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Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Titel: Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene Autoren
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und sank auf den Stein. Es ging ihr wirklich nicht gut. Trotz der Zeit, die Elisa mit Onkel David verbrachte, fühlte sie sich allein und war traurig.
    »Großmutter?«, fragte Elisa in die Dunkelheit und einer der Sterne leuchtete hell auf.
    »Ich bin hier, Liebes.«
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Du verschließt dich, Kind, öffne dich.«
    »Aber wer versichert mir, dass ich nicht enttäuscht werde? Ich habe Angst.«
    »Niemand kann dir versichern, dass du nicht doch enttäuscht wirst, aber habe keine Angst. Er meint es ehrlich. Trau dich, Elisa, trau dich.« Der Stern leuchtete wieder schwächer und die Präsenz ihrer Großmutter verschwand.“
    „Die Kinder haben wirklich Freude an deiner Geschichte. Wo nimmst du nur die ganze Fantasie her?“, fragte mich Romain, als wir auf der Couch im Wohnzimmer saßen, nachdem die Kinder eingeschlafen waren.
    „Ich habe mir das nicht ausgedacht“, gestand ich, auch wenn es völlig absurd klang.
    „Aber du hast etwas dazu gedichtet?“
    Ich schüttelte mit dem Kopf. „Der Brief war wirklich verschwunden und bei Elisa wieder aufgetaucht. David hat Elisa wirklich in der Flamme gesehen, obwohl ich das auch erst nicht glauben wollte. Als sie dann aber das erste Mal vor mir stand, traute ich meinen Augen nicht. Elisa entsprach zu hundert Prozent Davids Beschreibung.“
    „Komm schon Schatz, du kannst mir die Wahrheit sagen.“
    „Das ist die Wahrheit“, seufzte ich.
    ***
    Auch am nächsten Tag – Tag 14 – war mein Mann noch skeptisch. In seinem Blick hatte sich etwas verändert. Er hörte mir noch genauer zu, schien abzuwägen, ob er mir glauben konnte oder ob ich nur eine erfundene Geschichte erzählte.
    „Nachdem Elisa sich einige Tage nicht meldete, wurde auch Onkel David immer nachdenklicher. Eines Abends machte er einen kleinen Spaziergang durch den Park und ließ sich unter einer Laterne auf einer Bank nieder. Es hatte wieder begonnen zu schneien, und der Wind blies die kleinen Eisblumen um die Köpfe der wenigen Leute, die noch unterwegs waren. Er beobachtete eine Frau, die völlig in Gedanken versunken einen Kinderwagen vor sich herschob, er folgte einem jungen Pärchen mit seinem Blick und dachte über die ältere Dame auf der Bank neben ihm nach. Immer wieder warf sie einen Blick auf ihn und lächelte sanft.
    »Sie denken doch bestimmt über eine Frau nach, junger Mann«, unterbrach die Frau plötzlich die Stille und Onkel David nickte.
    »Sie meldet sich nicht mehr.«
    »Was haben Sie verbrochen?«, lachte sie, stand auf und setzte sich neben Onkel David.
    »Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht.«
    »Dann melden Sie sich bei ihr.«
    »Das habe ich versucht, aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Fahren Sie zu ihr, ich denke, dann wird sich alles klären.«
    »Vielleicht haben Sie Recht.« Onkel David blickte nur wenige Sekunden in den Himmel, doch als er wieder zu der älteren Dame sehen wollte, war sie spurlos verschwunden, während am Himmel ein Stern heller leuchtete, als die anderen.“
    Auch wenn die ältere Dame plötzlich spurlos verschwunden war, nahm David sich ihren Rat an. Schon am nächsten Tag machte er sich auf den Weg zu dem kleinen Dorf, in dem Elisa wohnte. Er kannte ihre Adresse nicht und musste sich deswegen durchfragen. Die Bewohner halfen dem Fremden jedoch gern und lotsten ihn zu einem kleinen Steinhaus. Davids Herz schlug ihm bis zum Hals, während er sich fragte, ob er das Richtige tat oder ob es einen Grund dafür gab, dass Elisa sich nicht mehr meldete.
    Also nahm David all seinen Mut zusammen und klingelte. Es dauerte nicht lang, bis Elisa die Tür öffnete und ihn mit überraschten Augen ansah. Sofort redete David auf sie ein, wollte wissen, was los war, ob er einen Fehler gemacht hätte. Elisa lachte nur sanft, ging auf ihn zu und brachte ihn mit einer Umarmung zum Schweigen.
    ***
    In der folgenden Woche erzählte ich von all den verrückten, romantischen und überraschenden Momenten, die David mit Elisa verbrachte. Ich sprach davon, wie die beiden in Elisas Lieblingskino gingen, ein kleines Programmkino, das nur Schwarz-Weiß-Filme zeigte. Ich erzählte von Davids Überraschungspicknick in Paris, davon, wie sie auf ein Hochhausdach stiegen und sich den ganzen Stress von der Seele schrien. Meine Kinder und mein Mann erfuhren, wie die beiden durch ein Lavendelfeld liefen und ihr Glück der ganzen Welt zeigen wollten. Elisa führte David sogar zu der kleinen Lichtung im Wald und zeigte ihm ihren Rückzugsort,

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