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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Lastwagen.«
    »Ist das der einzige Weg vom Schiff?« fragte Adam.
    »Der einzige Weg«, sagte der breiter gebaute der Kartenspieler. »Ich habe es selbst mal gemacht. Nicht die luxuriöseste Art, in der Stadt herumgefahren zu werden, dafür ist es aber nicht überfüllt.«
    »Wohin werden die fahren?« fragte Adam und überlegte, was er anschließend zu tun habe, wenn er in ihren Plan einwilligen würde.
    »Direkt zu einer Müllhalde in der Nähe des Flughafens.«
    »Jesus«, sagte Adam. »Warum haben Sie mir nicht gesagt, daß Sie mich mit dem Abfall rausschaffen.«
    »Das ist kein Abfall«, sagte der Kartenspieler. »Den werfen wir ins Meer. Das ist Müll.«
    Die Hupe des Lastwagens ertönte ungeduldig.
    »Sie müssen jetzt gehen«, sagte Jose. »Sie können nicht für immer in meiner Kabine rumhängen. Treten Sie mit dem Fuß hier rein.« Er bildete mit seinen Händen einen Tritt, und gegen sein besseres Urteil benutzte ihn Adam als Stufe. Der große Kartenspieler hob den Deckel des Abfallwagens hoch, und mit einer raschen Bewegung warf Jose Adam kopfüber in das Durcheinander von Schachteln, Kisten, Papier, gewachsten Containern und anderem Zeugs. Und im Gegensatz zu dem, was der Kartenspieler gesagt hatte, waren auch Abfälle drin. Der Deckel schlug zu, und Adam war in Dunkelheit getaucht. Er fühlte, wie der Container die Rampe auf den Pier hinuntergerollt wurde. Dann gab es einen gewaltigen Ruck, und Adam sah vor seinem inneren Auge, wie der Container hochgehievt wurde. Der Behälter wurde geschüttelt, plötzlich auf den Kopf gedreht, und mit einem Lichtblitz schrie Adam laut auf und flog in den Laderaum des Müllwagens. Er fand sich auf Händen und Knien bedeckt mit Müll wieder.
    Fast augenblicklich begann der Müllwagen zu fahren. Er war schon eine gute Strecke vom Pier entfernt, bevor Adam seinen Kopf aus den Abfällen herausgearbeitet hatte. Der Müll machte die Fahrt sanfter für ihn, und die holprige Straße störte ihn nicht. Aber nach ein paar Minuten ließ die tropische Sonne die Metallhülle des Müllwagens zu einem wahren Brutofen werden. Adam begann zu schwitzen, und als der Wagen endlich an der Abladestelle ankam, war es ihm gleichgültig, was mit ihm geschehen würde, solange er nur hinauskäme. Er war sich dunkel bewußt, daß ein Dieselmotor unter ihm heulte, während der Laderaum des Müllwagens sich zu heben begann. Einen Augenblick später schoß er auf einen riesigen Abfallhaufen hinaus. Er kam rechtzeitig auf die Beine, um den Wagen wegrollen zu sehen.
    Niemand hatte gesehen, wie er das Schiff verlassen hatte. Er war in Sicherheit. Als er sich umsah, konnte er den winzigen Inselflughafen zu seiner Rechten sehen. Links erstreckte sich die Karibik, so weit das Auge reichte.
    Nachdem er sich so gut wie möglich gesäubert hatte, begann er auf das Flughafengebäude zuzugehen. Der Flughafen war eine zwanglose Angelegenheit; an seinem Eingang drängte sich eine Menge farbenfroher Taxis. Als Adam in die Abfertigungshalle hineinging, bemerkte er eine Gruppe Touristen, die ihn nervös betrachteten. Es war offensichtlich, daß er nicht wie beiläufig ein Ticket kaufen könne, wenn er nicht etwas an seinem Aussehen ändern würde. Er drückte sich in ein kleines Geschäft und kaufte eine Jeans und ein T-Shirt, das fröhlich verkündete: »Besuchen Sie St. Thomas.« In der überfüllten Herrentoilette fand Adam eine freie Kabine und zog die neue Hose und das T-Shirt an. Auf dem Weg nach draußen warf er Joses alte Klamotten in den Abfalleimer, wohin sie auch mit Sicherheit hingehörten.
    Als er sich umsah, erblickte Adam den Flugplan, der auf einer Filztafel mit weißen Plastikbuchstaben angeschlagen wurde. Es gab hauptsächlich zwei Fluglinien: die American und die Eastern. Zu seiner Freude entdeckte Adam, daß er den Nonstopflug der American nach New York, der um neun Uhr dreißig angekündigt war, leicht würde erreichen können. Er stellte sich am Ende der Schlange an, um ein Ticket zu erwerben.
    Die Schlange kroch nur mit Schneckentempo voran, und Adam begann zu fürchten, er würde das Flugzeug doch noch verpassen.
    »Einfachen Flug nach New York«, sagte er, als er schließlich den Schalter erreichte.
    Das Mädchen starrte ihn an, als ob sie seine unformelle Kleidung, sein unrasiertes Gesicht und das Fehlen von Gepäck ein bißchen seltsam fände, sagte aber nur: »Wie wollen Sie zahlen?«
    »Mit Kreditkarte«, sagte Adam, indem er seine Brieftasche hervorzog, in die sich irgendwie ein

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