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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Selbstgefälligkeit nicht übersehen.«
    »Nein«, stimmte Alton zu.
    »Hat der König nicht ausdrücklich gewünscht, dass Ihr irgendetwas Bestimmtes suchen sollt?«
    Alton hob die Augenbrauen, weil Merdigens Frage so bestimmt gewesen war, aber er nahm den Brief des Königs zur Hand und überflog ihn kurz. »Den einen Takt Musik«, murmelte er. Er blätterte im Manuskript, bis er die Seite fand, die das Musikbruchstück enthielt.
    »Könnt Ihr Noten lesen?«, fragte Merdigen.
    »Nein«, gab Alton zu.
    »Kann es Dale?«
    Alton schüttelte den Kopf.
    »Fällt Euch jemand ein, der es könnte?«
    Es gab einige im Lager, die Instrumente spielten, aber keiner von ihnen war richtig ausgebildet worden. Alle hatten nach dem Gehör zu musizieren gelernt.
    »Nein«, sagte Alton mit wachsender Irritation.

    »Warum, mein Junge, habt Ihr dann den einzigen Menschen, der es kann , weggeschickt?«
    Alton sprang so schnell auf, dass er dabei seinen Stuhl umwarf. »Idiot!«, schrie er.
    »Also, es gibt wahrlich keinen Grund, mich …«
    »Nicht Sie, ich! «
    Alton eilte aus der Kammer, durch die Mauer und ins Lager hinaus.
    »Was ist geschehen, mein Herr?«, rief ein erschrockener Wachsoldat.
    »Mein Pferd! Ich brauche mein Pferd!«
    Estral Andovian konnte noch nicht sehr weit gekommen sein, aber Alton wollte keine Minute verlieren. Als er Nachtfalke gesattelt hatte und aufgestiegen war, erlaubte er seinem Pferd nur das äußerste Minimum Zeit, sich im langsamen Schritt aufzulockern, bevor er aus dem Turmlager, durch das Hauptlager und über den holprigen Weg nordwärts durch den Wald galoppierte.
    Sie war nur etwa anderthalb Kilometer weit gekommen, als er sie einholte.
    Er brachte Nachtfalke quer vor ihr zum Stehen, um ihr den Weg zu versperren. Estrals Stute scheute, aber obwohl Estral keine ausgebildete Reiterin war, hielt sie sich gut im Sattel.
    »Was …« begann sie.
    »Ihr müsst zurückkommen«, sagte er. Dann fiel ihm auf, wie schroff sein Verhalten und seine Worte waren, und er sagte: »Ich meine, würdet Ihr zurückkommen? Bitte?«
    Sie saß da und funkelte ihn an. »Ich sehe, dass Karigan nicht übertrieben hat, als sie sagte, Ihr könntet ganz schön ruppig sein.«
    Alton stöhnte. Waren sie schon wieder bei diesem Spiel gelandet?

    »In der Tat«, sagte Estral, »würde ich sogar behaupten, dass Ihr hundsgemein zu ihr wart.«
    »Ich habe mich bei ihr dafür in aller Form entschuldigt. Sie hat mir vergeben.«
    »So, so, entschuldigt habt Ihr Euch?« Estral klopfte mit ihrer Reitpeitsche auf ihren Stiefel und wartete.
    »Ja, entschuldigt«, sagte Alton. »Das heißt, ja genau, ich bitte um Entschuldigung. Ich entschuldige mich, falls ich zu ruppig wirkte.«
    »Hmm.«
    »Oder gemein«, fügte er hinzu.
    Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an, als würde sie seine Worte und seinen Charakter prüfen. Schließlich fragte sie: »Was bewog Euch dazu, Eure Meinung zu ändern?«
    »Es könnte sein«, sagte er, »dass Ihr uns helfen könnt, den Wall zu retten.«
    »Warum sitzen wir dann noch hier herum?«
    Alton lächelte. »Genau das dachte ich auch gerade.«

SCHWINGUNG
    Während des Ritts zurück ins Lager klärte Alton sie über Theanduris Silberholz’ Buch auf, aber Estral wusste bereits darüber Bescheid. Dann erinnerte er sich, dass Karigan nach Selium gereist war, um danach zu suchen. Estral bestätigte das.
    »Nachdem Karigan weg war«, sagte sie, »haben wir auf der Suche nach diesem Buch die Archive völlig auseinandergenommen, obwohl wir sicher waren, dass es nicht dort war. Später schickte der König uns die Nachricht, dass es anderswo gefunden worden war.« Sie seufzte schwer. »Dann mussten wir alle Archive wieder neu ordnen.«
    Alton entnahm ihrem Ton und Gesichtsausdruck, dass dies nicht gerade die angenehmste Erfahrung gewesen war. Als er sie ansah, konnte er nicht umhin zu bemerken, wie die Morgensonne, die durch die Äste fiel, auf ihrem Haar funkelte, sodass goldene Strähnen in dem dunkleren, sandfarbenen Haar schimmerten.
    Er räusperte sich und erklärte ihr, wie Theanduris den Bau des Walls und die erforderlichen Blutopfer dokumentiert hat. Estral nickte, als würde dies alles ihren Verdacht bestätigen.
    »Viel Blut floss in jenen Tagen«, sagte sie, »auch nach dem Ende des Krieges. Aber die eigentliche Baumethode des Walls wurde geheim gehalten, sogar vor dem Goldenen Hüter … oder vielleicht in erster Linie vor ihm.« Sie versank in tiefes Nachdenken, während ihre Pferde langsam

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