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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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verließ er den Speisesaal. Auf dem Weg zurück zu seiner Kabine sah er sich das Krankenrevier an. Es war eine eindrucksvolle Anlage mit einem ausgewachsenen Operationssaal und phantastischen Röntgengeräten. In der kleinen Abteilung lagen aber keine Patienten.
    Als er an Alans Zimmer vorbeikam, öffnete er die Tür und erwartete, eine leere Kabine vorzufinden. Zu seiner Überraschung war Alan im Bett und im großen und ganzen im gleichen Zustand, in dem er schon vor seinem Verschwinden gewesen war. Adam weckte ihn. Alan schien zu wissen, wo er war, bestand aber darauf, er habe das Zimmer nicht verlassen. Adam half ihm wieder auf die Kissen und kehrte in seine eigene Kabine zurück.
    An der Kreuzfahrt teilzunehmen, um herauszufinden, weshalb Vandermer seine Haltung in bezug auf Pregdolen geändert hatte, war ihm in der Sicherheit New Yorks wie eine gute Idee erschienen. Jetzt wollte Adam nur noch sicher und gesund nach Hause zu seiner Frau zurückkehren. Er erinnerte sich daran, wie ihm jemand gesagt hatte, Arolen schicke die Ärzte auf eine Kreuzfahrt, um sie von ihren gewöhnlichen Sorgen wegzubekommen. Sie aber unter Drogen zu setzen, so daß sie nicht wußten, was sie taten, war mehr als extrem. Es war entsetzlich.
    Ein Klopfen an Adams Tür ließ seinen Puls höher schlagen. Er hoffte, es sei nicht der Steward mit dem leeren Gesicht mit einer weiteren Pille.
    »Oh, Gott«, sagte Adam, als er Heather eintreten sah.
    »Ich bin so froh, daß sie mich aus dem letzten Tanz ausgelassen haben«, sagte sie, während sie hereinkam und sich in der kleinen Kabine umsah. Sie trug eine durchscheinende Bluse und etwas, das der kürzeste Rock gewesen sein mußte, den Adam je in seinem Leben gesehen hatte. Sie hatte eine wunderbare Figur. Ich bin verrückt, dachte Adam, unfähig, seine Augen von ihr abzuwenden. Wie im Himmel soll ich Jennifer diese Szene erklären?
    »Heather, warum setzen Sie sich nicht, damit ich mich mit Ihnen unterhalten kann?«
    Heather hielt in dem kleinen Tanz, den sie gerade in der Kabine ausführte, inne. »Sicher«, sagte sie, ließ sich direkt neben Adam auf das Bett fallen und drückte ihren nackten Schenkel gegen sein Bein. Mit zwei reizenden Tritten ließ sie ihre hochhackigen Schuhe durch die Kabine segeln.
    »Worüber würden Sie sich gerne unterhalten?«
    »Über Sie«, sagte Adam, der es schwierig fand, nicht auf die Rundung ihrer Brüste hinunterzublicken.
    »Ich würde mich lieber über Sie unterhalten«, sagte Heather und legte ihre Arme um seinen Nacken.
    »Das haben Sie mir schon beim Essen erzählt«, sagte Adam, indem er sie sanft wegdrückte, »ich würde Sie aber wirklich gerne kennenlernen.«
    »Darüber läßt sich aber nicht viel sagen«, beharrte Heather.
    »Sehen Sie mal, das ist doch kein Durchschnittsjob für ein junges Mädchen. Wie kommt es, daß Sie hier arbeiten?«
    Heather antwortete nicht. Zuerst glaubte Adam, sie denke nach, als er sie aber ansah, schien sie in Trance zu sein.
    »Heather?« sagte Adam und winke mit seiner Hand vor ihren Augen.
    »Ja«, sagte sie und zwinkerte.
    »Ich habe Sie etwas gefragt.«
    »Oh, ja. Wie ich hierher auf die Fjord gekommen bin? Nun, das ist eine lange Geschichte. Ich war Sekretärin bei Arolen-Pharmaceuticals in New Jersey. Sie mochten mich und boten mir eine Stelle bei MTIC in Puerto Rico an. Auch dort habe ich als Sekretärin angefangen, aber dann haben sie herausgefunden, daß ich gerne tanze, und so habe ich diesen Job bekommen.«
    Das erklärte das Tanzen, dachte Adam, aber nicht die Prostitution, wenn sie tatsächlich eine Prostituierte sein sollte. Adam war bereit, ihr den Zweifel für den Angeklagten zuzubilligen.
    »Gefällt es Ihnen auf der Kreuzfahrt?« fragte Heather und wechselte das Thema.
    »Ich genieße sie unendlich«, sagte Adam.
    »Ich werde das sogar noch besser machen«, versprach Heather. »Aber zuerst habe ich ein kleines Geschenk für Sie.«
    »Wirklich?« sagte Adam.
    »Warten Sie nur einen Augenblick.« Sie stand auf und ging zu der kleinen Tasche hinüber, die sie auf den Schreibtisch gelegt hatte. Als sie sich umdrehte, sah Adam, daß sie zwei weitere gelbe Kapseln in der Hand hielt. Er fühlte einen Stich der Panik.
    »Könnten Sie mir etwas Fruchtsaft aus dem Schrank geben?« fragte er. »Ich mag dieses Wasser überhaupt nicht.«
    »Klar«, sagte Heather liebenswürdig. Sie legte die Pillen auf den Schreibtisch und holte den Saft. Sie entfernte den Deckel von dem Behälter und reichte ihn Adam, der die

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