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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Weise singen. Die Schläfer können sich entscheiden, ob sie es befolgen oder ignorieren wollen. Aber, ja, das ist alles.«
    Bevor Karigan ihn weiter befragen konnte, fiel ein weiteres Licht in den Raum, eine flüssige Säule aus Licht, genau wie sie es in jener Nacht auf dem Pfeilwiesenweg gesehen hatte. Aber diesmal war die Gestalt, die darin stand, deutlicher: eine Frau, deren Haar um ihre Schultern flatterte und deren Gewand von keinem irdischen Wind gebläht wurde.

    Ealdaen fiel sofort auf die Knie und neigte den Kopf. In Karigans Erinnerungen hallten alle Lieder und Sagen über Argenthyne wider, die sie jemals gehört hatte, und sie wusste sofort, wer da vor ihr stand: Laurelyn, Laurelyn die Mondträumerin, Laurelyn, Königin des versunkenen Argenthyne, die süße Silberseele.
    Ealdaen , sagte die Frau aus Licht, steh auf.
    Ealdaen gehorchte, wenn auch zunächst zögernd, und hob langsam den Kopf, um ihrem Blick zu begegnen. »Ich dachte, ich würde Euch nie wiedersehen, meine Königin.«
    Ich meinte, auch dich nie wiederzusehen, doch es beglückt mich, dir hier bei dieser Entfaltung zu begegnen.
    Sie sprachen eine Weile auf Eletisch, und obwohl Karigan das Gespräch nicht verstand, spürte sie die Trauer und Qual, die in den Worten lagen. Die beiden waren durch eine gemeinsame Geschichte verbunden, die Ealdaen nun erneut durchlebte, denn er war nun nach Hause gekommen.
    Da Karigan von dem Zwiegespräch ausgeschlossen war, überlegte sie, ob sie die Privatsphäre der beiden respektieren und sie allein lassen sollte, aber dann war sie überrascht, Ealdaen wieder in der gemeinsamen Sprache sprechen zu hören.
    »Ich bin hier, um meine Schuld zu bezahlen«, sagte er.
    So sei es , antwortete Laurelyn. Sie wandte ihren Blick Karigan zu, und Karigan war erschüttert von den mitternachtsblauen Augen der Königin, deren Erscheinung viel deutlicher war als in jener Nacht auf dem Pfeilwiesenweg.
    Tochter Karinys, endlich bist du gekommen. Hier ist mein Einfluss stärker, aber er nimmt dennoch ab und wird bald ganz vergangen sein. Die Mächte des Waldes streben mit aller Kraft danach, mich endgültig zu bezwingen. Noch kämpfe ich dagegen an, und hier in meinem Schloss genieße ich ein wenig Schutz.

    »Wie soll ich die Schläfer wecken?«, wollte Karigan wissen. »Und warum habt Ihr ausgerechnet mich damit beauftragt?«
    Du kannst Schwellen überschreiten, die Grenzlinien überqueren, und so wirst du die Schläfer in Sicherheit bringen. Tochter Karinys, du kannst die Schichten der Welt durchdringen.
    Karigan konnte sich nicht erinnern, dass ihr irgendjemand schon einmal so etwas gesagt hatte, aber dennoch begriff sie es, als wäre es ihr schon längst erklärt worden. Ihre Fähigkeit zu verblassen war in Wirklichkeit die Befähigung, eben diese Schwelle zu betreten, aber dennoch wirkte die Fähigkeit nur schwach, auch wenn sie durch die Brosche verstärkt wurde. Es bedurfte einer zusätzlichen Kraft, um sie über die Schwelle hinauszutragen, eine Kraft wie jene wilde Magie, die es ihr einmal erlaubt hatte, durch die Epochen zurück in die Zeit des Ersten Reiters zu reisen.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte Karigan.
    Ich werde es dir sagen , antwortete Laurelyn.
    In diesem Augenblick betraten die anderen Eleter sowie Yates, Lynx und Grant den Raum. Ihre Augen weiteten sich beim Anblick von Ards Leiche und der Herrin des Lichts. Die Eleter sanken auf die Knie, wie Ealdaen es getan hatte.
    Laurelyn hob ihren Arm und deutete auf sie, und das Licht um sie herum blitzte vor Zorn. Grant duckte sich und versteckte sich hinter Lynx. Dieser , verkündete sie, bringt Böses an diesen Ort.

DER MÄCHTIGE KNOTEN
    Befriedigt betrachtete Großmutter die Leichen, die vor ihr aufgereiht lagen: Acht gehörten zu der treuen Erdriesengruppe, die sie zum Hain von Argenthyne geführt hatte, und eine war ihr Gefolgsmann Griz. Sie hatte die weißen Pfeile herausgezogen, die in ihnen gesteckt hatten, und die hölzernen Schafte hatten unter ihren Fingern gebrannt wie Feuer. Sie spürte, dass außerdem auch eletisches Blut im Hain vergossen worden war und glaubte, dass dies ihrer Kunst zusätzliche Kraft verleihen würde.
    Fieberhaft hatte sie Knoten geknüpft und den größten Teil ihres verbliebenen Garns verbraucht. Sie hatte nur ein violettes Garnknäuel aufbewahrt, denn falls sie dies alles überlebten, würden sie es brauchen, um einen Weg aus dem Schwarzschieier herauszufinden. Lala hatte das Entstehen der Knoten konzentriert

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