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Pflicht und Verlangen

Pflicht und Verlangen

Titel: Pflicht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Landys
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Gedanken, in den
aktiven Dienst zurückzukehren.«
    » Wirklich?«,
der Admiral hob interessiert die Brauen. »Vermutlich zieht es
Sie zurück in die Schlacht. Wie ich hörte, sind Sie mit
einem Orden für besondere Tapferkeit ausgezeichnet worden.
Konnten wohl den Pulverdampf nicht vergessen, Mann?«
    David
brachte sich in das Gespräch ein, bevor es eine ungünstige
Wendung nehmen konnte: »Sir, mein Bruder hörte von
verschiedenen Forschungsaufträgen, die die Marine zu vergeben
gedenkt. Sind die Posten schon besetzt oder besteht noch Bedarf?
Sicher haben Sie als Stabschef der Forschungsabteilung einen Einblick
in den Stand der Dinge.«
    » Ah,
darum geht es!« Der Admiral lächelte verschmitzt. »Nun,
das wundert mich nicht. Es ist schließlich ein wichtiges und
ruhmreiches, wenn auch nicht ungefährliches Unterfangen.
Tatsächlich ist eine Fahrt zur Erforschung der Nord-West-Passage
vorgesehen, die, wie Ihnen sicher bekannt ist, für das Empire
von unschätzbarem Wert ist. Die Krone hat einen Forscher und
Geologen damit beauftragt, einen Schotten mit Namen John Ross. Er
soll unter dem Kommando von Admiral Edward Peary (33) reisen. Die
Griper und die Hecla sind für die Begleitung vorgesehen, beides
schöne, vor allem aber robuste Schiffe Seiner Majestät. Die
können schon etwas ab, was sie auch müssen. Das Eis ist
äußerst gefährlich.
    » Ach,
unter Admiral Peary«, meinte der Captain erfreut. »Er ist
mir persönlich bekannt. Ein hervorragender Seemann und integrer
Mann. Ich besuchte ihn einmal privat in Bath, wo er herstammt.«
    » Sie
kennen ihn persönlich? Das trifft sich gut. Peary sucht noch
einen fähigen Kapitän für die Hecla, aber da die Reise
eine extreme Herausforderung darstellt, hat sich noch kein geeigneter
Mann gefunden. Die, die ich ihm vorgeschlagen habe, hat er bisher
abgelehnt. Natürlich sind Besonnenheit, Forschergeist und vor
allem Tapferkeit ein absolutes Muss für die Qualifikation, aber
mir scheint, Sie schickt der Himmel. Da Sie ihm persönlich
bekannt sind und über Ihre Eignung wohl kein Zweifel besteht,
könnte ich mir vorstellen, dass es in seinem Sinne wäre,
Ihnen das Kommando zu übergeben.« Gordon hielt inne und
blickte John scharf in die Augen. »Es ist Ihnen ja sicherlich
klar, dass die Reise große Risiken birgt und Sie möglicherweise
von dieser äußerst gefährlichen Mission nicht
zurückkehren … was der Himmel natürlich verhüten
möge!« Sein Gesprächspartner nickte bedächtig.
»Nun denn!«, fuhr der Admiral befriedigt fort, »wenn
Ihnen Ihre Familie angesichts der Gefahren nicht noch Steine in den
Weg legt, dann bin ich sicher, dass die Marine Seiner Majestät
Ihnen schon bald das Kommando auf der Hecla übergeben wird. Was
halten Sie davon?«
    » Das
ist ein sehr verlockendes Angebot und es ist mir sehr ernst damit,
Sir, wieder in den aktiven Dienst zu treten, sonst hätte ich Sie
heute nicht aufgesucht.«
    Der
Admiral klatschte voller Tatendrang in die Hände und zog ein
Schriftstück hervor.
    » Gut!
Ich denke, Admiral Peary wird den Vorschlag begrüßen. Ich
werde ihn umgehend informieren und spätestens in fünf Tagen
haben Sie Antwort, ob er einverstanden ist. Ist Ihnen das recht oder
geht es zu schnell? Dann könnte es allerdings Schwierigkeiten
geben. Die Schiffe sollen spätestens in sechs Wochen auslaufen
und selbstverständlich ist Ihre Anwesenheit im Militärhafen
von Portsmouth, wo die Schiffe vor Anker liegen und gerade
ausgerüstet werden, schon vorher erforderlich, spätestens
in drei Wochen. Können Sie das bewerkstelligen?«
    John
Battingfield frohlockte innerlich. Zweifellos würde ihn Peary,
der ihn außerordentlich schätzte, akzeptieren. Er hätte
nicht im Traum erhofft, so schnell zum Ziel zu gelangen. Das Kommando
fiel ihm wie eine reife Frucht in den Schoß, erlöste ihn
damit aus seiner häuslichen Misere und richtete seine Gedanken
nach vorne, weg von der Qual seines Herzens. Eine Forschungsreise
dieser Art würde mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen, wenn
nicht mehr. Ein Umstand, den er außerordentlich begrüßte.
Die Gefährlichkeit der Reise konnte ihn nicht schrecken! Dieser
stellte er sich wesentlich lieber als hoffnungslosem Verlangen und
Tatenlosigkeit.
    Er
beeilte sich, die Frage des Admirals zu bestätigen und überließ
dann seinem Bruder das Feld, damit dieser seine geschäftlichen
Angelegenheiten mit Admiral Gordon regeln konnte. Nun stellte sich
für ihn nur noch die Aufgabe, seine Pläne seiner

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