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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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oben gespeist wurde. Das Wasser rann von größeren Steinen über kleinere herab, bis es in den Teich tropfte, sodass ein feiner Sprühnebel entstand. Es funktionierte wie ein breiter Wasserhahn, der ununterbrochen lief.
    Meine Begleiterinnen halfen mir mit dem Rucksack und zogen sich dann höflich zurück, während ich mich entkleidete und in den Teich stieg, der überraschend warm war. Lange, glatte Steinstufen knapp unter der Oberfläche, die sich halbkreisförmig ans Ufer schmiegten und zu perfekt waren, um nicht von Menschenhand geschaffen zu sein, dienten als Treppe und später als Sitzgelegenheit, sobald man im Wasser war.
    Nachdem ich mir die Haare nass gemacht hatte, kehrten die drei Nymphen mit Schüsseln voll wohlriechender Flüssigkeiten zurück. Ich wählte den Duft, der mir am besten gefiel, und sie reichten mir einen Moosball, der wie ein Luffa schwamm funktionierte. Ich schrubbte mir mit der köstlichen Seife den Schmutz von der Haut, während Phiale mir die Haare mit drei verschiedenen Ölen wusch und jedes Mal anschließend unter dem kleinen Wasserfall ausspülte.
    Die Lichterkette aus Feen tauchte alles in einen warmen Glanz. Als ich aus dem Teich trat und mir die Frauen weiche Handtücher um Körper und Haare wickelten, kitzelte meine Haut und ich fühlte mich entspannt und erfrischt. Anthracia cremte mich mit einer parfümierten Lotion ein, während sich Phiale um meine Haare kümmerte. Deiopera verschwand kurz und kehrte mit einem hauchdünnen blassgrünen Kleid zurück, das mit schimmernden Blumen bestickt war.
    Ich berührte das Kleid. »Es ist wunderschön! Die Stickerei ist so fein, man könnte fast glauben, die Blumen wären echt.«
    Sie kicherten. »Sie sind echt.«
    »Das kann nicht sein! Wie habt ihr sie in den Stoff eingenäht?«
    »Wir haben sie nicht eingenäht. Wir haben sie dort angepflanzt. Wir haben sie gebeten, ein Teil des Kleides zu werden, und sie haben zugestimmt.«
    Anthracia fragte: »Gefällt es dir nicht?«
    » Doch. Ich liebe es! Ich würde es wahnsinnig gerne anziehen.«
    Sie lächelten alle und summten zufrieden, während sie mich von Kopf bis Fuß verwöhnten. Als sie fertig waren, holten sie einen ovalen Spiegel herbei, der in einem versilberten, mit Blumen umrankten Rahmen eingelassen war.
    »Was denkst du, Kelsey? Gefällst du dir?«
    Ich starrte die Person im Spiegel an. »Bin das ich?«
    Sie brachen in sanftes Gekicher aus. »Ja, natürlich bist das du.«
    Ich stand wie versteinert da. Die barfüßige Frau, die mir entgegenstarrte, hatte große braune Rehaugen und eine zarte cremigweiße Haut. Funkelnder grüner Lidschatten brachte meine Augen vorteilhaft zur Geltung, und meine Wimpern waren lang und dunkel. Meine Lippen schimmerten dunkelrot, und meine Wangen sahen frisch und zartrosa aus. Das hachdünne grüne Kleid hatte einen griechischen Schnitt, was mich kurvenreicher aussehen ließ, als ich in Wirklichkeit war. Der Stoff war um meine Schultern gelegt und um meine Taille gewickelt, fiel in langen Falten bis zum Boden. Mein Haar war offen und sanft gelockt und ging mir fast bis zur Hüfte. Mir war überhaupt nicht aufgefallen, dass es in den vergangenen Monaten so lang geworden war. Die Nymphen hatten es mit Blumen und Schmetterlingsflügeln geschmückt. Hielten die Feen meine Haare in solch kunstvoll drapierten Wellen?
    »Oh! Die Feen brauchen nicht in meinem Haar zu bleiben. Ich bin sicher, sie haben etwas Besseres zu tun.«
    Phiale schüttelte den Kopf. »Unsinn. Es ist ihnen eine Ehre, die Lockenpracht einer Schönheit wie dir zu halten. Sie sagen, dein Haar ist wunderschön und weich, als würden sie auf einer Wolke ruhen. Sie sind am glücklichsten, wenn sie dienen. Lass sie bleiben, bitte.«
    Ich lächelte geschmeichelt. »Na schön, aber nur beim Abendessen.«
    Die drei Sylphen zupften noch eine Weile an mir herum und erklärten dann, ich wäre nun präsentabel. Wir gingen zurück zum Dorf. Kurz bevor wir das Fest erreichten, drückte mir Deiopea einen süß duftenden Blumenstrauß in die Hand.
    »Äh … Ich werde jetzt aber nicht verheiratet, oder?«
    »Verheiratet? Aber nein.«
    »Möchtest du denn heiraten?«, erkundigte sich Phiale.
    Ich winkte ab. »O nein, ich habe nur wegen dem wunderschönen Kleid und dem Blumenstrauß gefragt.«
    »Sind das Vermählungsriten in deinem Land?«
    »Ja.«
    Deiopea kicherte. »Nun, falls du heiraten willst, dein Mann ist sehr schön.«
    Die drei Frauen brachen wieder in leises Gelächter aus und zeigten zur

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