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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sich der anderen bewusst, die sich ihr von allen Seiten näherten. Langsam und wachsam stand sie auf und wurde sich schmerzlich bewusst, dass sie unbewaffnet war. Es hatte unter den Eletern einige gegeben, die ihren Tod wünschten. Ob die jetzt wohl auch hier waren?
    Sie erkannte Telagioth, einen weiteren Eleter, der nun neben Grae trat. »Sie können sie jetzt Graelalea nennen«, sagte er.
    »Ich habe die Prüfung bestanden«, sagte Graelalea.
    Karigan machte anscheinend ein sehr verwirrtes Gesicht, denn der Eleter lächelte. »Sogar in Ihrem Volk werden nach gewissen Ritualen die Namen geändert, oder? Etwa, wenn ein Mann und eine Frau Partner werden?«
    »Ja«, sagte Karigan. In diesem Augenblick war es ihr jedoch vollkommen egal, wie sich Grae oder Graelalea nannte und warum. »Ich seid gekommen … Ihr seid gekommen, um morgen den Schwarzschleierwald zu betreten.«
    Graelalea nickte, und für Karigan gewann die bevorstehende Reise plötzlich eine grimmige Realität.
    »Wir haben das Licht des Muna’riel gesehen«, sagte
Telagioth. »Wir wollten herausfinden, was ein anderer Eleter hier macht, und fanden stattdessen Sie.«
    »Tut mir leid, Euch zu enttäuschen.«
    »Wir sind nicht enttäuscht«, sagte Graelalea, »sondern überrascht.«
    »Sie dürften gar keinen haben«, sagte einer der Eleter in anklagendem Ton.
    Karigan sah ihn an. Sein Haar glich feinen Goldfäden, und in gewisser Weise schien er jünger und weniger weise zu sein als die anderen Eleter, denen sie bisher begegnet war.
    »Lhean«, sagte Graelalea, »jemand aus der Sippe Galadheon hat schon einmal einen Mondstein besessen. Solche Geschenke sind nicht ganz unbekannt. Nur selten.« Der Eleter starrte Karigan unbeeindruckt an. »Der erste, den Sie besessen haben, ist zerstört worden. Aber dieser? Wie kommt es, dass Sie einen zweiten bekommen haben?«
    »Er kam durch meine Mutter in meinen Besitz«, sagte Karigan. »Ich weiß nicht, woher sie ihn hatte.«
    Irgendetwas in Graelaleas Haltung ihr gegenüber schien sich zu verändern. Sie murmelte leise, fast unhörbar auf Eletisch, und ihre Hand streichelte das Licht, das der Mondstein ausstrahlte. »So etwas ist sehr kostbar«, sagte sie. »Noch nie wurde jemandem, der kein Eleter ist, ein Muna’riel geschenkt. Aber dass jemand zwei besitzt, ist einzigartig und hat eine tiefere Bedeutung.«
    »Aber ich habe sie gar nicht von den Eletern bekommen.«
    »Das mag sein«, sagte Graelalea, »aber das heißt nicht, dass es ihnen nicht bestimmt war, Sie zu finden. Das ist kein Zufall. Laurelyn hat Sie berührt.«
    Die Eleter sprachen leise miteinander, und Karigan hätte nicht sagen können, ob sie Graelalea zustimmten oder nicht. Abgesehen von Graelalea, Telagioth und Lhean waren noch drei andere da, und König Zacharias war informiert worden,
dass genau diese Anzahl Eleter den Schwarzschleierwald betreten würde. Deshalb hatte er seinerseits auch sechs Sacorider ausgewählt.
    Karigan erkannte einen weiteren Eleter. Aus den Schulterstücken seiner Rüstung ragten Stacheln. Als sie einander das letzte Mal begegnet waren, hatte er versucht, sie zu töten. Sie trat einen Schritt zurück, bereit zur Flucht, aber er schien sie nicht zu erkennen.
    Eleter und ihre seltsamen Sitten , dachte sie.
    »Wie der Muna’riel auch zu Ihnen gekommen sein mag«, sagte Graelalea, »er wird Sie gut über dunkle Pfade führen. Leider fürchte ich, dass in den kommenden Tagen viele dunkle Pfade vor uns liegen.« Sie unterbrach sich und neigte den Kopf. »Andere suchen nach Ihnen. Wir sehen uns morgen früh.«
    »Wartet!«
    Aber die Eleter ließen ihre Mondsteine verlöschen und verschmolzen geräuschlos mit dem Wald. Karigan ließ ihren Mondstein in ihre Tasche fallen, und die Dunkelheit senkte sich wie eine Decke über sie.
    »Karigan!«, ertönte ein ferner Ruf.
    Sie wartete, bis ihre Augen sich umgestellt hatten, machte sich wesentlich langsamer als zuvor auf den Rückweg ins Lager und war überrascht, wie weit sie sich davon entfernt hatte. Stimmen schallten durch den Wald, die ihren Namen riefen: die Stimmen ihrer Reiterkameraden.
    Sie seufzte; es tat ihr leid, dass sie sie beunruhigt hatte. Als sie am Rand des Lagers eintraf, begegnete ihr als Erstes Alton, dessen Laternenlicht die Sorgenfalten auf seiner Stirn erhellte.
    »Karigan! Dank den Göttern. Wir dachten, du hättest dich verirrt.«
    Sie wich aus und ging an ihm vorbei. »Ich habe mich nicht verirrt.«

    »He«, sagte Alton, der neben ihr herlief, »es tut mir

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