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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wartete darauf genauso begierig wie Elayne, und sie hätte es nicht für sich behalten können. Gawyns Rückkehr war ein Gerücht, von dem sie sich verzweifelt wünschten, es unter die Leute bringen zu können. Birgitte erfüllte ihre Pflichten als Generalhauptmann hervorragend, und Elayne wollte sie auch in dieser Position behalten, falls sie sich überzeugen ließ, aber Gawyns Anwesenheit hätte beiden Frauen erlaubt, sich etwas zu entspannen. Bei den meisten Soldaten in der Stadt handelte es sich um Söldner, und sie reichten gerade aus, um die Tore in voller Stärke zu besetzen und entlang der meilenlangen Stadtmauern um die Neustadt Präsenz zu zeigen, aber es waren dennoch mehr als dreißig Kompanien, und jede davon verfügte über ihren eigenen Hauptmann, der unweigerlich davon besessen war, vor anderen den Vorzug zu erhalten, und bereit war, wegen eingebildeten Kränkungen mit anderen Offizieren sofort Streit anzufangen. Gawyn hatte sein ganzes Leben damit verbracht, zu lernen, wie man Heere führte. Er konnte sich mit den Streithähnen auseinander setzen, was ihr die Freiheit gab, sich um die Sicherung des Throns zu kümmern.
    Davon abgesehen wollte sie einfach, dass er von der Weißen Burg wegkam. Sie betete, dass einer ihrer Boten durchgekommen und er mittlerweile ein ordentliches Stück flussabwärts war. Egwene belagerte seit mehr als einer Woche Tar Valon mit ihrem Heer, und es würde eine grausame Fügung des Schicksals sein, wenn Gawyn zwischen seinem Eid, die Burg zu beschützen, und seiner Liebe zu Egwene gefangen gewesen wäre. Schlimmer noch, er hatte diesen Eid bereits einmal gebrochen oder ihn zumindest gedehnt, aus Liebe zu seiner Schwester und vielleicht auch aus Liebe zu Egwene. Sollte Elaida jemals Verdacht schöpfen, dass Gawyn bei Siuans Flucht geholfen hatte, würden sämtliche Verdienste, die er errungen hatte, indem er ihr half, Siuan als Amyrlin zu ersetzen, dahinschwinden wie ein Tautropfen in der Morgensonne. Und sollte er noch in Elaidas Reichweite sein, wenn sie davon erfuhr, würde er sich in einer Zelle wieder finden und Glück haben, wenn er der Axt des Scharfrichters entging. Elayne nahm ihm seine Entscheidung, Elaida zu helfen, keineswegs übel; damals konnte er nicht über genügend Informationen verfügt haben, um sich anders zu entscheiden. Selbst viele Schwestern waren von den Geschehnissen verwirrt gewesen. Viele schienen es noch immer zu sein. Wie konnte sie da von Gawyn verlangen, das zu erkennen, was die Aes Sedai selbst nicht erkannten?
    Was Galad betraf ... Ihre ganze Kindheit über hatte sie den Mann nicht ausstehen können, sicherlich verabscheute er sie und vor allem Gawyn. Bis zu Gawyns Geburt hatte Galad damit rechnen dürfen, eines Tages der Erste Prinz des Schwertes zu werden. Ihre frühesten Erinnerungen an ihn waren die an einen Jungen, der sich bereits mehr wie ein Vater oder Onkel benahm als wie ein Bruder und der Gawyn den ersten Fechtunterricht erteilte. Sie erinnerte sich, dass sie Angst gehabt hatte, er würde Gawyn mit dem Übungsschwert den Kopf einschlagen. Aber er hatte nie mehr als die üblichen blauen Flecke ausgeteilt, mit denen jeder Junge rechnen musste, der den Schwertkampf erlernte. Galad wusste, was richtig war, und er war auch dazu bereit, das Richtige zu tun, was es auch kostete, und er nahm sich selbst davon nicht aus. Beim Licht, er hatte einen Krieg angefangen, um ihr und Nynaeve bei der Flucht aus Samara zu helfen, und vermutlich war er sich von Anfang an über die Gefahr im Klaren gewesen! Galad hatte sich in Nynaeve verliebt oder war es zumindest eine Zeit lang gewesen - es war schwer vorstellbar, dass er noch immer so empfand; da er ein Weißmantel war, wusste allein das Licht, wo er war und was er tat -, aber es war die Wahrheit, er hatte einen Krieg angezettelt, um seine Schwester zu retten. Sie konnte ihn nicht verurteilen, weil er zu den Kindern des Lichts gehörte, sie konnte ihn nicht mögen, und doch hoffte sie, dass er in Sicherheit war und es ihm gut ging. Und sie hoffte, dass auch er den Weg nach Hause fand. Neuigkeiten über ihn wären beinahe so willkommen gewesen wie Neuigkeiten über Gawyn. Das überraschte sie, aber es stimmte.
    »Während deiner Abwesenheit sind zwei weitere Schwestern eingetroffen. Sie wohnen im Silbernen Schwan.« Birgitte ließ es klingen, als würden sie lediglich im Gasthaus wohnen, weil im Palast jedes Bett belegt war. »Eine Grüne mit zwei Behütern und eine Graue mit einem. Sie kamen

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