Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Stück Zitronenrinde gestohlen hatte. Verlegen schüttelte Adam die Zitrone ab und zog seine Visa-Karte hervor.
    Das Mädchen betrachtete die Karte und bat um einen Ausweis. Adam griff wieder zu seiner Brieftasche und holte seinen Führerschein hervor. Das Mädchen kontrollierte den Ausweis und zeigte ihn dann dem schwergewichtigen Beamten am nächsten Schalter.
    »Die Visa-Karte lautet auf Schonberg, der Name auf dem Führerschein ist aber Smyth«, sagte der Mann, nachdem er zu Adam herübergekommen war.
    Rot wie rote Bete zog Adam seinen echten Führerschein und seinen Angestelltenausweis von Arolen hervor, auf dem ein Bild von ihm war, und gab beide dem Mann. Er versuchte zu erklären, ein Freund habe ihm seinen Führerschein anvertraut.
    »Würden Sie bitte einen Augenblick warten?« sagte der Mann und verschwand mit Adams Ausweisen durch eine Tür. Adam versuchte, nicht nervös zu erscheinen, während das Mädchen an den Rest der wartenden Leute weiter Flugkarten verkaufte und von Zeit zu Zeit zu Adam hinüberblickte, um sicherzugehen, daß er nicht verschwinden würde.
    Es dauerte fast zehn Minuten, bevor der Mann mit dem Vertreter der Fluglinie zurückkehrte, der sich Adam als Baldwin Jacob, Aufsichtsbeamter, vorstellte. Er hielt Adams Ausweise in Händen.
    »Wir stellen Ihnen ein Ticket aus«, sagte er, »aber der Flug ist ausgebucht. Sie werden auf Standby-Tickets warten müssen.«
    Adam nickte. Er konnte nichts anderes tun. Der Mann stellte die Flugkarte aus und fragte Adam spitz, ob er kein Gepäck habe.
    »Nein«, sagte Adam. »Ich reise gern leicht, wenn ich in Urlaub fahre.«
    Er ging zur Cafeteria hinüber und kaufte etwas Gebäck und eine Tasse Kaffee, glücklich, sich keine Sorgen machen zu müssen, er könnte unter Drogen gesetzt werden. Dann wählte er Carsons Telefonnummer. Gerade wie er gefürchtet hatte, beantwortete nicht Jennifer das Klingeln. Statt dessen echote Mr. Carsons Bariton über die Verbindung.
    »Hallo«, sagte Adam fröhlicher, als er sich eigentlich fühlte. »Hier spricht Adam. Ist Jennifer schon wach?«
    »Jennifer ist nicht hier«, sagte Mr. Carson in entschieden unfreundlichem Ton.
    »Wo ist sie?«
    »Ich glaube nicht, daß du sie erreichen kannst.«
    »Hör mal, ich weiß, du liebst deine Tochter, es ist aber eine Tatsache, daß ich ihr Gatte bin, und es ist dringend, daß ich sie spreche.«
    Am anderen Ende gab es eine Pause, als Mr. Carson sich zu entscheiden versuchte. »Sie ist nicht hier. Sie und ihre Mutter sind gerade zur Julian-Klinik abgefahren. Sie haben sie heute morgen eingewiesen.«
    »Eingewiesen?« wiederholte Adam voller Bestürzung. »Warum ist sie eingewiesen worden? Geht es ihr nicht gut?«
    »Es geht ihr gut«, sagte Mr. Carson. »Und das ist der Grund, weshalb ich finde, du solltest sie ein paar Tage in Ruhe lassen. Und danach könnt ihr beide eure Differenzen ausbügeln. Aber offen gesprochen, Adam, deine Abwesenheit ist dieses Mal sehr beunruhigend gewesen.«
    »Warum? Was ist denn los?« sagte Adam und versuchte, seine Angst unter Kontrolle zu halten.
    »Jennifer hat eine Wiederholung der Fruchtwasseruntersuchung machen lassen müssen«, sagte Mr. Carson, »und sie war wieder positiv. Sie hat sich entschlossen, eine Abtreibung durchführen zu lassen.«
    Adam fühlte, wie etwas in ihm zerriß. »Sie braucht keine Abtreibung«, rief er.
    »Das ist deine Meinung«, sagte Mr. Carson ruhig. »Das ist aber nicht unsere oder Jennifers Meinung, und unter den gegebenen Umständen gibt es nicht viel, was du dagegen tun kannst.«
    Adam hörte ein Klicken. Die Verbindung war unterbrochen.
    Voller Panik versuchte er, Jennifer in der Klinik anzurufen, erfuhr allerdings nur, man habe ihr noch kein Zimmer zugewiesen und man könne Patienten nicht ausrufen lassen.
    Adam knallte den Hörer auf das Telefon. Bis zum Abflug hatte er noch eine halbe Stunde Zeit. Er versuchte, Vandermer anzurufen, aber man sagte ihm, er sei im Operationssaal.
    Adam verließ die Telefonzelle und rannte zum Schalter der American-Fluglinie, der jetzt von einer Menschenmenge belagert wurde, die versuchte, sich für den Flug registrieren zu lassen. Unter Einsatz der Ellbogen gelang es ihm, an die Spitze der Reihe zu kommen. Er verlangte, den Aufsichtsbeamten zu sprechen.
    Es dauerte mehrere Minuten, bevor Mr. Jacob erschien. Adam versuchte nicht einmal, seine anwachsende Hysterie zu verbergen, und teilte dem Mann mit, er müsse unbedingt nach New York gelangen, weil seine Frau ein Kind

Weitere Kostenlose Bücher