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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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dem gleichen Schluss gekommen war und deshalb Sacorider zusammen mit den Eletern in den Schwarzschleierwald schicken wollte.
    Als Alton den Brief des Königs mit der Information über die Expedition gelesen hatte, war er zuerst der Meinung gewesen, dass dabei nur sinnlos Menschenleben vergeudet würden. Er selbst hatte den Schwarzschleier nur mit knapper Not überlebt und lange gebraucht, um sich von seinen Erlebnissen dort zu erholen. Doch dank dieser neuen Einsicht erkannte er nun, wie wichtig die Expedition war, denn sie war Teil der Suche nach einer dauerhaften Lösung des Problems, das Mornhavon der Schwarze darstellte.
    Aber obwohl er dies nun wusste, war Altons Drang, den Wall zu reparieren, nicht geringer geworden. Wenn er ihn wieder instand setzte, sodass er weitere tausend Jahre intakt blieb, war sein Volk vielleicht geschützt und hatte Zeit, eine Möglichkeit zu finden, um Mornhavon ein für allemal zu besiegen.
    Alton konnte nur seinen Teil dazu beitragen.
    Er seufzte. Langeweile brauchte er jedenfalls nicht zu befürchten, da er nun außer den Geheimnissen des Walls, die er lösen musste, auch noch eine Bänkelsängergesellin beaufsichtigen musste.

BRIEFPAPIER UND GOLDENE TINTE
    Am selben Tag, an dem Karigan erfuhr, dass sie in den Schwarzschleierwald geschickt werden sollte, erhielt sie eine Einladung. Diese war unter ihrer Kammertür hindurchgeschoben worden, und sie hatte sie gefunden, als sie von ihrem Ritt zurückkam. Auf dem Kuvert stand ihr Name, sorgsam mit goldener Tinte geschrieben, und als sie es umdrehte, sah sie zwei Siegel: Zacharias’ königliches Siegel und das Kormoransiegel des Klans Coutre.
    Sie saß auf ihrem Bett und betrachtete die Siegel beunruhigt. Falls diese Einladung etwas mit der Verlobung zu tun hatte, wie sie vermutete, wollte sie sie nicht einmal ansehen. Aber ihre Neugier siegte, und mit einem Seufzer schob sie ihren Daumen unter die Siegel und öffnete das Kuvert.
    Darin befand sich ein edler Briefbogen, ebenfalls mit goldener Tinte beschrieben. Es war eine Einladung, sowohl von König Zacharias, als auch von Lady Estora, zu … zu einem Maskenball? Ja, zu einem Maskenball, um das bevorstehende Ende des Winters und die Ankunft des Frühlings zu feiern. Hatten die Adligen wirklich nichts anderes im Kopf, als Vorwände zu erfinden, um Bälle, Bankette und Feste zu veranstalten? Seit der Verlobung schien das tatsächlich so zu sein.
    Noch wichtiger war die Frage, ob sie hingehen musste. Diese Vorstellung entsetzte sie noch mehr als ihr Auftrag, in den Schwarzschleierwald zu gehen, auch wenn es eine andere Art von Entsetzen war.

    Natürlich war es ihr unangenehm, sich mit so vielen Adligen am selben Ort aufzuhalten, aber viel schlimmer war es, Lady Estora und König Zacharias zusammen zu sehen.
    Warum bin ich eingeladen worden?
    Es hatte genügend andere Veranstaltungen gegeben, zu denen sie nicht eingeladen worden war. Warum ausgerechnet diese? Warum jetzt?
    Sie beschloss, den Hauptmann nach ihrer Meinung dazu zu fragen, denn schließlich handelte es sich um eine Einladung. Als sie das letzte Mal an einem königlichen Ball teilgenommen hatte, war es ihr befohlen worden . Am folgenden Nachmittag, als sie endlich mit den Gehaltskonten fertig war, hatte sie Gelegenheit, den Hauptmann deshalb anzusprechen. Als sie vor der Offiziersbaracke ankam, bat sie der Hauptmann gleich herein, und sie überprüften Karigans Zahlen gemeinsam.
    »Ich bin froh, dass du dieses Durcheinander so schnell entwirrt hast«, sagte Hauptmann Mebstone, als sie sich auf den Stuhl hinter ihren Schreibtisch setzte. »Sonst hätten wir uns mit vielen beunruhigten und unglücklichen Reitern herumschlagen müssen. Ich weiß, dass einige ihr Gehalt ihren Familien schicken. Ist dir übrigens jemand eingefallen, der die Kontenverwaltung übernehmen kann, während du weg bist?«
    Karigan nickte. Es war nicht schwer gewesen. »Daro.«
    Das schien Hauptmann Mebstone zu gefallen. »Ja, an sie habe ich auch gedacht. Soviel ich weiß, führt ihre Familie ein Kurzwarengeschäft in Childrey.«
    »Ja«, bestätigte Karigan. »Sie kann sehr gut rechnen und weiß, wie man Geschäftsbücher führt.«
    »Ausgezeichnet.«
    Sie redeten noch eine Weile über Daro und überlegten, wie sie ihren Zeitplan arrangieren sollten, damit Karigan sie einweisen konnte. Als das Gespräch zu Ende war und der Hauptmann bereit schien, Karigan zu entlassen, sprach Karigan sie an.

    »Hauptmann«, begann sie.
    »Ja? Gibt es noch etwas?«

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