.
    Mr Mason wies mit dem Daumen auf die Bergkette, die sich westlich hinter dem Ort erhob. »Deswegen. Keine drei Meilen von hier verläuft die San Andreas-Verwerfung. Dort schrubben die beiden Kontinentalplatten aneinander vorbei. Wenn es da mal richtig kracht, steht hier nichts mehr.«
    »Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir hier so nah dran sind«, sagte Bob.
    »Das ist im Moment auch nicht weiter wichtig«, sagte Justus ungeduldig. »Mr Mason, kennen Sie zufällig einen Mr John Frazier hier in Brestow?«
    »Ja, natürlich kenne ich den!«, antwortete Mr Mason. »Der ist fast genauso schlimm wie Granville. Nur auf andere Weise. Der läuft immer herum mit einem Gesicht, als ob er sagen wollte: Wartet nur, irgendwann zeig ich´s euch! Was wollt ihr denn nun ausgerechnet von dem? Hat er
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