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Phantom der Tiefe

Phantom der Tiefe

Titel: Phantom der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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später ging gar nichts mehr!«
    Kaya sparte sich den erneuten Hinweis, daß sie noch immer nicht erkennen könne, worauf der Oberst eigentlich hinauswollte.
    Sardre fuhr von sich aus fort: »Bis heute versagt jede - ich betone jede - Technik, die dem Berg näher als einen halben Kilometer kommt!«
    »Versagt?« echote Kaya. »Was meinen Sie damit?«
    »Was ich sage: Jede Maschine, ob benzin-, diesel- oder strombetrieben, stellt ihre Funktion ein, sobald die eben erwähnte Distanz unterschritten wird! Wir hatten zwei weitere Abstürze, die wie durch ein Wunder glimpflich verliefen. In beiden Fällen waren es Helikopter, die im Gebirge nach dem Verbleib der vermißten Wallfahrer forschen sollten.«
    Kayas Gedanken kreisten immer noch um Sardres vorherige Aussage. »Wieso funktionieren die Maschinen nicht mehr?«
    Der Oberst lachte verächtlich auf. »Wenn wir den Grund wüßten, hätten wir ihn schon abgestellt! Aber die ebenso schlichte wie beängstigende Wahrheit ist: Wir kennen ihn nicht!«
    Kayas Blick schweifte zu dem Klumpen auf dem Tisch. »Und das? Was hat dieser Brocken mit all dem zu tun?«
    Sardre schüttelte den Kopf. »Es gibt noch etwas, was sich niemand erklären kann - obwohl es dort draußen mittlerweile von Armeesachverständigen nur so wimmelt.« Er griff wieder nach der glosenden Zigarette, als könnte sie ihm den Halt bieten, den er nötig brauchte.
    »Was?«
    »Die Schmelze.«
    »Die Schmelze?«
    »Ja.« Sardre fuhr sich mit der Hand, in der die Zigarette klemmte, übers Gesicht. Asche fiel auf seine Uniform. Er achtete nicht darauf. »In der Nacht, als sich das Geschwader gegenseitig auslöschte, wurden, wie schon angesprochen, seltsame Lichterscheinungen in Gipfelnähe beobachtet. Neuere Satellitenfotos haben nun gezeigt, daß die Eisdecke, die den Ararat in fünf- bis dreitausend Meter Höhe umgibt, geschrumpft ist. Sie ist heute im Schnitt zwei bis drei Meter dünner, als sie es noch vor einem Monat war - und niemand weiß, wie das bei den herrschenden Temperaturen möglich sein sollte, zumal sich keine Anzeichen vulkanischer Aktivität entdecken lassen! Dort draußen und in dieser Höhe schwanken die Temperaturen zwischen minus zwanzig und minus zehn Grad. Kein einziges Mal in den letzten Wochen näherte sich die Thermometersäule auch nur der Null-Grad-Grenze!« Sardre nickte in Richtung des versteinerten Holzstücks. »Und was das angeht: Er trug es bei sich, als wir ihn fanden.«
    »Er?«
    »Das einzige Mitglied der Wallfahrergruppe, das uns vielleicht sagen könnte, was aus den anderen geworden ist - wenn er nicht seinen Verstand dort oben im Gebirge gelassen hätte.«
    *
    »Wir wissen bis heute nicht«, fuhr Oberst Sardre nach einer kurzen Pause fort, »ob der Überlebende, den wir fanden, möglicherweise sogar etwas mit dem Verschwinden der anderen zu tun hat. Nicht einmal das können wir ausschließen.«
    »Sie sprachen von mehr als dreißig Leuten.«
    »Sie sind wie von der Bildfläche verschwunden. Wahrscheinlich stecken sie irgendwo im Gebirge. Aber die Hoffnung, einen von ihnen lebend aufzuspüren, haben wir inzwischen aufgegeben.«
    »Gab es keine organisierte Suche? Warum wurden keine Spürhunde eingesetzt? Selbst wenn rätselhafterweise alle Technik versagt, gibt es doch noch genügend Alternativen, so viele Menschen ausfindig zu machen!«
    »Das würde ich sofort unterschreiben - wenn ich es nicht besser wüßte. Wir haben Spürhunde eingesetzt. Auch ganze Bataillone von Soldaten. Sie alle durchkämmten die bei diesen Witterungsverhältnissen zugänglichen Bereiche des Ararat . vergeblich. Ganz zu Beginn der Schneegrenze waren noch Fußabdrücke im Schnee zu er-kennen. Aber in den höheren Lagen ist der Schnee zu einer krustenartigen Masse geworden, als hätte auch dort Hitze eingewirkt. Die Fährte ist dort verwischt. Selbst für die besten Spürhunde. Wir haben es wieder und wieder versucht.«
    »Gibt es vielleicht eine Höhle, in der die Wallfahrer Zuflucht gesucht haben könnten?«
    »Eine paar kleinere Felsklüfte, die allesamt durchsucht wurden. Ohne Ergebnis.«
    Kaya wußte nicht, was sie zu dem Gehörten sagen sollte. Aber ihr wurde bewußt, daß der Oberst noch immer nicht erklärt hatte, was er sich in dieser Sache von ihr erhoffte - sah man von seiner Andeutung ab, daß er auf der Suche nach dem gemeinsamen Nenner sei.
    Sie schob Sardre das zu Stein gewordene Holz entgegen. »Sagen Sie mir, was es damit auf sich hat. Und wie ich Ihnen helfen soll.«
    »Das da?« Der

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