Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
auf sie zukam.
    Ein Wagen brach plötzlich aus der Menge, gezogen von zwei Karrengäulen in vollem Galopp, vorangepeitscht von einer Waffe, die die Zügel hielt. Vier weitere berittene Waffen donnerten nebenher.
    »Fastion!«, schrie Laren, aber ihr war klar, dass er ihretwegen nicht anhalten würde. Der Wagen jagte an ihr vorbei, und sie musste Rotkehlchen brutal auf den Hinterläufen herumreißen, um ihn einzuholen. Ben stieß einen erstickten Schrei aus und flehte jeden Gott des Pantheons um Rettung an. Laren glaubte zwar nicht, dass Goltera, die Göttin der fruchtbaren Schweine, eine große Hilfe sein würde, aber es konnte ja nicht schaden.
    Die berittenen Waffen öffneten ihre enge Formation für sie. Sie trieb den armen Rotkehlchen dicht neben den Wagen und sah auf die Ladefläche. Seitlich ausgestreckt lag dort Lord Coutre. Ein Pfeil ragte aus seinem Bauch, seine Augen waren weit aufgerissen, und er rang um Atem.
    Neben ihm lag Zacharias mit einem ähnlich Pfeil in der Brust. Seine Augen waren geschlossen, und sein Körper bewegte sich schlaff mit jedem Holpern des Wagens. Zwischen den beiden Männern saß Donal, der Lord Coutre ignorierte und ein blutgetränktes Tuch auf Zacharias’ Pfeilwunde presste. Es war unmöglich festzustellen, ob Zacharias noch lebte.
    »Die Pfeile stecken noch drin«, murmelte Ben in ihr Ohr. »Gut.«
    In ihrer Konzentration auf Zacharias hatte Laren Ben fast
vergessen, aber jetzt fiel er ihr wieder ein. Sie hackte ihre Fersen in Rotkehlchens Flanken, um ihn zu noch größerer Geschwindigkeit zu zwingen.
    »Fastion!«, schrie sie. »Heiler! Ich habe Ben hier. Heiler!«
    Fastion schien sie im Lärm des rumpelnden Wagens und des Hufschlages nicht zu hören, aber eine der berittenen Waffen verstand und griff vom Pferderücken aus nach den Zügeln der Karrenpferde. Fastion fuhr mit wildem Blick herum, bereit, sein Schwert zu ziehen.
    »Heiler!«, brüllte Laren. »Ich habe Ben hier!«
    Diesmal hörte er sie und hielt die Pferde an. Laren brachte Rotkehlchen schlitternd neben dem Wagen zum Stehen. Die Waffen der Eskorte gruppierten sich drohend ringsum.
    »Machen Sie schon«, sagte Fastion.
    Zitternd stieg Ben vom Pferd, sein Gesicht knochenbleich, und kletterte in den Wagen.
    »Der König«, sagte Donal zu ihm. »Kümmern Sie sich nicht um Lord Coutre. Der König braucht Ihre ganze Fürsorge.«
    Bevor sich Ben hatte hinsetzen können, schüttelte Fastion die Zügel und knallte mit der Peitsche. Ben fiel hintenüber, aber Donal half ihm auf.
    »Destarion müsste weiter vorn sein«, schrie Laren Fastion zu.
    Sie ritt neben dem Wagen her und flehte Rotkehlchen an, die brutale Geschwindigkeit bitte, bitte aufrechtzuerhalten. Obwohl Ben Lord Coutre einige Male einen Blick über die Schulter zuwarf, kümmerte er sich nur um Zacharias, wie Donal ihm befohlen hatte. Coutre war zwar Lordstatthalter und der Vater der künftigen Königin, aber sein Leben war nun einmal weniger wichtig als das von Zacharias. Sie wusste, dass Zacharias selbst dies anders gesehen hätte, aber im Interesse des Reiches war dies dennoch die Wahrheit.
    Laren konnte nicht alles sehen, was Ben tat, wobei Donal
ihm assistierte, aber gerade noch steckte der Pfeil in der Wunde, und im nächsten Augenblick nicht mehr; er lag auf dem Wagenboden, und Ben hatte seine Hände um die Wunde gelegt. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Er schloss die Augen, und ein bläulicher Schimmer ging von seinen Händen aus. Es wirkte friedlich wie ein klarer Sommerhimmel, und Laren spürte, dass sie ein klein wenig ruhiger wurde. Die Blutung kam langsam zum Stillstand, aber Laren konnte keine Veränderung in Zacharias’ Zügen feststellen.
    Der blaue Schimmer verlosch flackernd, und Ben starrte auf seine blutigen Hände und zwinkerte dümmlich.
    »Ben!«, rief Laren. »Ben!«
    Er sackte zusammen und wurde von Donal aufgefangen, der ihn schüttelte und vergeblich versuchte, ihn wieder wachzurütteln.
    Verdammt. Ben hatte offenbar bei der Heilung Sperrens, als er einem uralten Mann die Hüfte eines Zwanzigjährigen gab, schon allzu viele seiner Energien verausgabt.
    Oh Ben, dachte sie. Woher hätten sie wissen sollen, dass dem König dieses Unglück widerfahren würde? Ob es ihm wohl gelungen war, Zacharias zu heilen, bevor er ohnmächtig wurde? Oder war ihr König bereits nicht mehr bei ihnen?
    Der Ritt zur Burg zurück glich einem Albtraum. Donal gab nicht zu erkennen, ob Zacharias noch lebte oder nicht, und Ben erlangte das Bewusstsein

Weitere Kostenlose Bücher