Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur
Bitterstoffe, Flavonoide.
Eigenschaften: Thymian wirkt vor allem auswurffördernd sowie schleim- und krampflösend. Er ist entzündungshemmend, antimikrobiell und antiviral und regt die Produktion von Verdauungssäften an. Weiterhin wirkt er desinfizierend, vor allem im Mund- und Rachenbereich, und fördert als Badezusatz die Durchblutung.
Haupteinsatzgebiete: Bronchialasthma, Bronchitis, grippale Infekte, Reizhusten und begleitend bei Keuchhusten. Lindernd wirkt Thymian bei Menstruationskrämpfen. Im Gurgelwasser wird er bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum genutzt und als Badezusatz bei Erkältungen und rheumatischen Beschwerden. Zusätzlich kann er äuÃerlich als Wickel bei Mandelentzündung eingesetzt werden.
Nebenwirkungen: Keine bekannt.
Kontraindikationen: Nicht während der Schwangerschaft anwenden, denn Thymian fördert das Zusammenziehen der Gebärmutter (in geringen Mengen als Gewürz ist er unbedenklich).
Darreichungsformen: Tee, Tinktur, Frischpflanzenpresssaft, Salbe, Fertigarznei (Mono- und Kombinationspräparate).
Umckaloabo
Pelargonium sidoides
Die Kap-Pelargonie, aus deren Wurzel das sogenannte »Umckaloabo« (in der Sprache der Zulu so viel wie »schwerer Husten«) gewonnen wird, gehört zur Familie der Storchschnabelgewächse und ist in Südafrika beheimatet. Der Strauch wird 20 bis 60 cm hoch und hat herzförmige, samtig behaarte, silberfarbene Blätter. Die schmalen, dunkelroten Blüten stehen in Scheindolden. Die Wurzel ist dunkelbraun und knollig. Sie wird nach rund drei Jahren geerntet, da die Wirkstoffe dann am kräftigsten sind.
Verwendete Pflanzenteile: Die Wurzel.
Inhaltsstoffe: Unter anderem Gerbstoffe, Cumarine, Flavonoide, Phytosterole.
Eigenschaften: Umckaloabo wirkt antibakteriell und reguliert das Immunsystem.
Haupteinsatzgebiete: Akute und chronische Infektionen der Atemwege, Bronchitis. Früher zählten auch Mandel- und Nasennebenhöhlenentzündung zum Indikationsbereich, das musste mit der Nachzulassung 2005 aufgegeben werden.
Nebenwirkungen: Es kann zu allergischen Reaktionen wie Ausschlag oder zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich kommen. Die Wurzel hat viele Inhaltsstoffe mit Nebenwirkungen, deshalb kommen nur Fertigpräparate zum Einsatz, die von diesen Stoffen befreit wurden.
Kontraindikationen: Schwangerschaft und Stillzeit, Blutgerinnungsstörungen, Nieren- und Lebererkrankungen. Die Wirkung wird bis heute immer wieder von Wissenschaftlern infrage gestellt, zudem gab es Patentstreitigkeiten und es wird den Nutzern vorgeworfen, nötige Behandlungen mit chemischen Antibiotika gefährlich hinauszuzögern. Parallel dazu gibt es aber auch wissenschaftliche Erkenntnisse, die für den Einsatz von Umckaloabo sprechen. Nehmen Sie Umckaloabo-Präparate gleich bei den ersten Anzeichen einer Bronchitis. Für Kinder ab 6 Jahre gibt es in der Apotheke einen Saft aus der Wurzel.
Darreichungsformen: Fertigarzneien.
Wacholder
Juniperus communis
Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse und steht an Berghängen, in Mooren und Heiden, vor allem auf der Nordhalbkugel der Erde. Er wächst langsam, ist immergrün, kann bis 6 m hoch werden und hat stachelige, nadelartige Blätter und blauschwarze beerenartige Zapfen, die erst nach zwei bis drei Jahren voll ausgereift sind. Sie sind unverzichtbar bei der Herstellung von Gin. Wacholder ist zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Er steht unter Artenschutz!
Verwendete Pflanzenteile: Die Zapfen.
Inhaltsstoffe: Ãtherisches Ãl, Katechingerbstoffe, Inulin, Flavonoide, Harze.
Eigenschaften: Wacholder wirkt wassertreibend und entkrampfend auf die glatte Muskulatur (unter anderem die Harnwege), regt die Darmbewegung an, wirkt blutdrucksenkend, antiviral und hilft, eiweiÃreiche Flüssigkeiten, die sich im Rahmen entzündlicher Prozesse bilden, auszuscheiden. Zusätzlich unterstützt er die Verdauung, fördert den Appetit und die Durchblutung.
Haupteinsatzgebiete: Zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Blasenentzündungen, ebenso bei Arthrose, Gicht und rheumatischen Erkrankungen. Unterstützend bei Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Völlegefühl, AufstoÃen.
Nebenwirkungen: Bei längerer Einnahme und hoher Dosis kann es zu Nierenschäden kommen! Immer nur wenige Wochen anwenden, nicht als Einzeldroge einsetzen, also
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