Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
verdiene.«
»Kishan!«
»Das ist mein voller Ernst. Denkst du etwa, es vergeht auch nur ein Tag, an dem ich mich nicht für das hasse , was ich getan habe? Was ich fühle? «
Ich zuckte zusammen.
»Glaubst du wirklich, ich wollte mich in dich verlieben? Ich habe mich absichtlich von dir ferngehalten! Ich habe ihm die Chance gegeben, mit dir zusammen zu sein! Aber da ist ein Teil in mir, der sich fragt, was wäre, wenn? Was wäre, wenn du die Antwort auf meine Gebete wärst? Nicht seine!«
Er beobachtete mich von der anderen Seite des Pools aus. Selbst aus der Entfernung konnte ich sehen, dass er litt.
»Kishan, ich …«
»Und bevor du etwas sagst – ich brauche dein Mitgefühl nicht. Es wäre besser, wenn du jetzt schweigst, bevor du mir schonend beibringst, dass dir der Kuss nicht gefallen hat oder du nur Freundschaft für mich empfindest.«
»Das wollte ich gar nicht sagen.«
»Gut. Gibst du etwa zu, dass er dir gefallen hat? Dass zwischen uns etwas ist? Dass du dich zu mir hingezogen fühlst?«
»Ist es denn wirklich nötig, dass ich es laut sage?«
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ja. Ist es.«
Gereizt warf ich die Hände in die Luft. »Na schön! Ich geb’s zu! Er hat mir gefallen. Da ist etwas zwischen uns. Ja! Ich fühle mich zu dir hingezogen. Es war schön. Es war sogar so schön, dass ich Ren für fünf Sekunden vergessen haben. Bist du jetzt glücklich?«
»Ja.«
»Nun, ich nicht.«
»Das sehe ich.« Er maß mich von seiner Seite des Pools aus. »Alles, was ich bekomme, sind also fünf Sekunden, hm?«
»Um ehrlich zu sein, es waren wohl eher dreißig.«
Er schnaubte. Seine Arme waren immer noch vor der Brust verschränkt, aber er hatte jetzt ein sehr selbstzufriedenes, süffisantes Grinsen im Gesicht.
Ich seufzte unglücklich. »Kishan, ich …«
Er schnitt mir das Wort ab. »Erinnerst du dich, als wir dem Haus der Sirenen in Shangri-La entkommen sind?«
»Ja.«
»Und du gesagt hast, du hättest den Bann gebrochen, weil du an Ren denken musstest?«
Ich nickte.
»Nun, ich bin ihnen entkommen, weil ich an dich gedacht habe. Du hast meine Gedanken erfüllt, und schon war der Zauber der Sirenen verflogen. Denkst du nicht, dass das etwas bedeutet? Könnte es nicht bedeuten, dass wir füreinander bestimmt sind? Die Wahrheit ist, Kells, dass ich schon lange an dich denken muss. Seit unserer ersten Begegnung bekomme ich dich nicht mehr aus dem Kopf.«
Eine Träne rollte mir die Wange herab, und ich sagte sanft: »Es tut mir leid, was geschehen ist. Es tut mir schrecklich leid, was dir zugestoßen ist. Und mir tut besonders leid, dass ich auch noch für weiteren Schmerz verantwortlich bin. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Kishan. Du bist ein wunderbarer Mensch. Zu wunderbar. Wäre die Situation anders, wäre ich jetzt wahrscheinlich bei dir und würde dich küssen.«
Als ich den Kopf in die Hände stützte, tauchte er ins Wasser und schwamm zu mir, kam neben mir an die Oberfläche und sah mich an. Wasser perlte an seinem bronzefarbenen Oberkörper ab. Er war ein wahrhaft atemberaubender Mann. Jedes Mädchen könnte sich glücklich schätzen, seine Zuneigung zu gewinnen.
Er streckte die Hand aus. »Dann komm zu mir und küss mich.«
Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht … Ich kann nicht«, seufzte ich traurig. »Alles, was ich weiß, ist, dass ich ihn liebe . Egal wie verlockend es ist, sich für dich zu entscheiden … Ich kann das einfach nicht. Ich kann ihn nicht verlassen. Bitte verlang das nicht von mir.«
Ich stieg aus dem Pool und schlang mir ein Handtuch um den Körper. Ich hörte ein Platschen und spürte dann Kishans Nähe, während er sich ebenfalls abtrocknete.
Kishan drehte mein Gesicht zu sich, damit sich unsere Augen trafen. »Du sollst wissen, dass das kein Wettbewerb zwischen ihm und mir ist. Es gibt keine Hintergedanken. Es ist keine bloße Schwärmerei.« Mit dem Daumen strich er über meine Wangen und umschloss mit den Händen meinen Kopf. »Ich liebe dich, Kelsey.« Er kam noch näher.
Ich legte die Hand auf seine warme Brust und sagte: »Wenn du mich wirklich liebst, dann küss mich nicht mehr.« Ich wich keinen Zentimeter zurück und wartete auf seine Antwort. Es war nicht leicht. Am liebsten wäre ich weggelaufen, in mein Zimmer geflohen, aber wir mussten die Angelegenheit ein für alle Mal klären.
Schwer atmend stand er vor mir. Er senkte den Blick, und ich sah, wie eine Gefühlswallung nach der anderen über sein Gesicht schoss. Dann
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