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Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall

Titel: Pfeilgift: Katinka Palfys Siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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Mülleimer.
    »Erzähl!«
    »Da ist eben nicht viel! Gerüchte und heiße Luft. Er soll seine Briefkastenfirma auch als Verbindungsbüro zur Organmafia benutzt haben. Sogar die Staatsanwaltschaft hat sich damit befasst, aber es gab nie eine Anklage. Wenn du mich fragst: Das war alles viel zu lose, es gab keine Beweise. Nichts Handfestes. Falls Karl Süßholz wirklich mit Organhandel zu tun hatte, dann nur sehr am Rande. Vermutlich ist er rechtzeitig abgesprungen.«
    Organe, dachte Katinka. Wer Organe entnimmt und transplantiert, muss die sogenannten Patienten in Narkose versetzen.
    »Danke, Britta. Du hast mir unendlich geholfen. Ich melde mich wieder.«
    »Mach das. Immerhin ermittelst du in freier Natur, wie mir scheint, während ich in der Redaktion unter Kunstlicht verkümmere.«
    Katinka stutzte. Kunstlicht?
    »Mach keinen…«, hörte sie Britta noch sagen, aber sie unterbrach das Gespräch. Sie würde nur dasselbe sagen wie Hardo. Mach keinen Mist.
     
    Ruth Stein kam aus ihrer Besprechung, nachdem Katinka dem Diensthabenden in schillerndsten Farben erläutert hatte, dass es um den ultimativen Durchbruch im Fall Stephanus ginge.
    »Ich hoffe, Sie haben einen guten Grund, unsere Sitzung zu stören. Höchste Kreise sind anwesend.« Sie verdrehte ironisch die Augen und wickelte ein Sahnebonbon aus.
    »Habe ich«, beruhigte Katinka. »Mir ist eingefallen, was Norbert Kahl, der falsche, von Beruf sein könnte: Anästhesist.«
    Ruth Steins Augenbrauen schnellten in die Höhe. Eiskalt glitzerten ihre türkisen Augen. »So?«
    »Als ich ihn nach dem Kurs zum Bahnhof mitnahm, redete er davon, dass er das schöne Wetter genießt, weil er in der folgenden Woche wieder unter Kunstlicht schmachten würde.«
    »Kunstlicht?«
    »Er hat einen Job, wo er unter Kunstlicht arbeitet.« Katinka fuchtelte vor Ruth Steins Gesicht herum.
    »Das habe ich schon verstanden«, gab die Stein zurück. »Aber ich sitze an meinem Schreibtisch auch unter Kunstlicht.«
    Enttäuscht lehnte sich Katinka gegen den Türrahmen.
    »Dennoch könnte es sein, dass er in einem OP arbeitet. Vielleicht auch als Pfleger. Ich wollte Ihnen das nur mitteilen, damit Sie mir nicht wieder vorwerfen, ich hätte Infos zurückgehalten.«
    Die Stein lachte kehlig und wandte sich zum Gehen.
    »Übrigens, Uttenreuther lässt Sie grüßen«, sagte sie über die Schulter, bevor sie hinter der Tür des Besprechungszimmers verschwand.

22. Die Brüder Süßholz
    Katinka fuhr auf den Mesoltech -Parkplatz und schloss ihr Verdeck. Im Westen zogen Wolken auf. Sie richtete sich auf eine längere Wartephase ein und rief Cuno an, dessen Handy ausgeschaltet war. Sie hinterließ eine lange Nachricht auf seinem Anrufbeantworter und erläuterte ihm die Zusammenhänge, die sie sich nach Brittas Anruf zurechtgelegt hatte. Auch Ruth Stein ging nicht an ihren Apparat. Ärgerlich legte Katinka auf, sie hatte keine Lust, noch einmal einer Maschine alles zu erklären.
    Süßholz’ Geländewagen stand nicht auf dem Parkplatz. Katinka stieg aus und drehte eine Runde um das Firmengebäude. Aufmerksam musterte sie sämtliche in der Nähe geparkten Fahrzeuge, aber sie entdeckte weder Süßholz’ Wagen noch den silbernen Sportwagen, den Norbert fuhr. Die Zeit wurde ihr lang. Sie tippte Hardos Nummer ein, unterbrach aber den Rufaufbau.
    Kurz nach vier, als Katinka schon meinte, Krampfadern zu bekommen, fuhr der schwarze Geländewagen auf den Parkplatz. Rasch verglich Katinka das Kennzeichen mit dem, das sie sich vor einer Woche notiert hatte. Es stimmte überein. Allerdings stieg nicht Karl Süßholz aus dem Wagen, sondern ein Mann mit ähnlich lockigem Haar, dessen Körper aber hagerer war als Süßholz’. Katinka kletterte aus ihrem Auto und sah ihm nach. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Er schritt durch die automatische Drehtür.
    Katinka trat zu dem Geländewagen und lugte hinein. Natürlich sah sie keine Waffe, wahrscheinlich bewahrte jemand wie Süßholz sie auch nicht für länger im Handschuhfach auf. Auf dem Armaturenbrett klebte ein roter Aufkleber: Nach 50–100 gefahrenen Kilometern alle Räder nachziehen lassen . Sie besah sich die Reifen: Süßholz hatte Winterreifen aufziehen lassen. Katinka fand den Namen des Autohauses auf dem Nummernschild. Entschlossen zückte sie ihr Handy.
    »Firma Mesoltech , Ann-Kathrin Luger, was kann ich für Sie tun?«
    »Autohaus Gundolf«, sagte Katinka. »Wir haben soeben den Wagen von Herrn Süßholz ausgeliefert. Leider ist uns ein Lapsus

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