Pflege daheim oder Pflegeheim
nur wenige Betten. Hier können Sie einen Platz für Ihren Angehörigen finden, wenn dieser eine weitere Behandlung im Krankenhaus nicht mehr will oder sie aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll ist (in diesem Fall wird ein weiterer Krankenhausaufenthalt auch nicht mehr von der Kasse bezahlt, das heißt, der Patient wird entlassen und muss anderweitig versorgt werden). Eine weitere Bedingung für die Hospizaufnahme ist, dass der Betreffende bisher nicht in einer stationären Pflegeeinrichtung war, Ausnahmen können allerdings vom MDK genehmigt werden.
In der Hospizpflege werden insbesondere die sehr belastenden Symptome bei sterbenskranken Patienten behandelt, die Sie zu Hause, auch mit Hilfe von Pflege-Profis nicht in den Griff bekommen, wie Schmerzen, Atemnot, häufiges Erbrechen oder größere Wunden. Ziel eines Hospizes ist es neben den medizinischen Maßnahmen aber auch, die Sterbenden und Angehörigen psychologisch zu begleiten oder auch in der Trauer später zu unterstützen. Dafür stehen neben dem medizinischen Personal psychologisch geschulte Helfer, Sozialarbeiter, Pfarrer oder Diakonie-Mitarbeiter bereit; die meisten arbeiten ehrenamtlich, denn anders wäre diese intensive Betreuung gar nicht möglich.
Kosten
Die Kosten für einen stationären Hospizaufenthalt betragen zwischen 200 und 250 Euro pro Tag und Patient. Grundsätzlich haben todkranke Menschen in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch auf eine Hospiz- und Palliativversorgung. Wenn die Notwendigkeit der stationären Hospizversorgung durch einen Arzt bestätigt wurde, übernimmt die Kranken- oder Pflegekasse den größten Teil der Kosten, 90 Prozent des Tagespflegesatzes, zehn Prozent müssen die Hospize selbst aufbringen. Größtenteils werden dafür Spendengelder verwendet oder auch – je nach finanziellen Mitteln – eine Kostenbeteiligung von den Patienten oder Angehörigen verlangt. Adressen und Informationen über ambulante und stationäre Hospizdienste in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel unter www.hospize.de/service/adressen.html .
Palliativversorgung
Aber fast noch wichtiger als diese speziellen „Sterbeheime“ ist heute die Frage der Palliativversorgung im normalen Pflegeheim. Zwar gehörte das Sterben und die Sterbebegleitung schon immer zum Alltag der Altenpflege, doch in den vergangenen Jahren hat sich die Situation verschärft: Es gibt, wie bereits gesagt, immer weniger Altenwohnheime und immer mehr Pflegeheime, in die Menschen wirklich erst „ganz zum Schluss“ kommen. Das Durchschnittsalter dort beträgt heute 86,7 Jahre, und die durchschnittliche Verweildauer wird immer kürzer. Eigentlich müsste also das Augenmerk auch hier stärker auf eine gute „Hospizarbeit“ gerichtet sein, das ist aber bei den knappen Pflegesätzen und dem fehlenden Personal in Pflegeheimen kaum möglich. Immerhin bieten einige bereits Palliativstationen oder wenigstens speziell eingerichtete Zimmer an oder arbeiten mit ambulanten Besuchsdiensten der Hospize zusammen, die sich dann intensiver um die Sterbenden und ihre Angehörigen kümmern.
Heime im Ausland
TIPP
Unter anderem Michael Jürgs beschreibt in seinem Buch „Alzheimer – Spurensuche im Niemandsland“ ( siehe Literaturliste ) das „De Bleerinck“ im holländischen Emmen, eine Art geschlossenes Dorf für Demenzkranke, die hier behütet und würdevoll diesen letzten Abschnitt ihres Leben verbringen können. Ein weiteres Beispiel ist das Alzheimerzentrum „Baan Kamlangchay“ im Norden Thailands, in dem Demenzkranke aus Deutschland und der Schweiz Aufnahme finden können (siehe Artikel auf „Zeit online“ vom 28.6.2011, www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-06/demenz-pflege-thailand ) – für einige (wohl wenige) ist so ein Pflegeheim im Ausland vielleicht eine Alternative.
Glaubt man den Beschreibungen, werden Menschen dort besser, liebevoller und oft billiger gepflegt als hierzulande. Trotzdem bleibt es eine schwierige Entscheidung, denn, wenn Sie nicht selbst ebenfalls umsiedeln wollen, bedeutet es, dass Sie Ihren Angehörigen jeweils monatelang nicht besuchen können. Und abhängig vom Gesundheitszustand des Betreffenden spielen das andere Klima, die völlig fremde Umgebung und Verständigungsprobleme eine mehr oder weniger große Rolle (im Endstadium von Demenz wiegt die intensive, liebevolle Zuwendung auch durch völlig fremde Pflegekräfte sicherlich vieles auf).
Kosten
Und natürlich ist auch hier das Geld ein wichtiger Faktor: Grundsätzlich haben Sie
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