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Pfad der Angst

Pfad der Angst

Titel: Pfad der Angst
Autoren: Astrid Vollenbruch
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gearbeitet.
    Laut Angaben eines Tankwarts aus Brestow handelt es sich bei den mutmaßlichen Tätern um drei männliche Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, die einen gelben Kleinwagen fuhren und sich kurz vor der Tat bei ihm nach dem Haus von Prof. Frazier erkundigt hatten. Der Chefredakteur der ›Brestow Desert News‹, der sich mit den mutmaßlichen Tätern kurz unterhalten hatte, lieferte eine genaue Beschreibung. Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.«
     
    »Und dieser Professor Frazier ist der wirkliche Erfinder des ›Hörenden Auges‹«, sagte Bob. »Ich habe im Internet geforscht. Er ist ein sehr bekannter Seismologe und seit vielen Jahren in der Erdbebenforschung tätig. Er hat diverse Bücher zur Möglichkeit der Erdbebenvorhersage veröffentlicht.«
    »Das ist wirklich toll«, sagte Peter wütend. »Ich komme mir wie ein Vollidiot vor. Wir wussten, dass da irgendwas nicht stimmte, und haben uns trotzdem darauf eingelassen! Und ich kapiere das einfach nicht! Warum hat Granville uns für seinen miesen Plan benutzt? Was soll das alles?«
    »Wir werden es herausfinden«, sagte Justus entschieden.
    »Und zwar schnell«, sagte Bob. »Bevor sich irgendjemand für den ›gelben Kleinwagen‹ draußen vor dem Tor interessiert.«
    »Ich fasse mal zusammen«, sagte Justus. »Winston Granville benutzt uns, um eine Erfindung zurück zuholen, die er gar nicht gemacht hat. Sein Bruder Matthew weiß davon nichts, weiß aber genau über Winstons Methoden Bescheid, mit denen er uns angelockt hat. Und Winston soll wiederum nicht wissen, dass Matthew und ein bisher unbekannter Helfer einen Flugschreiber verstecken, der in die Hände der Polizei oder der Luftsicherung gehört. Mir will einfach nicht klarwerden, wie das zusammenhängt. Das Einzige, wobei ich mir ziemlich sicher bin, ist, dass nicht Winston, sondern Matthew Granville die Fäden in dieser Sache zieht. Und jetzt lasst uns mal überlegen. Angenommen, einer von euch käme an die Absturzstelle eines Flugzeuges und würde einen Flugschreiber finden. Was würdet ihr damit machen?«
    »Ich würde ihn bei der Polizei abliefern«, sagte Peter.
    »Und wozu?«
    »Damit die Polizei das Gerät an die Flugsicherung oder wen auch immer weitergibt, die dann anhand der Daten rekonstruieren kann, was vor dem Absturz im Flugzeug passiert ist.«
    »Und was gäbe es für einen Grund, den Flugschreiber nicht abzugeben?«
    »Eigentlich gar keinen«, sagte Bob. »Es ist einfach nur eine Schweinerei. Vor allem, wenn jemand bei dem Absturz ums Leben gekommen ist.«
    »Könnte es nicht doch einen Grund geben?«, fragte Justus hartnäckig weiter.
    »Welchen zum Beispiel?«, fragte Peter. »Ich kann mir keinen vorstellen.«
    »Was passiert denn, wenn man das Gerät nicht abgibt oder es nicht gefunden wird?«
    »Dann können die Daten eben nicht gelesen werden.«
    »Und welchen Grund könnte jemand haben, genau das zu wollen – dass sie eben nicht gelesen werden?«
    »Hm«, machte Bob. »Vertuschung? Auf dem Band ist etwas, das er nicht bekannt werden lassen will?«
    »Das muss aber schon etwas sehr Übles sein«, sagte Peter. »Ich meine – das Flugzeug stürzt ab, ein Mensch stirbt! Wer wäre denn so krank, etwas zu unterschlagen, das bei der Rekonstruktion des Unfalls helfen könnte?«
    »Jemand, der nicht will, dass der Unfall genau rekonstruiert wird«, sagte Justus langsam. »Jemand, der nicht will, dass die letzten Gespräche der Piloten oder die letzten Daten der Maschine bekannt werden.«
    Sie wechselten unbehagliche Blicke. Eine seltsame Kälte schien sich in der überhitzten Zentrale auszubreiten.
    »Wisst ihr was«, sagte Peter. »Es könnte interessant sein, herauszufinden, wer Matthew Granville ist. Oder besser – wer er vor fünfzehn Jahren war und inwieweit er mit dem Flugzeugabsturz zu tun hatte.«
     
    Das Telefon klingelte. Justus nahm den Hörer ab. »Justus Jonas von den drei Detektiven? Ah, Mr Andrews! Ja, Bob ist hier. Augenblick, ich reiche Sie weiter!«
    Er gab den Hörer an Bob weiter, der den Lautsprecher einschaltete. »Dad? Hast du die Informationen?«
    »Natürlich«, klang die Stimme von Mr Andrews aus dem Verstärker. »Willst du mir eigentlich auch verraten, warum ihr euch plötzlich für Flugzeugabstürze aus dem vergangenen Jahrhundert interessiert?«
    »Äh – das ist für die Schule, Dad.«
    »Natürlich. Wie immer. Ihr lernt so sagenhaft viel für die Schule, dass ich mich frage, wieso eigentlich immer nur Justus die
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