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Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition)

Titel: Phantastische Weihnachten: 24 Geschichten zum Weihnachtsfest (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene Autoren
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Bett.
    ***
    Noch nie hatte ich meine Kinder schneller im Bett liegen sehen, wie am darauffolgenden Tag. Nebeneinander lagen die beiden dieses Mal in Luces Bett gekuschelt und warteten bereits geduldig auf mich. Selbst mein Mann Romain betrachtete die beiden skeptisch und fragte dann: „Was hast du mit unseren Kindern gemacht?“
    „Komm mit und hör es dir an“, lächelte ich siegessicher. Romain folgte mir und zusammen setzten wir uns zu den Kindern ins Bett.
    „Maman, erzählst du jetzt weiter?“
    Ich nickte meinem Sohn gutmütig zu.
    „Gestern habe ich euch von Onkel David erzählt, aber vielleicht erinnert ihr euch, dass ich von einer zweiten Person gesprochen habe, die auch nicht an das Wunder von Weihnachten glaubte. Elisa lebte nur wenige Kilometer von unserem kleinen Dorf entfernt. Doch auch sie war nicht glücklich. Elisa vermisste ihre Großmutter sehr und war deswegen oft traurig.“
    „Wo ist Elisas Großmutter?“, wollte Amalia wissen.
    „Bei einem Engel in den Sternen“, erklärte ich.
    „Bei dem Weihnachtsengel, dem Onkel David geschrieben hat?“
    Ich nickte.
    Mit ruhiger Stimme und unter der vollen Aufmerksamkeit meines Mannes erzählte ich meinen Kindern von Elisa, die immer für alle anderen da war, auch wenn es ihr selbst nicht so gut ging. Ich sprach von ihrer Familie, ihren jüngeren Geschwistern, mit denen sie gern Zeit verbrachte und zu Weihnachten den Baum schmückte. „Morgen erzähle ich euch, was mit Onkel Davids Brief passiert ist.“ Mein Mann und ich standen auf und Amalia krabbelte müde und glücklich in ihr Bett.
    „Ich mag die Geschichte, Maman“, flüsterte Amalia glücklich und schloss dann die Augen.
    Glückliche Kinder: geschafft!
    ***
    Am dritten Tag fand ich nicht nur meine Kinder im Kinderzimmer, sondern auch meinen Mann. Ich sah ihn fragend an. „Ich will auch wissen, was passiert“, zuckte er mit den Schultern, und ich suchte schmunzelnd meinen Platz im Bett.
    Mit ruhiger Stimme erzählte ich, wo sich Davids Brief einen Tag später wiederfand. Als Elisa am Weihnachtsmorgen aufstand, entdeckte sie unter dem Weihnachtsbaum einen zusammengefalteten Zettel mit ihrem Namen darauf. Sie überflog die Zeilen, konnte sich weder erklären, woher der Zettel herkam, noch wer ihn geschrieben haben könnte. Es war Davids Brief, doch wie er zu Elisa kam, wussten wir bis heute nicht.
    Elisa tat die Sache nicht einfach ab. Sie wollte wissen, woher der Brief kam und suchte Rat bei ihrer Großmutter, was ich meiner Familie am vierten Tag erzählte.
    „Kaum waren die Sterne an diesem Abend aufgegangen“, begann ich, „machte sich Elisa auf den Weg zu der kleinen Lichtung im Wald, wohin sie sich immer zurückzog, wenn sie mit jemandem sprechen musste. Niemand wusste von der besonderen Bindung zu ihrer Großmutter.
    »Großmutter, bist du hier?«, fragte Elisa in die Sterne und ein Stern begann, besonders hell zu funkeln.
    »Ja, Liebling«, hallte die Stimme der schmerzlich vermissten Großmutter über die Lichtung. »Hast du den Brief bekommen?«
    »Du hast den Brief geschrieben?«, fragt Elisa überrascht.
    »Nein, aber ich werde dich zu der Person führen, die ihn geschrieben hat.« Auf einmal spürte Elisa die Präsenz ihrer Großmutter noch deutlicher. »Es wird Zeit, dass du glücklich wirst, mein Kind.« “
    ***
    In den folgenden Tagen erzählte ich von David, der zunehmend nachdenklicher wirkte, seit der Brief verloren gegangen war. Wenige Tage nach Weihnachten saß er im Wohnzimmer unserer Wohngemeinschaft und starrte in die Flammen einer großen weißen Kerze. Plötzlich schreckte er zurück, als hätte er ein Gespenst gesehen. Als ich fragte, was passiert sei, erklärte er mir, er hätte ein Mädchen in den Flammen gesehen. Sie hätte lockiges, mittellanges Haar, ein schmales Gesicht und traurige Augen. Er beschrieb sie mir damals bis ins kleinste Detail, und zugegebenermaßen hielt ich ihn für völlig verrückt. Nachdem David bei mir auf Unverständnis stieß, verließ er die Wohnung und setzte sich auf eine Bank in unserem kleinen französischen Dorf. Stumm sah er in den Himmel und fragte sich, was in den letzten Tagen passiert war, als plötzlich einer der Sterne hell aufleuchtete und ein frischer Wind ihm durch die Glieder fuhr. »Sie wartet auf dich. Sie wartet. Folge den Sternen«, drang eine leise Stimme an sein Ohr. David sah sich hektisch um, doch er konnte sich nicht erklären, woher die Stimme kam und als er mir davon erzählte, dachte ich, er hätte

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