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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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wusste, dass der Einsatz hoch war, da es die königliche Familie betraf, ein echtes Intrigenspiel auf höchster Ebene. Red war darin verwickelt worden, und das gefiel ihm nicht, absolut nicht. Sie hatten nicht auf sie gehört. Was sie sagte, hatte ihnen nicht gepasst, also hatten sie sie ausgeschaltet und drohten nun, sie vom Dienst zu suspendieren. Er wusste, dass sie zu wesentlich Schlimmerem imstande waren, falls Red ihnen allzu viel Widerstand bot.
    Colin legte seine Papiere weg und sah Elgin an. Sein Gesichtsausdruck war so neutral, als sähe er ihn zum ersten Mal.
    »Elgin Foxsmith, nicht war?«, fragte er. »Ehemaliger Anführer der Reiter?«
    »Korrekt.«
    »Es ist viele Jahre her, aber ich erkenne Sie. Sie waren doch in den Kämpfen gegen die Darrow-Banditen aktiv, nicht wahr?«
    »Die meisten Grünen Reiter haben damals gekämpft«, sagte Elgin mit einem scharfen Unterton. »Unter anderem auch Hauptmann Mebstone. Sie dagegen haben wohl kaum aktiv gekämpft, sondern hatten es hier in der Burg ganz behaglich.«
    »Meine Pflicht bestand darin, Königin Isen zu schützen. Sie lebte hier.« Colins Tonfall war keineswegs defensiv. Er faltete die Hände in seinem Schoß. »Sie sollen wissen, dass ich für Hauptmann Mebstone nichts als den allergrößten Respekt
empfinde. Sie ist seit vielen Jahren die engste Freundin und Ratgeberin des Königs. Und sie ist auch meine Freundin.«
    Elgin schnaubte verächtlich. »So behandeln Sie also Ihre Freunde? Dann tun mir Ihre Feinde leid.«
    »Mir ist klar, dass die Maßnahmen brutal wirken, aber dies ist ein äußerst ungewöhnlicher und prekärer Zeitpunkt. Im Augenblick kann die Königin nur Menschen an ihrer Seite dulden, denen sie absolut vertrauen kann.«
    »Laren Mebstone ist der ehrenhafteste Mensch, den ich kenne«, versetzte Elgin.
    »Ich spreche ihr dies keineswegs ab. Dennoch ist es ihre Ehre, die sie in ihre jetzige Situation gebracht hat.«
    »So betrachtet haben Sie gerade zugegeben, dass Sie nicht ehrenhaft sind.«
    Colin zog seine Mundwinkel etwas nach unten, aber er ließ keine Wut erkennen. »Wie dies auch ausgehen mag, wir haben lediglich im Interesse des Reiches gehandelt, und auch in Larens Interesse, ob Sie das nun glauben oder nicht.«
    »Sie kennen Sie überhaupt nicht, wie? Obwohl Sie sie als Freundin bezeichnen, kennen Sie sie nicht. Ihr Waffen habt von nichts eine Ahnung. Wenn der König aufwacht, wird er mit Ihnen allen abrechnen, da bin ich sicher. Laren steht ihm nah. Sehr nah.«
    Colins Blick verschwamm, als er seine Augen durchs Zimmer wandern ließ. »Es wird eine Abrechnung geben«, sagte er wie zu sich selbst. »Das glaube ich auch.«
    Elgin hatte erwartet, dass der Mann zumindest ein wenig Wut zeigen würde, er hatte es sogar gehofft, aber nun spürte er stattdessen Trauer. Diese Waffen waren wirklich nicht ganz normal, fand er. Fast unmenschlich in ihrer rätselhaften Art.
    Die Tür zum Schlafgemach öffnete sich, und Laren und Lady Estora – jetzt Königin Estora – traten heraus. Colin stand auf und verneigte sich. Elgin folgte seinem Beispiel. Er hatte
die Verlobte des Königs noch nie aus solcher Nähe gesehen. Aus der Ferne sah sie fantastisch aus. Aus der Nähe tat ihre Schönheit seinen Augen beinah weh. Ihre Gegenwart erfüllte Elgin mit Demut, und er konnte nur auf den Fußboden starren.
    »Rat Dovekey«, sagte die Königin, »ich wünsche die sofortige Dienstenthebung von Hauptmann Mebstone. Leutnant Connly wird von diesem Augenblick an ihre Pflichten übernehmen.«
    »Nein«, flüsterte Elgin.
    »Gewiss, Eure Hoheit.«
    »Außerdem darf sie ihr Zimmer nicht verlassen«, fügte die Königin hinzu.
    »Nein!«, heulte Elgin auf. Er stürzte auf sie zu, aber plötzlich richteten sich zwei Schwerter, geführt von den schwarz behandschuhten Händen zweier Waffen, auf seine Brust.
    »Meister«, sagte Laren, »bleib friedlich. Du kannst den Reitern nicht helfen, wenn man dich gefangen nimmt. Mir wird es schon gut gehen. Mach dir keine Sorgen. Sag den Reitern, sie sollen sich keine Sorgen machen.«
    Verblüfft sah er zu, wie zwei weitere Waffen ihre Arme packten und sie aus dem Zimmer führten. Die Königin zog sich ins Schlafgemach zurück.
    Elgin deutete anklagend mit dem Zeigefinger auf Colin. »Ich werde das nie vergessen, Waffe. Kein Reiter wird es je vergessen. Selbst falls der König stirbt. Vor allem, falls der König stirbt.«

DIE SAGEN DER SEEKÖNIGE
    Estora sank auf den Stuhl neben Zacharias’ Bett.
    »Ich hoffe, Ihr

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