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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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überbringen. Jetzt hat sie das Gesetz in der Hand.«
    »Das könnte gefährlich sein«, gab Elgin zu bedenken.
    »Estora war bisher immer vernünftig, aber die Menschen neigen dazu, sich zu verändern, wenn sie plötzlich mächtig werden. Trotzdem bin ich bereit, das Risiko auf mich zu nehmen.«
    »Ich schlage vor, dass Sie zuerst etwas essen.« Meister Destarion erschien in der Tür und trug ein Tablett mit Speisen und Getränken. »Sie haben einige Mahlzeiten ausgelassen, und das trägt zu Ihrer Schwäche bei.«
    Elgin schnupperte die feinen Düfte, die vom Tablett aufstiegen. Larens Magen knurrte.
    »Ich nehme an, in den Speisen ist dasselbe, das Sie mir neulich Abend in den Tee gemischt haben«, sagte Laren giftig.
    »Ich bedaure die Notwendigkeit unseres Vorgehens«, versicherte Destarion. Er stellte das Tablett auf einen Tisch. Laren war versucht, es umzuschmeißen und ihn mit den Tellern zu bewerfen, aber sie vermutete, dass sie ihm dadurch nur einen weiteren Vorwand liefern würde, sie endgültig zum Schweigen zu bringen.
    »Abgesehen von den Gewürzen, die die Köche zur Geschmacksverfeinerung benutzen, ist weder Ihren Speisen noch Ihren Getränken irgendetwas beigemischt«, sagte Destarion.
    Sie starrte ihn wütend an.
    »Sie besitzen die Fähigkeit, die Wahrheit meiner Worte zu überprüfen«, erinnerte er sie.

    Um das zu tun, tastete sie an die Stelle, an der sie normalerweise ihre Brosche trug, aber sie steckte nicht an ihrem Nachthemd. Elgin wusste, was sie wollte und brachte ihr ihre Jacke, aber offenbar waren ihre Emotionen so stark, dass sie nicht einmal die Brosche zu berühren brauchte, um ihre Antwort zu bekommen. Wahr , verkündete ihre Gabe. Destarion hatte sie wegen der Speisen und Getränke nicht belogen. Sie nahm Elgin ihre Jacke ab und berührte die Brosche, um die erste Antwort zu bestätigen.
    Die Sachen auf dem Tablett stellten also keine Gefahr dar. Dieses Wissen verminderte jedoch keineswegs ihre Wut auf Destarion. So bitter es auch war, dass sie auf ihn angewiesen war, um zu erfahren, wie es um Zacharias und Ben stand – ihre Sorge um die beiden war stärker als ihre persönlichen Gefühle. »Wie geht es Zacharias?«
    »Er hat Fieber. Heute ist ein schwerer Tag für ihn.«
    »Und Ben?«
    »Noch immer bewusstlos.«
    »Er hat seine Fähigkeit überstrapaziert«, sagte Laren. »Er hätte sich umbringen können.«
    »Das glauben wir auch, aber wir haben mit solchen Dingen keine Erfahrung – zumindest nicht innerhalb unserer Lebensspanne. Ich habe zwei Assistenten beauftragt, die Archive zu durchkämmen, um herauszufinden, ob in der Vergangenheit ein ähnlicher Fall auftrat, der darin verzeichnet ist.«
    »Sobald sich an Bens Zustand irgendetwas ändert, werden Sie es mir sagen.« Sie formulierte es nicht als Frage, sondern als Feststellung. Sie war neugierig, was die Dokumente der Heiler wohl über die Reiter enthielten, da nur ein Bruchteil der Geschichte der Reiter die Zeitalter überdauert hatte. Sie war bisher nie auf die Idee gekommen, die Archive zu durchstöbern. »Es könnte allen Reitern helfen.«
    Destarion verbeugte sich. »Selbstverständlich. Nun schlage
ich vor, dass Sie etwas essen, denn unsere Königin verlangt danach, mit Ihnen zu sprechen, und es müssen Entscheidungen getroffen werden.«
    »Entscheidungen?«, murmelte sie, aber Destarion war schon gegangen.
    »Ich dachte, er ist einer von denen, die du umbringen wolltest«, bemerkte Elgin.
    »Das war er auch. Das ist er noch. Aber erst wenn ich herausgefunden habe, was mit Ben los ist.«
     
    Nachdem Laren etwas gegessen und sich angezogen hatte, hinderte niemand sie daran, den Lazarettflügel zu verlassen. Sie sah kurz nach Ben, der friedlich im Bett lag. Er sah aus, als würde er nur schlafen, aber als sie ihn rief und an der Schulter rüttelte, wachte er nicht auf.
    Sie besuchte auch Sperren, der in einem sonnigen Gemeinschaftsraum auf einem Sofa lag, wo ihm ein Heilungslehrling etwas vorlas.
    »Hauptmann!«, rief er. »Ich habe eine neue Hüfte, ist das nicht wundervoll?«
    So wundervoll, dass Zacharias dieser Hüfte wegen in Todesgefahr schwebte und Ben das Bewusstsein nicht wiedererlangte.
    »Und wir haben eine neue Königin!«, fügte Sperren hinzu. »Welch ein außergewöhnlicher Tag!«
    Laren knirschte mit den Zähnen. Als sie das Zimmer verließ, raunte sie Elgin zu: »Den werde ich auch umbringen.«
    »Das wird ja ein schreckliches Blutbad.«
    Elgin begleitete sie den ganzen Weg bis zu den königlichen

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