Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
Ausgang auf sie wartete. Das Thema würden sie ganz sicher nicht in Kilians Gegenwart oder in einem öffentlichen Bahnhof mit unzähligen Leuten um sie herum bereden. Eigentlich brauchten sie gar nicht darüber reden. Weder heute noch sonst irgendwann. Es gab nichts zwischen ihnen, das sie 'bereden' mussten. Außerdem war Mikael verheiratet, also war das Ganze ohnehin witzlos. Selbst wenn er das vielleicht in Betracht gezogen hätte, wenn es keine Ehefrau gegeben hätte. So oder so, es gab nichts zu bereden. Basta.

    „Ab ins Bett!“, befahl Colin eine knappe Stunde später, grinste aber gleichzeitig, was ihm von Kilian ein Lachen einbrachte, auch wenn sein Neffe kaum noch die Augen offenhalten konnte. Kilian war schon im Auto immer wieder kurz eingenickt und deshalb würde Colin jetzt auch dafür sorgen, dass er ins Bett kam. „Ich kann dich auch über die Schulter werfen und nach oben tragen, wenn dir das lieber ist. Josey würde das bestimmt ganz süß finden.“
    „Untersteh' dich“, kicherte Kilian und gähnte laut, bevor er sich Mikael zuwandte, der ihnen bis zur Veranda gefolgt war. „War nett, dich kennenzulernen.“
    Mikael lächelte. „Gleichfalls.“
    „Kommst du mal wieder vorbei“, fragte Kilian neugierig und freute sich sichtlich, als Mikael nickte.
    „Wenn ich darf?“
    „Klar.“ Kilian sah zu ihm. „Oder, Onkel Colin?“
    Also ob er jetzt noch eine Wahl gehabt hätte. „Klar.“
    „Super. Bis dann.“
    Weg war er und Colin schüttelte grinsend den Kopf, als er Kilian die Treppe nach oben rennen hörte. Er war so froh, dass sein Neffe wieder bei ihm war, dass er seine erste Idee, Kilian die nächsten drei Jahre Hausarrest zu verpassen, bereits ad acta gelegt hatte. Als Kilian im nächsten Moment die kleine Musikanlage einschaltete, um sie mit Rockmusik zu beschallen, dachte er allerdings für einen Moment darüber nach, ihm den Strom abzudrehen. Stattdessen lachte er und sah zu Mikael, der ihn mit gerunzelter Stirn ansah.
    „Was ist das?“
    „Ich glaube, er nennt das Musik“, antwortete Colin schmunzelnd und lachte, als Mikael daraufhin das Gesicht verzog, gleichzeitig aber erkennbar gegen ein Lachen ankämpfte.
    „Nun... Er ist noch jung. Wir bringen ihm bei, was richtige Musik ist.“
    Colin blieb das Lachen im Halse stecken. „Wir?“
    Mikael zuckte die Schultern. „Er hat mich eingeladen. Und ja, ich werde vorbeikommen, ob dir das passt oder nicht. Ich mag Kilian nämlich.“
    Colin zog ein finsteres Gesicht. „Du nutzt ihn nicht aus, um an mich ranzukommen...“ Weiter kam er nicht, weil Mikael den Abstand zwischen ihnen überbrückt und ihn unsanft gegen die Hauswand gestoßen hatte, wo er ihn in festem Griff hielt. „Lass mich sofort los!“
    Mikael sah ihn wütend an und ignorierte seinen letzten Satz. „Ich würde Kilian nie ausnutzen, um an dich ranzukommen, Colin. Aber da dir meine Anwesenheit scheinbar so zuwider ist, werde ich mir das Angebot wohl nochmal durch den Kopf gehen lassen.“
    Angebot? Was denn für ein Angebot? „Was soll das heißen?“, fragte Colin, bevor er sich zurückhalten konnte und packte Mikael an den Handgelenken, um ihn festzuhalten, als der grinsend zurückweichen wollte. „Was für ein Angebot? Wovon redest du?“
    „Ups, habe ich mich etwa gerade verraten? Was für ein Glück, dass du so gar kein Interesse an mir hast und...“

    Colin hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie von der Veranda vor dem Haus nach oben in sein Schlafzimmer gekommen waren, aber als er das nächste Mal einen klaren Gedanken fassen konnte, lag er hinter Mikael im Bett und hielt den mit seinen Händen und Beinen fest umschlungen. Sie rangen beide nach Atem und ihre Körper waren verschwitzt und verklebt. Kein Wunder, wenn er bedachte, was er in der vergangenen Stunde mit Mikael angestellt hatte. Und sonderlich sanft war er dabei auch nicht gewesen. Colin bekam ein schlechtes Gewissen.
    „Es tut mir leid.“
    „Was? Das wir miteinander geschlafen haben?“, fragte Mikael leise und Colin verzog beschämt das Gesicht, bevor er Mikael einen Kuss in den Nacken gab, um sich zu entschuldigen, und danach murmelte,
    „Nein, dass ich dir wehgetan habe.“
    „Das hast du nicht“, widersprach Mikael leise.
    „Mik...“
    „Es ist mein Hintern und ich sollte das wohl am besten wissen, denkst du nicht?“, unterbrach Mikael ihn ernst, klang aber nicht, als wäre er sauer auf ihn. Colin beließ es dabei. Stattdessen fiel ihm im nächsten Moment wieder ein, warum sie

Weitere Kostenlose Bücher