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Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Titel: Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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tranken, bis ihnen der Schaum aus dem Mund quoll. Diese Männer rauchten, drehten sich die Zigaretten selbst. Stanken nach Bier und Rauch.
    Später schenkte sein Bruder ihm das Feuerzeug. Obwohl es strenggenommen geklaut war. Die Mutter bereitete den Kaffeetisch vor, es sollten ein paar Kinder kommen, um seinen Geburtstag weiterzufeiern. Sie wusste nichts von dem Feuerzeug. Georg lernte schnell, wie man das Rädchen anschnicksen musste, damit die Flamme aus dem Loch schoss. Sie übten im Garten, weit hinten, bei den Kaninchenställen von Nachbar Anton.
    Es war ein trockener Juli gewesen, seit Wochen hatte es nicht geregnet. Georg erinnerte sich nicht, wie es passiert war. Irgendetwas knisterte. Laut, eilig, brutal. Sie konnten das Feuer nicht löschen, nicht so schnell, wie es die einzelnen Holzverschläge auffraß, das Stroh und Antons Kaninchen. Georg nahm nur den Geruch wahr und den schwarzen Qualm, und er dachte noch, wie leid es ihm tue für Antons Kaninchen. Aber da kamen sie ihn schon holen. Schuld war sein Bruder.

19. Angegriffen
    Ein Mann Anfang dreißig hockte neben Paulas Bett.
    »Sie haben sie vor einer Stunde verlegt«, sagte er. »Ich bin Michael Henz.«
    Katinka drückte ihm die Hand.
    »Wie geht’s ihr?«
    »Besser. Sie schläft. Kein Wunder.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe so einen Schrecken bekommen. Die Tabletten haben ihr Atemzentrum gelähmt. Wenn Sie sie nicht gefunden hätten…«
    »Das war mein Kollege. Unverschämtes Glück. Wir dachten, Paula wolle sich nach der aufregenden Nacht einfach ausruhen. Aber ihr Vater rief an und wollte sie unbedingt sprechen, sodass Cuno bei ihr klopfte und reinsah.«
    »Mit ihrem Vater habe ich schon gesprochen«, sagte Michael Henz. »Ein netter Kerl.«
    »Wie werden Sie mit der ganzen Geschichte umgehen?«, fragte Katinka. Sie betrachtete Paula. Ihr weißes Gesicht, die tiefliegenden Augen. Ein Infusionsschlauch leitete Flüssigkeit in ihre Venen.
    »Paulas Vater sorgt sich um seine Tochter. Er will, dass sie schnellstmöglich wieder einen Versorger hat.« Henz lächelte verlegen. »So denken die älteren Männer eben.«
    Katinka sagte nichts dazu.
    »Ich habe ein gutes Gehalt. Ich kann für uns beide sorgen.«
    »Lieben Sie sie?« Das ging sie nichts an, und es hätte Katinka auch nicht gewundert, wenn er nicht geantwortet hätte.
    »Ja!«, sagte er überzeugt. »Ich meine es ernst.«
    »Wertinger hat sich umgebracht«, sagte Katinka. »Der Angestellte aus der Handelsagentur Stephanus . Jemand wird es Paula sagen müssen, wenn sie wieder stabil ist.«
    »Hat sich…umgebracht?«
    »Und hatte weniger Glück als Paula«, sagte Katinka. »Er hat die Abgase seines Wagens ins Wageninnere geleitet. Auf dem Beifahrersitz lag ein Zettel. ›Sagt Paula, dass es mir leid tut.‹«
    »Heißt das, er ist der Mörder?«
    »Ich habe noch nicht mit der Polizei gesprochen«, wich Katinka aus. »Es könnte sein. Es könnte aber auch ganz anders sein.«
    »Dass es ihm leid tut«, murmelte Michael und stopfte die Decke um Paula fest. »Das klingt reichlich billig als Entschuldigung für einen Mord.«
    Katinka griff sich an die Stirn. Genau! Es klang billig. Sie sprang auf.
    »Ich muss gehen. Was ist mit Hagens Beerdigung?«
    »Paulas Vater und Bernhild, der alte Drache, haben alles verschoben. Frühestens nächste Woche. Geplant ist Mittwoch. Warten wir ab, wie es Paula geht.«
     
    Vor der Klinik suchte Katinka ihr Handy. Es war nicht da. Sie wollte dringend Ruth Stein anrufen und schließlich Tom. Aber das Telefon steckte weder in der Jacke noch im Rucksack.
    »Kacke!«, rief Katinka laut. Ein paar Leute drehten sich um.
    Sie rannte in die Eingangshalle zurück und warf Münzen in den öffentlichen Fernsprecher. Es dauerte viele Minuten, bis sie Ruth Stein endlich an der Strippe hatte.
    »Billig, meinen Sie?«, fragte Ruth Stein, als sie sich Katinkas aufgeregte Geschichte angehört hatte.
    »Sind Sie sicher, dass niemand nachgeholfen hat, Wertinger in das Auto zu setzen?«
    »Die Rechtsmedizinerin arbeitet noch dran. Außerdem sind hier die Schweinfurter Kollegen gefordert. Der Zuständige heißt Kilian Brandt. Rufen Sie ihn an, mit Grüßen von mir.«
    »Frau Stein?«
    »Was ist noch.« Sie klang ungeduldig.
    »Ich nehme an, dass Hagen und Wertinger mit tropischen Tieren gehandelt haben«, sagte Katinka. »Mit Fröschen. Phyllobates terribilis und bicolor.«
    »Tropenfrösche? Die fallen unter das Artenschutzgesetz! Woher wissen Sie von Fröschen?«
    »Ich habe in

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