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Pfand der Leidenschaft

Titel: Pfand der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ihn nicht auf der Stelle ermordet habe«, fuhr Amelia fort, »ist der, dass er zu betrunken ist, um irgendetwas zu spüren. Aber sobald er wieder nüchtern ist …«
    »Wie geht es Merripen?«, fiel ihr Cam ins Wort und strich ihr sanft von der Schulter bis zum Ellbogen.
    Das Klopfen hörte schlagartig auf. »Er ist immer noch fiebrig, aber es geht ihm schon besser. Win ist bei ihm. Wir haben den Umschlag gewechselt … die Wunde sieht nicht mehr ganz so schlimm aus wie gestern. Das ist ein gutes Zeichen, nicht wahr?«
    »Ein sehr gutes.«
    Ihr besorgter Blick huschte über sein Gesicht. »Soll ich dir etwas zu essen holen?«
    Lächelnd schüttelte Cam den Kopf. »Erst einmal muss ich mich gründlich waschen.« Es gab viele Dinge, die sie besprechen mussten, doch das konnte alles warten. »Geh ins Bett, Monisha . Du siehst müde aus.«
    »So wie du«, erwiderte Amelia und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Cam einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Dann fragte sie zögerlich: »Wirst du heute Nacht zu mir kommen?«
    Die schüchterne Einladung traf ihn völlig unvorbereitet.
Es war ein Anfang – ein Zeichen, dass sie ihn akzeptierte -, aber er liebte sie zu sehr, um die Gelegenheit schamlos auszunutzen, da sie offensichtlich erschöpft war. »Nein.« Er nahm sie in die Arme. »Du brauchst den Schlaf mehr als meine Nähe.«
    Sie errötete ein wenig und kuschelte sich enger an ihn. »Ich habe nichts gegen deine Nähe.«
    Cam lachte. »Welch ein schönes Kompliment!«
    »Komm zu mir«, flüsterte sie. »Und halt mich beim Schlafen fest.«
    »Kleiner Kolibri«, erwiderte er, und seine Lippen berührten sanft ihre Augenbraue, »wenn ich neben dir liege, werde ich mich nicht zurückhalten können. Also ist es besser, wir schlafen in getrennten Betten.« Lächelnd blickte er zu ihr herab. »Nur diese eine Nacht.«
     
    Cam musste sich dreimal einseifen und waschen, bis er nicht mehr nach Opium stank. Nachdem er sich das Haar mit einem Handtuch trocken gerieben hatte, warf er sich einen schwarzen Seidenmorgenrock über und ging durch die dunklen Korridore zu seinem Zimmer. Draußen stürmte es, Regen und Donner peitschten aus östlicher Richtung gegen die Fenster und das Dach.
    Der Kamin in seinem Zimmer war entfacht worden, und die Flammen züngelten warm und hell. Cams Augen verengten sich verwundert zu schmalen Schlitzen, als er eine kleine Gestalt unter seiner Bettdecke bemerkte.
    Amelia hob den Kopf vom Kissen. »Mir war kalt«, sagte sie, als wäre das eine hinreichend vernünftige Erklärung für ihre Anwesenheit.

    »Mein Bett ist nicht wärmer als deins.« Cam ging langsam auf sie zu. Krampfhaft versuchte er, sich nicht wie ein wildes Raubtier vorzukommen und die Hitze zu ignorieren, die sich in seinem Blut entzündet hatte. Sein Körper war unter der schwarzen Seide hart geworden, jeder einzelne Muskel war vor Erregung angespannt. Er wusste, was sie von ihm wollte … und er würde ihr den Wunsch nicht abschlagen.
    »Es wäre wärmer, wenn du bei mir wärst«, sagte sie.
    Ihr Haar fiel in dunklen Wellen über ihre Schultern bis hinab zur Hüfte. Cam setzte sich neben sie und berührte eine der schimmernden Locken, fuhr mit der Hand über ihre Brust und dann noch tiefer hinab. Amelia sog scharf die Luft ein. Er fragte sich, ob sich die verführerische Schamesröte in ihrem Gesicht bis zu geheimen Stellen zog, die er nicht sehen konnte.
    Mit aller Gewalt unterdrückte Cam sein heftiges Verlangen und blieb reglos sitzen, während sie die Hand zögerlich nach ihm ausstreckte und über die schwarze Seide strich, die seine Schultern bedeckte. Jäh kniete sie sich hin, küsste das Ohr, in dem der Diamantohrring steckte, und berührte behutsam seine feuchten, sich leicht kringelnden Locken.
    »Noch nie habe ich einen Mann wie dich kennengelernt«, gestand sie. »Du bist jemand, den ich mir nicht einmal in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hätte. Du scheinst aus einem Märchen zu entspringen, das in einer mir völlig fremden Sprache geschrieben ist.«
    »Ich hoffe doch, ich bin der Prinz.«
    »Nein, du bist der Drache, der wunderschöne, gefährliche Drache.« Ihre Stimme wurde wehmütig.
»Wie könnte jemand ein ganz gewöhnliches Leben mit dir führen?«
    Cam umfasste sie sicher und fest und schob sie zurück auf die Matratze. »Vielleicht hast du einen zähmenden Einfluss auf mich.« Er beugte sich über die Rundungen ihrer Brüste und küsste sie durch den Musselinstoff ihres Nachthemds. »Oder du kommst auf den

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