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Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Titel: Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Augenblick, Norbert säße am Steuer. Der falsche.«
    Kilian Brandts Gesicht hellte sich auf.
    »Das ist doch mal was«, sagte er. »Silberner Sportwagen? Wann am Montag?«
    »Vielleicht zwischen drei und vier am Nachmittag«, versuchte Katinka sich zu erinnern.
    »Na prima, immerhin ein Anhaltspunkt«, erklärte Brandt und freute sich sichtlich. »Was haben wir sonst über den Kerl?«
    »Nach dem Bogenschießkurs sollte ich ihn zu einem Bahnhof bringen. Er war nicht mit dem Auto in Lichtenstein.«
    »Schon seltsam. Sportwagenbesitzer nutzen jede Gelegenheit, um ihre Gefährte zu bewegen«, sagte Brandt.
    »Er wollte nach Würzburg und von da nach Fulda. Ich ließ ihn in Haßfurt am Bahnhof raus, aber er fuhr nicht ab, ich traf ihn Stunden später wieder in der Stadt.«
    Brandt machte sich eine Notiz.
    »Wir fahnden nach ihm. Dazu brauchen wir Ihr fotografisches Gedächtnis«, sagte Brandt zu Katinka.
    »Noch was«, bemerkte Katinka. »Marie sagte vorhin, Hagen und seine Freunde hätten Geld in den Osten gebracht. Was auch immer das heißt.«
    Brandt kritzelte in seinen Block.
    »Wo wurde Marie hingebracht?«
    »Ins Leopoldina-Krankenhaus«, sagte Brandt.
    »Komisch. Da liegt schon ihre Schwägerin nach einem Selbstmordversuch.«
    Brandt schien das nicht besonders schicksalhaft zu finden.
    »War Norbert hinter mir her?«, fragte Katinka schließlich, »oder hinter Marie? Und wo steckt Miriam?«
    Gespräch 6
    Er: Wie konntest du das nur dermaßen ver-
    sauen?
    Der andere: Sie haben mich nicht erwischt. Nie-
    mand hat mich gesehen.
    Er: Steig endlich von deinem hohen Ross
    runter. Es ist albern, die Detektive aus
    dem Verkehr ziehen zu wollen.
    Der andere: Die Gelegenheit war so günstig wie
    nie!
    Er: Dafür hast du sie aber gründlich ver-
    masselt. Die werden nach dir fahnden!
    Der andere: Der Mann ist eine ziemliche Pfeife.
    Aber die Frau ist clever. Die wird uns
    noch gefährlich. Deswegen…
    Er: Sie hat dich erkannt!
    Der andere: Sieh endlich zu, dass du die Lieferun-
    gen in den Griff kriegst.

20. Veränderung
    Katinka und Cuno verbrachten zwei weitere Stunden auf der Polizeidirektion, um eine Personenbeschreibung von Norbert zu liefern, die ein Experte zu einem brauchbaren Phantombild verarbeitete.
    Vier verpasste Anrufe, dachte Katinka müde, als sie endlich wieder in Cunos Bus saß und ihr Handy anschaltete. Zwei von Tom und zwei von Hardo. Sie stöhnte. Am liebsten hätte sie keinen Anruf abgehört.
    »Was ist?«, fragte Cuno. »Gehen wir was essen?«
    »Warte mal.«
    Katinka rief im Krankenhaus an und fragte nach Marie. Natürlich erfuhr sie nur, dass am Telefon keine Auskunft zu bekommen war, aber wenigstens gab man ihr die Stations- und Zimmernummer. Katinka bedankte sich und wählte die Nummer ihrer Mailbox. Tom: Wir müssen reden, Katinka . Das zweite Mal: Bitte ruf unbedingt zurück. Wir müssen reden. Dann Hardo: Ist alles in Ordnung? Das zweite Mal: Ist alles o.k.? SMS genügt . Katinka lächelte unwillkürlich. Sie tippte zwei Wörter: ›Alles o.k.‹ und schickte die SMS an Hardo. Mit Tom würde es schwieriger werden.
    »Was ist denn jetzt?«, bohrte Cuno. »Hier wäre ein Subway . Hast du eigentlich nie Hunger?«
    »Cuno, ich kann jetzt nicht«, sagte Katinka. »Ich muss noch einen Anruf machen.«
    Cuno schnappte einem Mercedesfahrer die Parklücke weg.
    »Tu das. Ich hab Kohldampf. Ich gehe da jetzt rein. Keine Arschbewegung ohne Marschverpflegung. Du kannst nachkommen oder auch nicht.«
    Er stellte den Motor ab und rannte durch den Regen zum Lokal. Katinka lehnte stöhnend den Kopf an die Scheibe. Sie musste es hinter sich bringen. Sie musste ihn anrufen.
    »Thiele?«, meldete er sich sofort.
    Idiot, dachte Katinka, er muss doch meine Nummer auf seinem Display sehen.
    »Ich bin’s«, sagte sie. »Wo steckst du?«
    »Wir müssen reden, Katinka«, sagte er.
    »Deshalb rufe ich an.«
    »Nicht am Telefon.« Er klang unangenehm berührt. »Kommst du heute nicht mehr nach Hause?«
    »Doch. Ich komme.« Sie musste heimfahren. Vielleicht war es nur dieses ›nach Hause‹, das den Ausschlag gab. Ein Zuhause. Wer jetzt kein Haus hat. »Ich bin noch in Schweinfurt. In einer Stunde?«
    »Gut. Ich warte auf dich.«
    Es hatte eine Zeit gegeben, wo himmlische Düfte sie empfangen hatten, wo Tom in der Küche gestanden und seine Küchencheffähigkeiten ausgespielt hatte. Ob das noch einmal so sein würde?
    Sie rief sich ein Taxi, kritzelte Cuno eine Mitteilung und legte sie aufs Armaturenbrett. Zehn

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