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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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das wie eine Kreditkarte aussah. Sie und Adam gingen hinein.
    Als sich Adams Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, begriff er, daß er sich in einem Raum befand, der wie die Eingangshalle eines Theaters aussah. Als er über die brusthohe Wand spähte, erblickte er eine Kinoleinwand. Es gab keinen Ton, aber er glaubte, Bilder von Ärzten in der Dunkelheit flackern zu sehen.
    Ein Steward nahm die Karte von Heather und griff Adam wortlos am Arm und zog ihn in das Theater. Selbst in der Dunkelheit konnte Adam erkennen, daß die Sitze, verglichen mit denen in einem normalen Kino, ganz anders konstruiert waren. Jeder einzelne sah wie eine Miniaturausgabe eines elektrischen Stuhles mit Myriaden von Elektroden und Gurten aus. In jeder Reihe gab es fünfzehn bis zwanzig Sitze und alles in allem mehr als zwanzig Reihen.
    Indem er seinen Arm in einem unangenehmen Griff umfaßt hielt, führte der Steward Adam den mittleren Gang hinunter. Adam stellte schockiert fest, daß die Ärzte alle völlig nackt und mit Ledergurten festgeschnallt waren. Sie trugen Helme, die mit Kopfhörern und Elektroden zur Stimulation ausgestattet waren. Sie schienen alle wie Alan bis zu einem Punkt zwischen Schläfrigkeit und Wachsein stark unter Drogen zu stehen. Weitere Drähte schlangen sich um ihre Körper und waren mit Nadelelektroden an verschiedenen Nervenstellen angebracht.
    Der Steward hielt an einem freien Platz in der vorderen Reihe an. Dann steckte er die Karte in einen Schlitz an der Seite des Stuhles und begann, die Drähte bereitzulegen.
    Adam hatte fast zu sehr Angst, um zu atmen. Er fühlte sich, als ob ein schrecklicher Kinofilm plötzlich Realität geworden sei. Als er zu der riesigen Leinwand aufblickte, sah er das Bild eines Arztes, der einem Patienten eine typische Marke einer Medizin anbot. In dem Augenblick, als der Name des Fabrikats auf der Leinwand aufleuchtete, verzerrte sich das Gesicht des Arztes vor Schmerz, und er ließ die Flasche fallen. Zur gleichen Zeit hörte Adam ein unheimliches Wimmern von den Ärzten in Kinosaal. Dann nahm der Arzt auf der Leinwand ein Arolen-Produkt, und ein breites Lächeln zog über sein Gesicht. Adam blickte auf den Arzt gleich neben sich und stellte fest, daß auch er glückselig lächelte.
    Während er beobachtete, wie der Steward die Gurte in Position brachte, wurde Adam bewußt, daß er die neueste Entwicklung an Verstandeskontrolle vor sich hatte, die entgegenwirkende Konditionierung und positive Bestätigung einschloß. Als eher klinische Situationen auf der Leinwand dargestellt wurden, bemerkte Adam, wie sich die Gesichter der Ärzte in seiner Nähe entweder vor Schmerz oder Vergnügen verzerrten, abhängig von den Umständen, die ihnen vorgegeben wurden.
    Mein Gott, dachte Adam, ich befinde mich in einem Alptraum, wo der Arzt zum Patienten geworden ist! Kein Wunder, daß Vandermer seine Meinung über Pregdolen geändert hat. Und sich vorzustellen, daß er Jennifer behandelt!
    Der Steward hatte damit begonnen, Adams Hemd aufzuknöpfen, und die Berührung seiner Finger ließ Adam seine eigene Verletzlichkeit bewußt werden. Er war kein Beobachter. Sie hatten vor, ihn an diese Kabel anzuschließen und ihn derselben Behandlung zu unterwerfen.
    Als er den leeren Gesichtsausdruck des Stewards betrachtete, der unbeholfen mit seinen Knöpfen kämpfte, ging Adam auf, daß der Mann ebenso unter Drogen gesetzt war wie die Ärzte, nur vielleicht unter eine geringere Dosis. Ja, meinte Adam, letztlich mußten alle Stewards unter Drogen gesetzt sein. Vielleicht hatte man einige von ihnen sogar der Psychochirurgie unterzogen. Adam hatte den Verdacht, dies sei wohl bei Heather der Fall gewesen.
    Eine Bilderfolge, die unnötige chirurgische Eingriffe verdammte, erschien auf der Leinwand. Augenscheinlich wollte MTIC mehr, als die Ärzte nur einer Gehirnwäsche unterziehen, so daß sie Arolen-Produkte verschrieben.
    Der Steward hatte Adams Hemd ausgezogen und fummelte an seinem Hosengurt herum.
    »Wissen Sie, was Sie hier tun?« krächzte Adam, unfähig, länger zu schweigen.
    »Wir helfen den Ärzten zu lernen«, sagte der Steward, verblüfft über Adams unerwartete Reaktion.
    »Um welchen Preis?« sagte Adam und umklammerte die Handgelenke des Mannes.
    Langsam, aber mit großer Kraft schälte der Steward Adams Finger von seinem Arm. Adam war über die Kraft des Mannes angesichts der Menge Drogen, die man ihm zweifellos gegeben hatte, verblüfft.
    »Bitte«, sagte der Steward. »Sie müssen

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