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Pflugstein: Kriminalroman (German Edition)

Pflugstein: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pflugstein: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Bodenmann
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reden.
     
    »Sie schon wieder«, geifert Herkules,
als er sich nach geraumer Zeit doch noch am anderen Ende meldet.
    »Bitte hören
Sie mir zu«, beschwört sie ihn. »Ihre Schwägerin wurde von Joe betrogen. Sie bekamen
mit, wie sehr sie darunter litt. Das Verhalten Ihres Bruders machte Sie stinkwütend,
weil Sie in Angelina verliebt sind.«
    »Kümmern
Sie sich gefälligst um Ihre Angelegenheiten«, knurrt er.
    »Angelina
hat mir erzählt, dass Sie aufrichtig, stark und mutig seien. Und dass man Ihnen
voll vertrauen könne. Für Angelina sind Sie wie ein Fels in der Brandung.«
    »Sie stören!«,
schimpft er.
    Unbeirrt
fährt sie fort: »Angelina hätte ihren Mann problemlos vergiften können, und für
Sie, Herkules, wäre es ein Leichtes gewesen, ihn in Ihrem Geländewagen zum Pflugstein
zu transportieren.«
    »So ein
Schwachsinn!«, erwidert er bissig.
    »Da ist
noch eine andere Sache, worüber die Polizei zum Glück noch nicht Bescheid weiß«,
verstrickt sie sich in weitere Lügen.
    »Was Sie
nicht sagen«, gibt er sarkastisch zurück.
    »Ich habe
gehört, dass Ihr Cousin Fredi Arzt ist.«
    »Das geht
Sie nichts an.«
    »Mir scheint,
dass auch Fredi ein Auge auf Angelina geworfen hat.«
    »Ich muss
jetzt auflegen.«
    »Sie wissen
also, dass Ihr Cousin von Angelina sehr angetan ist?«
    »Lassen
Sie uns endlich in Ruhe!« Zorn schwingt in seiner Stimme mit.
    Sie übergeht
seine Zurechtweisung. »Angelina hat sich immer Ihrem Cousin anvertraut, wenn sie
Sorgen hatte. Und ich glaube, Sie wissen das. Auf diese Weise bekam Fredi mit, dass
Joe ein untreuer Ehemann war.«
    »Sie wissen
gar nichts!«, schießt er zurück.
    »Oh doch.
Fredi ist ein attraktiver Witwer, der als Arzt einen guten Ruf genießt, und Angelina
ist eine bezaubernde Frau«, spricht sie hartnäckig weiter. »Nehmen wir mal an, dass
Fredi für Angelina immer da war, wenn sie Trost und Hilfe brauchte. So ist es doch,
nicht wahr? Dabei hat er ihr unermüdlich den Hof gemacht. Und als Joe seine Frau
immer öfter betrog, hat Fredi Angelina schließlich für sich gewinnen können.«
    »So ein
Quatsch!«, schneidet er ihr das Wort ab.
    »Tja, und
eines Tages fand Angelina zufällig heraus, dass ihr Mann sie auch mit Männern hinterging«,
spinnt sie den Faden beharrlich weiter. »Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht.
Und da hat Fredi Ihrer Schwägerin eine Dosis Barbiturat besorgt und ihr vorgeschlagen
…«
    »Ich muss
auflegen«, schneidet Herkules ihr das Wort ab.
    »Nein, warten
Sie, ich bin noch nicht ganz fertig. Denn jetzt kommen Sie ins Spiel. Angelina hat
Sie beauftragt, Ihren toten Bruder zum Pflugstein zu fahren und ihn dort sozusagen
aufzubahren. Vielleicht hat Angelina Ihnen auch anvertraut, dass sie ihren Mann
aus Verzweiflung getötet hat. Da Sie Ihre Schwägerin sehr mögen, waren Sie selbstverständlich
gerne bereit, ihr zu helfen.«
    »Sind Sie
jetzt fertig mit Ihrem Geschwätz?«
    »Nein, da
ist noch was. Wo waren Sie gestern Nachmittag zwischen vier Uhr dreißig und fünf
Uhr?«
    »Das geht
Sie einen Dreck an.«
    »Da haben
Sie wohl recht. Danke für das aufschlussreiche Gespräch. Jetzt würde ich gerne mit
Angelina sprechen.«
    »Die hat
jetzt keine Zeit«, poltert Herkules abweisend.
    »Doch, sie
wartet auf meinen Anruf«, gibt sie frech zurück.

62
     
    Es vergehen zehn Minuten, bis Angelina
sich endlich am anderen Ende meldet.
    »Hat dir
Herkules erzählt, worüber wir gesprochen haben?«, fragt Viktoria vorsichtig.
    »Nein, aber
er wollte nicht, dass ich mit dir rede. Können wir uns bitte ein andermal unterhalten?«
    »Ich werde
mich kurz fassen«, verspricht Viktoria. »Aber nun sag mir zuerst, wie es dir geht.«
    »Nicht besonders
gut«, erwidert Angelina mit angespannter Stimme.
    »Hat die
Polizei dich heute nochmals befragt?«
    »Nein, aber
ich muss am Nachmittag für eine Vernehmung nach Zürich fahren, obwohl ich ihnen
schon alles gesagt habe.«
    »Das ist
reine Routine. Die Polizei wird so lange Fragen stellen, bis sie den Mörder gefasst
hat. Leider gehören Herkules und du auch zu den Verdächtigen.«
    »Der Mörder
soll dafür bezahlen, was er meinem Mann und mir angetan hat«, bekundet sie aufgebracht.
    »Keine Angst,
die Polizei wird den Täter finden, und dann wird er bestraft werden.«
    Angelina
unterbricht sie. »Ich muss jetzt Schluss machen. Jack wird nervös, wenn ich zu lange
telefoniere.«
    »Möchtest
du den Pflugstein immer noch sehen?«
    »Gerne.«
    »Wie wär’s
mit jetzt? Sagen wir, in einer

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