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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Vegetarier so gut essen.«
    Er lachte und nahm sich ein weiteres Stück von der Torte.
    Ich tupfte mir die Lippen mit der Serviette ab. »Faunus, darf ich dir eine Frage stellen?«
    Er nickte.
    »Wir haben die Arche gefunden. Weißt du etwas über Noah und die Tiere hier?«
    »Oh! Du meinst das Boot? Ja, wir haben gesehen, wie es in den Bergen gestrandet ist und alle möglichen Tiere herauskamen. Viele von ihnen haben unser Reich verlassen und sind in eure Welt geschlüpft, einschließlich der Menschen, die an Bord waren. Einige der Tiere wollten bleiben. Andere haben Generationen in eurer Welt verbracht und sind dann zu uns zurückgekehrt. Wir waren einverstanden, dass sie alle bleiben durften, solange sie die Gesetze unseres Landes befolgten – kein Geschöpf darf einem anderen Leid zufügen.«
    »Das ist … erstaunlich.«
    »Ja, es ist wunderbar, dass so viele Tiere zu uns zurückgekommen sind. Sie finden hier ihren Frieden.«
    »Wie auch wir. Faunus … Wir sind hier, weil wir auf der Suche nach dem Omphalos-Stein sind, auch Nabelstein genannt. Hast du von ihm gehört?«
    Alle Sylphen schüttelten die Köpfe, während Faunus antwortete: »Nein. Es tut mir leid, aber wir wissen nichts von einem solchen Stein.«
    »Was ist mit einem gewaltigen Baum, der mehrere Hundert Meter hoch ist?«
    Er dachte einen Augenblick nach und schüttelte dann bedächtig den Kopf. »Nein. Wenn es einen solchen Baum oder Stein geben sollte, befindet er sich außerhalb der Gren zen unseres Reiches.«
    »Du meinst draußen in unserer Welt?«
    »Nicht notwendigerweise. Es gibt andere Teile in dieser Welt, über die wir keine Kontrolle haben. Solange ihr auf unserem Land, unter unseren Bäumen wandelt, seid ihr in Sicherheit, aber sobald ihr uns verlasst, können wir euch nicht länger beschützen.«
    »Ich verstehe.« Enttäuscht sank ich auf meinem Stuhl zurück.
    Sein Gesicht hellte sich auf. »Allerdings könntet ihr die Antwort auf eure Frage finden, wenn ihr im Traumhain schlaft. Es ist ein heiliger Ort. Wenn wir ein Problem haben oder einen Rat benötigen, schlafen wir dort und träumen von der Zukunft oder erkennen, dass die Frage gar nicht so wichtig war.«
    »Dürften wir das ausprobieren?«
    »Natürlich! Wir bringen euch hin.«
    Eine Gruppe aufgeregter Sylphen begann am anderen Ende der Tafel zu tuscheln.
    »Welch bedeutsamer Zufall, dass ihr genau am heutigen Tag aufgetaucht seid! Einer der Bäume spaltet sich!«, erklärte Faunus. »Kommt und seht, Kelsey und Kishan. Kommt und seht der Geburt einer Baumnymphe zu.«
    Kishan hielt meine Hand, während Faunus uns um eine der Hütten zu dem Baum dahinter führte. Das gesamte Dorf wartete bereits leise summend am Fuß des Baums.
    Faunus flüsterte: »Diese Bäume waren schon hier, lange bevor Noah und sein Boot mit all den Tieren gelandet sind. Sie haben unzählige Generationen von Sylphen zur Welt gebracht. Jede Hütte, die ihr hier seht, steht vor einem Familienbaum. Das bedeutet, dass alle, die in der Hütte wohnen, von dem Mutterbaum dahinter geboren wurden. Bald ist es soweit. Schaut hoch. Seht ihr, wie die anderen Bäume ihre Unterstützung anbieten?«
    Ich blickte zu dem grünen Blätterdach über uns, und es machte tatsächlich den Eindruck, als würden die anderen Äste die belaubten Finger des Baums drücken, der sich leicht krümmte. Ein hölzernes Stöhnen und Seufzen war zu hören, und jedes einzelne seiner Blätter bebte.
    Die Baumnymphen schienen sich auf eine große, knorrige Vertiefung in der Nähe des untersten Asts zu konzentrieren, die sich ausbeulte. Der Baum erzitterte, als sich der lange Ast bog. Nachdem wir mehrere Minuten dem Rumoren des Baums gelauscht und verblüfft zugesehen hatten, wie sich der Stamm wölbte und wieder zusammenzog, so langsam, ich hätte es niemals bemerkt, hätte ich nicht so angestrengt aufgepasst, brach der unterste Ast mit einem schrecklichen Knacken von dem riesigen Baum ab.
    Ein feierliches Schweigen befiel die versammelte Gesellschaft. Der Ast hing lose herab, berührte den Boden neben uns, wurde jetzt allein von der Rinde gehalten. An der Stelle, wo der Ast mit dem Baum verbunden gewesen war, lugte ein kleiner silberner Kopf heraus.
    Eine Gruppe Sylphen trat vor und sprach mit sanften, gurrenden Stimmen auf das kleine Wesen im Baum ein. Sie hoben es zärtlich hoch und wickelten es in eine Decke. Eine von ihnen hob das kleine Baby hoch und verkündete: »Es ist ein Junge!« Sie verschwanden unter allgemeinem Klatschen und

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