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Pfad der Angst

Pfad der Angst

Titel: Pfad der Angst
Autoren: Astrid Vollenbruch
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guten Noten absahnt.«
    »Dad«, flehte Bob. »Kannst du uns nicht bitte einfach sagen, was du herausgefunden hast?«
    Mr Andrews lachte. »Schon gut, ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen. Also, bei dem Flugzeug handelte es sich um eine A-7 Corsair II der Air Force. An Bord waren zwei Piloten. Einer hieß Colin Carrington und kam aus Santa Clarita bei Los Angeles, der andere war ein Matt Fairweather aus West Virginia. Carrington kam bei dem Unfall ums Leben, weil sein Schleudersitz nicht ausgelöst wurde. Fairweather wurde erst zwei Tage später gefunden, als er völlig entkräftet in der Wüste herumlief. Er hatte wohl einen schlimmen Schock erlitten und konnte sich kaum an die letzten Tage erinnern. Zum Unfallhergang konnte er nichts sagen. Er kam für ein paar Wochen ins Krankenhaus und flog dann wieder. Vor vier Jahren wurde er aus dem Militärdienst entlassen. Ich konnte nicht herausfinden, was aus ihm geworden ist. Wahrscheinlich ist er zurück nach West Virginia gegangen. So. Hilft euch das weiter?«
    »Ja, Dad, vielen Dank! Bis heute Abend!« Bob legte auf und drehte sich zu Justus und Peter um. »Stimmt das? Hilft es uns wirklich weiter? Es war ja gar nicht Matthew Granville!«
    »Der Vorname ist aber ähnlich«, meinte Peter. »Matt ist ja die Kurzform von Matthew.«
    »Du meinst, er könnte seinen Namen geändert haben?«
    »Wenn er etwas zu verbergen hatte, dann könnte ich mir das sehr gut vorstellen.«
    »Ich auch«, sagte Justus. »Und wenn unser Matthew Granville wirklich dieser Matt Fairweather ist, dann hatte er ja auch etwas zu verbergen, nämlich den Flugschreiber. Aus welchen Gründen auch immer.« Er knetete an seiner Unterlippe und überlegte. »Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als noch einmal nach Brestow zu fahren.«
    »Und da werden wir sofort wegen Einbuchdiebstahls eingebuchtet«, sagte Bob. »Sehr empfehlenswert! Der Tankwart und dieser Chefredakteur erkennen uns doch sofort wieder! Wahrscheinlich hat sich der Tankwart auch noch unser Kennzeichen gemerkt!«
    »Das Risiko müssen wir eingehen. Wir werden eben nicht mitten durch den Ort fahren, sondern außen herum. Und dann reden wir mit Professor Frazier.«
    »Und dann?«
    »Dann«, sagte Justus grimmig, »holen wir dieses verflixte ›Hörende Auge‹ zurück.«
     
    Die Fahrt nach Brestow schien ewig zu dauern, aber als sie schließlich vor dem Haus von Professor Frazier standen, hätten sie den Besuch gerne noch ein wenig hinausgeschoben. Endlich fasste sich Justus ein Herz und klingelte.
    Der Mann, der ihnen die Tür öffnete, war genauso klein und rundlich, wie die Granville-Brüder groß und hager waren. Er hatte ein freundliches Mondgesicht unter einem Schwung semmelblonder Haare, trug ein bunt gemustertes Hemd und helle Shorts. Eigentlich sah er recht freundlich aus, schaute aber ärgerlich drein. »Ja bitte?«
    »Professor Frazier?«, fragte Justus.
    »Ja, das bin ich. Was kann ich für euch tun? Wer seid ihr?«
    »Mein Name ist Justus Jonas. Das hier sind meine Kollegen Peter Shaw und Bob Andrews. Wir sind Detektive. Darf ich Ihnen unsere Karte zeigen?«
    Überrascht nahm der Professor die Karte entgegen. »Das ist ja sehr interessant. Detektive? Seid ihr dafür nicht ein bisschen zu jung?«
    »Durchaus nicht«, sagte Justus, dessen Sicherheit beim Austausch der altbekannten Floskeln zurückkehrte. »Wir haben der Polizei von Rocky Beach schon manchen guten Dienst erwiesen und Fälle gelöst, an denen erfahrenere Leute gescheitert sind. Hier –«, er zog eine zweite Karte heraus, »diese Karte weist uns als ehrenamtliche Mitarbeiter der Polizei von Rocky Beach aus. Unterschrieben ist sie von Kommissar Reynolds.«
    »Interessant«, wiederholte der Professor. »Und wozu soll ich mir nun all eure Referenzen anschauen?«
    »Wir hoffen, dass Sie sich dadurch von unserer Aufrichtigkeit überzeugen lassen. Wir möchten Ihnen anbieten, Ihnen bei der Wiederbeschaffung des ›Oculus Audiens‹ behilflich zu sein.«
    Das rundliche Gesicht des Professors verzog sich bitter. »Das ist nett von euch, Jungs, aber ich glaube kaum, dass ihr mir da helfen könnt.«
    Justus holte tief Luft. »Ich glaube doch, Sir. Wir haben nämlich sozusagen schon eine Spur. Wir wissen, wer Ihnen das Gerät gestohlen hat.«
    Die Augenbrauen des Professors wanderten in die Höhe. »Ach nein. Und wer?«
    Justus räusperte sich. »Wir.«
    Ärgerlich sagte der Professor: »Hört mal, für solche Scherze fehlt mir gerade der Humor. Was soll
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