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Pfand der Leidenschaft

Titel: Pfand der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ihr Atem kam unstet.
    Am liebsten hätte sie sich eingeredet, die vergangene Nacht sei nur ein Traum gewesen, aber ihr Körper war immer noch mit der unsichtbaren Karte überzogen, die Cam mit den Lippen, der Zunge und den Händen gezeichnet hatte.
    Als Amelia mit den Fingerspitzen über ihre Lippen fuhr, spürte sie, dass sie geschwollen und weicher waren als sonst … sein Mund hatte an ihnen gesogen und sie mit unzähligen Küssen übersät. Jeder Zentimeter ihres Körpers pulsierte vom Nachhall seiner Berührungen, und selbst ihre Schenkel glühten noch vor Verlangen.
    Eine anständige Frau hätte sich ihrer Taten geschämt. Nicht jedoch Amelia. Die Nacht war so außergewöhnlich, so erfüllt und dunkel und süß gewesen, dass sie diese berauschende Erinnerung für immer bewahren würde. Es war eine Erfahrung, die sie um nichts in der Welt missen wollte, mit einem Mann, der sich von allen anderen unterschied, die sie kannte oder jemals kennenlernen würde.
    Aber wie sehr hoffte sie, dass er fort war!
    Mit ein bisschen Glück wäre Cam bereits abgereist und kümmerte sich um seine Geschäfte in London. Denn Amelia wusste beim besten Willen nicht, wie sie ihm nach der vergangenen Nacht gegenübertreten sollte. Und überdies konnte sie sehr gut auf die
ungebührliche Ablenkung verzichten, die er für sie darstellte, wo es doch so viel zu tun gab.
    Was die Erinnerungen an die Nacht mit Cam betraf, so waren sie sanft gebrochen, als handelte es sich um ein Prisma, in dem sie ihre Gefühle nur schemenhaft ausmachen konnte … aber nun war nicht der rechte Augenblick, darüber nachzudenken. Später bliebe ihr noch genügend Zeit. Tage, Monate, Jahre.
    Denk nicht darüber nach , sagte sie sich nachdrücklich und stieg aus dem Bett, klingelte nach einer Zofe und warf sich mit zitternden Fingern den Morgenmantel über. In weniger als einer Minute erschien eine dralle blonde Zofe mit Apfelbäckchen.
    »Könnte ich bitte etwas heißes Wasser bekommen?«, fragte Amelia.
    »Natürlich, Miss. Ich kann es hinaufbringen, oder wenn es Euch lieber wäre, kann ich Euch auch ein Bad im Waschraum einlassen.« Die Zofe sprach mit einem breiten, warmen Yorkshire-Dialekt.
    Als sich Amelia an das moderne Bad der vergangenen Nacht erinnerte, nickte sie beim zweiten Vorschlag. Sie folgte der Zofe, die sich als Betty vorstellte, aus dem Zimmer und über den Korridor. »Wie geht es meinen Schwestern und meinem Bruder? Und Mr. Merripen?«
    »Miss Winnifred, Miss Poppy und Miss Beatrix sind zum Frühstück nach unten gegangen«, berichtete die Zofe. »Die beiden Gentlemen sind immer noch bettlägerig.«
    »Geht es ihnen schlechter? Hat Mr. Merripen Fieber bekommen?«
    »Mrs. Briarly, die Haushälterin, glaubt, dass sich
die beiden auf dem Weg der Besserung befinden, Miss. Sie ruhen nur.«
    »Dem Himmel sei gedankt!« Amelia war fest entschlossen, nach Merripen zu sehen, sobald sie gebadet und angezogen war. Verbrennungen waren gefährlich und unberechenbar – sie machte sich immer noch schreckliche Sorgen um ihn.
    Sie betraten einen Raum, dessen Wände mit blassblauen Kacheln gefliest waren. Es gab eine Chaiselongue in einer Ecke und eine große Porzellanwanne in der anderen. Ein farbenfroher, orientalisch anmutender Vorhang hing von der Decke, um einen abgetrennten Ankleidebereich zu schaffen. Im Badezimmer war es dank des Kaminfeuers warm, und ein breiter, offen stehender Kleiderschrank gab den Blick auf fein säuberlich gefaltete Badelaken preis, flauschige Handtücher, Seifen und Toilettenartikel. Das Wasser wurde im Zimmer selbst von einem mit Gas betriebenen, neumodischen Apparat erhitzt, der mit Hähnen für kaltes, heißes und lauwarmes Wasser ausgestattet war und dessen Leitungen hinaus ins Freie führten.
    Betty drehte an den Hähnen und stellte die richtige Wassertemperatur ein, bevor sie die Badelaken akkurat in eine Reihe auf die Chaiselongue legte. »Soll ich hier warten, während Ihr badet, Miss?«
    »Nein, vielen Dank«, erwiderte Amelia augenblicklich. »Ich komme allein zurecht. Wenn Ihr nur noch meine Kleidung bringen könntet …«
    »Welche Kleidung, Miss?«
    Bei diesen Worten erstarrte Amelia. Erst jetzt begriff sie, dass sie ohne jegliches Kleidungsstück nach Stony Cross Manor gekommen war. »O nein! Wäre
es wohl möglich, dass jemand nach Ramsay House fährt und meine Sachen holt?«
    »Die sind wahrscheinlich voller Rauch, Miss. Aber Lady St. Vincent hat einige ihrer Kleider in Euer Zimmer bringen lassen – sie ist

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