Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
Stadt in den Straßen feierten, und diese Begeisterung würde sich zugleich mit den Neuigkeiten im ganzen Land ausbreiten.
    Die Lordstatthalter konnten die Hochzeit und die Krönung zwar immer noch anfechten, aber die Stimmung im Reich würde sich gegen sie richten wie die Wellen einer hereinbrechenden Sturmflut.
    Es klopfte an der Tür, und Estora nickte Cummings zu, damit er öffnete. Es gab ein Getuschel unter den Leuten, die da Einlass begehrten, wer sie auch sein mochten, aber sie hob ihren Blick nicht von den Papieren, bis Cummings zur Seite trat und drei Menschen sich ihr näherten: Colin, General Harborough und Leutnant Connly von den Grünen Reitern. Sie verneigten sich vor ihr.
    »Was steht an?«, fragte sie und betete, es möge so kurz nach ihrem Amtsantritt als Königin keine Krise geben, als wäre der Angriff auf ihren Verlobten und der Tod ihres Vaters noch nicht genug.
    »Ich fürchte, es gibt eine Krise«, antwortete Colin und sagte damit genau das, was sie am wenigsten hören wollte. »Eigentlich sogar zwei.«
    Estora schloss die Augen, und die Papiere in ihrer Hand zitterten. Nein. Sie durfte nicht schwach erscheinen. Sie holte tief Luft und stählte sich.
    »Erzählen Sie«, sagte sie.
    »Beide Nachrichten erhielten wir durch die Grünen Reiter«, sagte Colin. »Leutnant?«

    Der Reiter nickte, und Estora fragte sich, ob er sich wohl ohne seinen Hauptmann ebenso verloren fühlte wie sie sich ohne den König.
    »Eure Hoheit«, sagte er. »Wir haben Nachrichten aus dem Süden und aus dem Norden erhalten.« Zunächst erzählte er ihr, was er vom Wall erfahren hatte, eine unglaubliche Geschichte über einen eletischen Schläfer, der in einem der Türme gefangen war, wobei er ihr zugleich erklärte, was ein Schläfer überhaupt war. Und dass womöglich noch weitere Schläfer, pervertiert von der Finsternis des Schwarzschleiers, durch die Türme nach Sacoridien vordringen könnten.
    »Reiter D’Yer und Hauptmann Wallace haben darum ersucht, weitere Truppen zur Bewachung der Türme am Wall zu stationieren«, schloss Connly.
    General Harborough öffnete den Mund, um zu sprechen, aber Colin bedeutete ihm mit einer Geste zu warten. »Lassen Sie Leutnant Connly erst den Bericht über den Norden abgeben«, sagte er.
    Der General verschränkte seine fleischigen Arme und wartete mit kaum verhohlener Ungeduld.
    »Ich habe Berichte von Reitern erhalten«, sagte Connly, »die versucht haben, Birch und seine Rebellen vom Zweiten Reich an der Nordgrenze aufzuspüren. Es hat dort Zwischenfälle gegeben.« Er richtete die Augen zu Boden. »Die Reiter sind auf kleine Siedlungen gestoßen, die zerstört worden sind und deren Bewohner vom Baby bis zum Greis ermordet wurden. Sie haben Hinweise darauf gefunden, dass diese Menschen vor ihrer Hinrichtung schrecklich und gnadenlos gefoltert wurden.«
    Estora lehnte sich entsetzt zurück. »Birch … greift unsere Grenzen an?«
    »Verfluchter Bastard«, brummte Harborough. Als er merkte, was er gesagt hatte und zu wem, räusperte er sich. »Ich
bitte um Vergebung für meine groben Worte, Hoheit. Ich bin es gewohnt, mit dem König zu sprechen.«
    Mit einem Mann , dachte sie. »Es ist schon gut. Was wollten Sie sagen?«
    »Eure Hoheit … dieses Grenzvolk, das die Wildnis da oben besiedelt hat … Sie leben zwar unabhängig, aber sie sind keinesfalls auf militärische Überfälle vorbereitet, wie Birch sie durchgeführt hat. Den Berichten zufolge waren die Angriffe und die folgenden Folterungen, Vergewaltigungen und Hinrichtungen methodisch geplant. Ist es nicht so, Reiter?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Connly.
    »Anscheinend trainiert Birch seine Abtrünnigen für militärische Gefechte, indem er sie abhärtet und zunächst schwache Gegner angreift. Er weiß natürlich, dass diese Überfälle den Zorn des Königs erregen, auch wenn diese Siedler technisch gesehen nicht in Sacoridien wohnen. Die Tatmerkmale, von denen Leutnant Connly sprach, hat Birch zweifellos als Provokation zurückgelassen. Birch macht sich über uns lustig.«
    Estora leckte sich die Lippen und kämpfte gegen ihre Angst an, als ihr klar wurde, dass sie entscheiden musste, wie das Reich den Angriffen begegnen würde, und auch für das Leben der Grenzsiedler und der Soldaten verantwortlich war, die Birch schließlich angreifen würden.
    Sie wusste, dass der General wahrscheinlich darauf brannte, augenblicklich eine Diskussion darüber zu beginnen, welche Maßnahmen zu ergreifen waren, aber zunächst fragte

Weitere Kostenlose Bücher