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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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daraufhin wissen.
    Colin streckte die Beine aus und stützte sich seitlich mit dem Ellbogen auf der Sandkastenumrandung ab. Irgendwie waren sie vor ein paar Minuten wieder hier gelandet, als es darum gegangen war, einen guten Platz für die Mittagspause zu finden. Colin legte den Kopf in den Nacken und ließ sich von der Sonne wärmen, um nebenbei zu überlegen, wie er die Sache am Besten anfangen konnte. Seit dem Wochenende und Mikaels Weggang grübelte Colin und er wusste, dass er darüber mit irgendjemandem reden musste. Devin und Adrian waren ihm eingefallen, aber er hatte es nicht über sich gebracht, einen von Beiden anzurufen. Stattdessen hatte er sich von Kilian dazu überreden lassen, erst ins Kino und danach zu McDonalds zu gehen, bevor sie den gesamten Sonntag damit zugebracht hatten, sich vor dem Fernseher über Logiklöcher in Actionfilmen zu streiten.
    Auf einmal war wieder Montag gewesen und seit er in die Werkstatt gekommen war, schlich er schon um Devin herum, weil er von seiner Grübelei langsam aber sicher Kopfschmerzen bekam und Devin nun mal sein bester Freund war. Wenn ihm jemand immer ehrlich sagen würde, was Sache war, dann Devin. Die Frage war allerdings, ob er bereit war, die Wahrheit auch zu hören?
    „Colin, was ist los?“, fragte Devin in seine Überlegung hinein. „Du bist schon den ganzen Morgen so komisch. Ist etwas mit Kilian? Habt ihr euch gestritten?“
    Colin schüttelte den Kopf. „Nein, es ist alles okay, wie ich euch Samstag am Telefon gesagt habe.“
    „Was ist dann los?“, hakte Devin nach.
    Colin knabberte nervös auf seiner Unterlippe herum und setzte sich schließlich wieder aufrecht hin. „Ich muss mit dir reden. Ich muss mit irgendwem reden, Dev.“
    Devin verstand sofort, dass es um etwas Ernstes ging. „Okay, hier bin ich. Schieß' los.“
    War es so einfach? Colin wollte gerade loslegen, als er aus dem Inneren der Werkstatt das laute Lachen von Mike und ihren Kollegen hörte, und da wusste er plötzlich, was ihn so störte. „Nicht hier. Kommst du heute Abend vorbei? Zum Essen? Und auch über Nacht?“
    „Wenn du sonst nichts vorhast, können wir gleich nach der Arbeit ein paar Sachen von daheim holen und dann komme ich mit zu euch“, schlug Devin vor und Colin seufzte erleichtert auf. „So schlimm?“, fragte Devin daraufhin lächelnd, doch das Lächeln verblasste, weil Colin nickte, bevor er es verhindern konnte. „Mikael, oder?“, zog sein Freund natürlich genau den richtigen Schluss und Colin nickte erneut. „Okay, dann plündere ich Mums Schokoladenvorrat“, erklärte Devin im nächsten Moment trocken und Colin lachte los.

    „Dir ist schon klar, dass du ausweichst, oder?“, neckte Devin ihn spätabends und nahm ihm dabei die Tafel Schokolade ab, um sich das letzte Stück zu sichern. „Nicht, dass ich was dagegen hätte, deine Werkstattpläne bis ins Detail zu erfahren, obwohl noch Nichts in Sack und Tüten ist und du nur eine billige Arbeitskraft suchst.“
    Colin lachte und schüttelte dabei den Kopf. „Was ist denn an Kost und Logis billig?“
    „Das ist ein jämmerlicher Stundenlohn“, erklärte Devin grinsend und griff nach der Chipstüte, die zwischen ihnen lag und auch fast leer war. „Die Idee finde ich allerdings klasse.“
    Schokolade, Chips, Cola, heiße Schokolade. Das Wohnzimmer sah aus wie ein nicht sehr gesundes Buffet und mittlerweile war Colin übel von dem Durcheinander an Essen. Aber es tat gut sich gehenzulassen und dabei keine Rücksicht zu nehmen. Kilian war vor einer Stunde ins Bett gegangen, immerhin war morgen Schule, und langsam gingen Colin auch die Themen aus. Devin hatte schon Recht damit, dass er auswich, aber er fand keinen vernünftigen Einstieg zu diesem Chaos, das wegen Mikael in ihm tobte. Vielleicht sollte er einfach mit der Tür ins Haus fallen. Das machte Devin schließlich auch oft genug.
    „Wir können über den Stundenlohn verhandeln, wenn's soweit ist“, schlug Colin vor und atmete tief durch, während Devin nur nickte. „Vielleicht habe ich bis dahin ja auch einen Mann.“
    Devin hielt mitten im Kauen inne und sah ihn an. „Ist er das denn für dich?“
    Colin wollte eigentlich 'Ja' sagen, zuckte aber stattdessen feige die Schultern und wich Devins Blick aus. „Ich...“ Er brach wieder ab und fing an mit dem Deckel der Colaflasche zu spielen. „Und wenn es so wäre?“
    „Liebst du Mikael?“, fragte Devin statt einer Antwort.
    Colin öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder ohne ein Wort

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