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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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jetzt nackt in seinem Bett lagen.
    „Das Angebot kannst du übrigens streichen“, erklärte er deswegen entschieden und hielt Mikael fest, als der sich daraufhin von ihm lösen wollte. Colin wusste nicht, warum er ausgerechnet jetzt mit dem Thema anfing, aber er konnte nicht anders. Mikael gehörte zu ihm und das musste er ihm irgendwie klarmachen. „Ich will nicht, dass du mit anderen Männern Sex hast oder mit ihnen ausgehst. Ich will nicht mal, dass du dir andere Männer ansiehst. Ich will, dass du nur mich ansiehst und mit mir Sex hast.“
    „Du willst also, dass wir treu sind?“, fragte Mikael, was Colin schlucken ließ, weil er wusste, dass die einzig mögliche Antwort ein 'Ja' war. „Colin, wenn wir treu sind, heißt das...“
    „Nichts!“, unterbrach er Mikael entsetzt, als die Panik über ihn hinweg schwappte wie eine Welle, weil Colin genau wusste, was treu sein bedeutete. Ebenso wie ihm auf einmal bewusst wurde, dass er eifersüchtig war. Eifersüchtig auf irgendeinen unbekannten Typen, der Mikael ein Angebot gemacht hatte. Scheiße. Er saß bis zum Hals in der Tinte. „Das heißt gar nichts, okay?“
    „Colin...“
    Mikael verstummte, als Colin ihn losließ und sich kopfschüttelnd aufsetzte. „Nichts. Sag' bitte nichts. Ich weiß, was das bedeutet, aber ich will es nicht hören. Ich kann es nicht.“ Colin erstarrte, als Mikael sich ebenfalls aufsetzte, um im nächsten Moment heftig zusammenzuzucken, weil sich zwei starke Arme sanft um ihn legten. „Mik...“
    „Ist okay“, murmelte der und gab ihm einen Kuss auf die Schulter. „Es ist alles okay, Colin.“
    „Tut mir leid“, platzte aus Colin heraus, obwohl er es gar nicht hatte sagen wollen.
    „Wir finden einen Weg“, flüsterte Mikael ihm ins Ohr. „Aber nicht heute und auch nicht morgen. Wir haben alle Zeit der Welt.“
    „Mik?“ Colin krallte seine Finger in einen von Mikaels Unterarmen und sah ihn an, als er urplötzlich verstand, was wirklich los war. „Du liebst mich, oder?“
    „Du solltest mich das nicht fragen, solange du die Antwort nicht verkraften kannst.“
    Manchmal war keine Antwort auch eine Antwort. Aber Colin musste einfach sicher sein. „Tust du es, oder nicht?“, fragte er deswegen erneut. Mikael nickte und ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. „Oh Gott.“
    Es war, als hätte ihm jemand ein Brett vor dem Kopf weggenommen. Auf einmal ergab alles einen Sinn. Mikael war immer gekommen, wenn er sich an ihn gewandt hatte. Egal womit. Ob wegen Sex oder heute für die Suche nach Kilian. Mikael hatte ihn noch nie hängenlassen. Nicht ein Mal, seit sie sich kannten. Er war immer da und er würde vermutlich auch immer da sein, wenn er ihn ließ. Colin schloss mit einem gequälten Stöhnen die Augen, als er verstand, was er solange aus Angst und auch aus Feigheit beiseite geschoben hatte. Devin hatte Recht. Adrian hatte Recht. Er wollte diesen verdammten Kerl. Wie sehr, das hatte er zuvor bewiesen, als nur die Andeutung eines Nebenbuhlers ausgereicht hatte, um Mikael in sein Bett zu zerren. Colin hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte. Um ehrlich zu sein, fürchtete er sich vor dem, was er fühlte, zu Tode.
    „Wir müssen damit aufhören.“
    „Warum?“
    „Weil... Weil...“ Colin atmete tief durch. „Wegen Kilian und der ganzen Situation und...“
    „Schieb' nicht Kilian vor, Colin“, unterbrach Mikael ihn umgehend und brachte ihn dazu sich hinzulegen, um sich über ihn zu beugen. „Dein Neffe hat nichts damit zu tun, und das wissen wir beide.“
    Natürlich wusste er das, aber... „Das Jugendamt...“
    Mikaels Kopfschütteln brachte ihn zum Verstummen. „Dein Anwalt wird die Vormundschaft für dich durchkämpfen. Und selbst wenn sich jemand an uns stören sollte, Kilian tut das nicht und er ist der Einzige, dessen Meinung in der Hinsicht für mich überhaupt zählt. Warum willst du uns wirklich aufgeben?“
    Weil er Angst hatte. Weil er panische Angst hatte, seine Gefühle zuzugeben, und Mikael wusste es. Colin schüttelte den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. „Du bist verheiratet.“
    „Und wenn ich es nicht mehr wäre?“
    Oh nein. Nicht so. Das konnte er nicht tun. Colin drückte Mikael von sich, sodass er sich wieder aufsetzen konnte. „Das steht nicht zur Debatte und das wird es auch niemals. Das hast du mir damals deutlich gesagt.“
    „Als ich begriff, dass ich auf Jungs stehe, war mir sofort klar, dass meine Familie das niemals akzeptieren würde“, fing Mikael auf

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