Pfad der Schatten reiter4
Sorgen machen, aber als ich ihn kontaktierte, um eure Neuigkeiten über den Schläfer an Hauptmann Mebstone und König Zacharias weiterzugeben, habe ich gespürt, dass etwas nicht stimmte.«
»Und?«, drängte Alton.
Trace ließ die Schultern hängen. »Als ich ihn endlich zum Reden gebracht hatte, habe ich erfahren … Ich habe erfahren, dass wieder ein Anschlag auf König Zacharias verübt wurde, und dass er diesmal möglicherweise erfolgreich war.«
»Nein …«, murmelte Dale.
Estrals freie Hand fand die von Alton.
Trace erklärte, dass der Attentäter einen vergifteten Pfeil benutzt und den König damit getroffen hatte, und dass Ben bei dem Versuch, ihn zu heilen, selbst das Bewusstsein verloren hatte.
»Bis jetzt ist der König noch am Leben«, sagte Trace, »und mit jedem Tag wächst die Hoffnung, aber Connly weiß nicht, inwieweit ihm diejenigen, die dem König am nächsten sind, die Wahrheit sagen.«
»Es sieht Hauptmann Mebstone nicht ähnlich, ihren Reitern die Wahrheit vorzuenthalten«, stellte Dale fest.
»Nein«, stimmte Trace zu, »absolut nicht. Connly konnte gar nicht mit ihr sprechen. Destarion behauptet, sie sei krank geworden, und er hat sie in den Lazarettflügel bringen lassen. Er sagt, dass sie wieder gesund wird und dass wir uns keine Sorgen machen sollen.«
»Wer hat das Kommando?«, fragte Alton beklommen.
»Connly kommandiert die Reiter«, sagte Trace. »Er untersteht in erster Linie Colin Dovekey. Und was das Reich angeht …« Sie machte eine nachdenkliche Pause. »Was das Reich angeht, haben wir nun eine Königin.«
Estral und Dale schnappten nach Luft.
»Lady Estora«, murmelte Alton.
Trace nickte, und die Korona aus grünem Licht, die ihren Kopf umgab, flammte bei der Geste auf. »Königin Estora.«
»Aber wieso?«, wollte Dale wissen. »Wenn der König so schwer verletzt ist …«
»Genau darum haben sie sie ja zur Königin gemacht.« Als Sohn und Erbe eines Lordstatthalters hatte Alton seine Kindheit mitten im Zentrum der Politik und der Intrigen eines Provinzhofes verbracht und begriff sofort, was geschehen war. »König Zacharias’ Zustand muss wirklich ernst sein, wenn sie zu einem solchen Mittel gegriffen haben. Eine Hochzeit auf dem Sterbebett.«
»Man wollte sichergehen, dass die Regierungsmacht erhalten bleibt«, fügte Estral hinzu. »Aber was ist mit dem Erben? Der König hat doch für solche Fälle sicherlich jemanden bestimmt.«
»Selbst wenn der König einen Erben bestimmt hat«, sagte Alton, »würde es zu Machtkämpfen kommen, und das können wir uns im Moment nicht leisten. Das Zweite Reich wünscht sich nichts sehnlicher.«
Alle versuchten schweigend zu verarbeiten, was Trace ihnen berichtet hatte, und stellten sich vor, was das für ihre Zukunft bedeuten könnte. Eine Zukunft ohne König Zacharias? Alton schüttelte den Kopf. Es wäre ein harter Schlag für das Reich, aber auch ein harter Schlag für ihn persönlich, denn er hatte König Zacharias, dem sein Volk stets wichtiger war als er selbst, bewundert. Ob er womöglich schon tot war, und diejenigen, die ihm am nächsten waren, hatten die Wahrheit noch nicht bekannt gegeben?
Und Karigan. Nun, da er wusste, wem ihre Zuneigung in Wahrheit galt, tat sie ihm unwillkürlich leid. Sie würde es erst erfahren, wenn sie wieder aus dem Schwarzschleierwald zurückkam. Falls sie zurückkam. Estral drückte seine Hand, und
der düstere Blick, den sie ihm zuwarf, deutete an, dass sie etwas Ähnliches dachte.
»Wie lautet Connlys Auftrag für uns?«, fragte Alton Trace.
»Wir sollen so weitermachen wie bisher. Unsere Befehle haben sich nicht geändert. Inzwischen wird er versuchen, so viel wie möglich über Hauptmann Mebstone herauszufinden; und er wird der Königin eure Information über die Schläfer weitergeben. Er bat mich, euch daran zu erinnern, dass wir nach wie vor der Botendienst des Königs sind. Und falls der König stirbt, sind wir die Reiter der Königin.« Auf diese Äußerung folgte ein ernstes Schweigen.
»Ich möchte, dass wir täglich miteinander kommunizieren«, sagte Alton zu Trace. »Oder sogar öfter, falls nötig.«
»Unbedingt.«
Als sie sich verabschiedeten, verschwand Trace, und Merdigen erschien wieder.
»Wir müssen es den anderen mitteilen«, sagte Alton. »Können wir das auf dieselbe Weise tun?«
Merdigen nickte. »Natürlich, abgesehen von den Türmen östlich der Bresche.«
»Ich kann zu Garth reiten«, erbot sich Dale.
Alton nickte. »Er und Fern müssen
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