Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
den Rauch durch die Nasenlöcher aus.
    »Ich würde Ihnen gerne Adam Schonberg vorstellen«, fuhr Percy fort und deutete auf Adam. »Er hat bei Arolen die Ausbildung begonnen, und ich nehme ihn auf meine Runde mit, damit er ein paar meiner angeseheneren Klienten kennenlernt.«
    Der Arzt lächelte und sagte: »Nun, und was habt Ihr Jungs denn heute morgen für mich?«
    »Alle möglichen Proben«, sagte Percy, stellte den Karton auf die Kante des Schreibtisches und öffnete ihn. Dr. Smith beugte sich begierig auf seinem Stuhl vor.
    »Ich weiß, wie sehr Sie Marlium mögen, Arolens bestes Beruhigungsmittel, deshalb habe ich Ihnen einen guten Vorrat mitgebracht. Sie werden feststellen, daß die Packung verbessert worden ist. Patienten lieben diese neuen strahlendgelben Flaschen. Ich habe auch eine Broschüre für Sie. Studien, die erst vor kurzem hier in New York in der Julian-Klinik beendet worden sind, beweisen, daß Marlium die geringsten Nebenwirkungen aller auf dem Markt befindlicher Beruhigungsmittel hat. Aber das brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen. Sie haben uns das ja selbst immer wieder gesagt, solange ich mich überhaupt erinnern kann.«
    »Verdammt wahr«, sagte Dr. Smith.
    Percy stellte die anderen Medikamentenproben in ordentlichen Reihen auf Dr. Smiths Schreibtisch auf und gab die ganze Zeit einen laufenden Kommentar über die bewiesene Außergewöhnlichkeit der verschiedenen Präparate. Bei jedem möglichen Einschnitt machte er Dr. Smith für dessen Scharfblick Komplimente, seinen Patienten Arolen-Medikamente zu verschreiben.
    »Und last not least«, sagte Percy, »habe ich Ihnen fünfzig Einführungsproben von Pregdolen mitgebracht. Ich weiß, daß ich Sie nicht von den Vorzügen dieses Medikamentes gegen die Morgenübelkeit überzeugen muß. Sie waren einer der ersten, die seinen Wert erkannt haben. Ich habe jedoch einen Neudruck eines erst kürzlich veröffentlichten Artikels, von dem ich gerne möchte, daß Sie ihn mal lesen, wenn Sie eine Gelegenheit bekommen. Dieser Artikel vergleicht Pregdolen mit anderen ähnlichen Medikamenten auf dem Markt und beweist, daß Pregdolen schneller von der Leber abgebaut wird als irgend etwas, das die Konkurrenz anbietet.«
    Percy legte eine glänzende Broschüre auf einen der Stapel auf Dr. Smiths Schreibtisch.
    »Wie geht es übrigens noch ihrem Jungen, David? Hat er nicht gerade mit dem Studium an der Universität in Boston angefangen? Adam, Sie sollten diesen Burschen kennenlernen. Sieht wie Tom Selleck aus, nur besser.«
    »Er macht sich sehr gut, danke«, strahlte Dr. Smith. Er machte einen letzten Zug an seiner Zigarette, bevor er sie in seinem Aschenbecher ausdrückte. »Der Junge hat einen in die Medizin einführenden Kurs belegt, wissen Sie.«
    »Ich weiß«, sagte Percy. »Er wird sicherlich keine Schwierigkeiten haben, für das Medizinstudium zugelassen zu werden.«
    Fünfzehn Minuten später sah sich Adam wieder auf den Beifahrersitz des Chevy Celebrity klettern. Percy warf den Schirm auf den Boden vor den Rücksitzen und setzte sich dann hinter das Steuerrad. Hinter dem Scheibenwischer war ein Protokoll wegen falschen Parkens geklemmt.
    »Na ja«, sagte Percy. »Mein Schildchen funktioniert auch nicht immer.« Er schaltete die Wischer an, und das Schildchen verschwand. »Hokuspokus!« sagte er und hob die Hände, als ob er gerade ein Zauberkunststück vollbracht hätte. »Der Wagen ist auf Arolen zugelassen, und die Rechtsabteilung kümmert sich um diese Dinge. Jetzt wollen wir mal sehen, wer als nächster dran ist.« Er nahm seinen Terminkalender zur Hand und schlug die nächste Seite des Computerausdruckes auf.
    Der Morgen ging schnell vorbei, während Adam beobachtete, wie Percy Empfangsdamen fachgemäß behandelte und Arolen-Produkte geschäftigen Ärzten aufdrängte. Adam war verblüfft, wie effektiv Percy mit den Ärzten umging. Nachdem er den ganzen Morgen mit ihm geredet hatte, war er sich bewußt, wie wenig wissenschaftliche Informationen Percy hatte, deren er sich bedienen konnte. Doch das schien keinen Unterschied zu machen. Percy wußte gerade genug, es so klingen zu lassen, als ob er eine ganze Menge wisse, und bewaffnet mit einer Unmenge aktueller Medikamentenbroschüren war er in der Lage, die Ärzte einzuwickeln. Adam fing an, die geringschätzige Haltung Arolens in bezug auf die Intelligenz des durchschnittlichen Arztes anzuerkennen.
    Gegen elf Uhr dreißig stieg Percy, nachdem sie die Praxis eines Internisten am Sutton Place South

Weitere Kostenlose Bücher