Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
würden dir zu Füßen liegen.«
Er lächelte schelmisch. »Ich will nur ein einziges hübsches Mädchen zu meinen Füßen, aber das hat kein Interesse. Und was bringt dich überhaupt hierher? Willst du trainieren?«
»Nein. Ich habe mich gefragt, ob du mit mir eine Runde schwimmen willst. Mr. Kadam hat uns einen Tag Ruhe befohlen.«
Er schnappte sich ein Handtuch und rieb sich den Schweiß vom Gesicht. »Schwimmen? Das wäre eine nette Abkühlung.« Er lugte unter seinem Handtuch hervor. »Außer du trägst einen Bikini.«
Ich schnaubte. »Keine Sorge. Ich bin keines von diesen Bikini-Mädchen.«
Er seufzte gespielt theatralisch. »Wie schade! Also schön, wir treffen uns beim Pool.«
Ich ging nach oben und schlüpfte in meinen roten Badeanzug, warf mir eine Tunika über und trat auf die Veranda.
Kishan trug bereits seine Badeshorts und baute das Netz fürs Wasser-Volleyball auf. Ich hatte gerade meine Tunika auf einen Liegestuhl gelegt und testete das Wasser mit den Zehenspitzen, als etwas Kaltes meinen Rücken berührte.
»Hey! Was tust du da?«
»Halt still! Du brauchst Sonnencreme. Deine Haut ist so weiß, du würdest verbrennen.« Mit gekonnten, weichen Bewegungen strich er jeweils etwas Lotion auf meinen Rücken und den Hals und wollte sich eben meinen Armen zuwenden, als ich ihm Einhalt gebot.
»Von hier ab kann ich selbst übernehmen, danke«, sagte ich und streckte die Hand nach der Flasche aus. Ich quetschte einen fetten Klecks Lotion heraus und verrieb sie mir auf Armen und Beinen. Die Sonnencreme roch nach Kokosnuss.
Kishan grinste, betrachtete anerkennend meine Beine und zwinkerte mir zu: »Lass dir ruhig Zeit.«
Nachdem er den Ball und zwei Strandtücher aus dem Badeschrank geholt hatte, war ich fertig.
»Hast du Lust auf eine Partie Volleyball?«, fragte er.
»Du würdest gewinnen.«
»Ich nehme die tiefere Seite. Dann bin ich langsamer.«
»Okay, probieren wir’s aus.«
Er kam einen Schritt auf mich zu. »Eine Sekunde.«
»Was denn?«
Er grinste verschmitzt. »Du hast eine Stelle vergessen.«
»Wo?«
»Genau da.« Und mit diesen Worten tupfte er mir einen Klecks Sonnencreme auf die Nase und lachte. »Hier«, sagte er. »Lass mich.«
Ich ließ die Hände an den Seiten herabhängen, während seine Finger sanft die Lotion auf meiner Nase und den Wangen einmassierten. Anfangs war die Berührung freundschaftlich, aber dann schlug seine Stimmung um. Er schob sich näher an mich. Seine goldenen Augen betrachteten eindringlich mein Gesicht. Ich sog scharf die Luft ein und rannte los. Ich nahm ein paar Schritte Anlauf und sprang mit angezogenen Beinen in den Pool, sodass Kishan und alles in seiner Nähe wie bei einem Platzregen mit Wasser übergossen wurde.
Kishan lachte und sprang mir hinterher. Ich kreischte und tauchte zur anderen Seite des Netzes. Als ich den Kopf aus dem Wasser steckte, konnte ich Kishan nicht entdecken, doch auf einmal packte eine Hand meinen Knöchel und zog mich zum Grund. Als ich wieder an die Oberfläche gelangte, hustend und mir die Haare aus den Augen streichend, tauchte Kishan neben mir auf, schüttelte mit einer raschen Kopfbewegung seine Haare nach hinten und lachte nur, als ich ihn beiseiteschieben wollte. Er rührte sich natürlich keinen Zentimeter, weshalb ich ihm stattdessen Wasser ins Gesicht spritzte, was zu einer ausgewachsenen Wasserschlacht führte. Schon bald wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich keine Chance hatte. Seine Arme schienen nie müde zu werden, und als Welle über Welle meine jämmerlichen Spritzversuche ertränkte, erbat ich eine Auszeit.
Widerspruchslos stellte er seine Bombardierung ein, schoss zum Rand des Pools und schnappte sich den Volleyball. Wir begannen zu spielen, und voller Begeisterung stellte sich heraus, dass ich endlich ein Spiel gefunden hatte, bei dem ich im Vorteil war.
Nachdem ich den dritten Schmetterball in Folge versenkt und einen weiteren Punkt gemacht hatte, fragte Kishan: »Wo hast du gelernt, so zu spielen? Du bist ziemlich gut!«
»Ich habe noch nie im Wasser gespielt, aber an der Highschool war ich beim Hallen-Volleyball gar nicht so übel. Ich hätte es beinahe ins Schulteam geschafft, aber dann sind meine Eltern gestorben. Und im nächsten Jahr hatte ich auch kein richtiges Interesse, doch es ist immer noch meine Lieblingssportart. Ich bin auch ganz gut beim Basketball, allerdings nicht groß genug. Habt ihr zwei viel Sport getrieben?«
»Wir hatten wenig Zeit für Sport. Wir hatten Wettbewerbe
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