Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
Eltern?«
Sam zuckte mit den Schultern. »Woher soll ich das wissen?«
Ariana nickte. »Gutes Argument. Woher sollst du das wissen. Hast du sie deshalb auf die Probe gestellt?«, fragte sie leise. Die Idee war ihr plötzlich gekommen.
Sam antwortete nicht. Spank klatschte auf dem Rücksitz Beifall. Mit einem kurzen Blick über die Schulter stellte Ariana fest, dass sie nur mit ihren Füßen spielte.
Wenigstens musste sie sich nicht um die Äffin kümmern, solange die zwischen ihren Zehen pulte. »Ich möchte dich etwas fragen.« Sie konzentrierte sich wieder auf Sam. »Dir war doch vorher klar, dass Elena und Nicholas Quinn anrufen würden? Wie alle anderen Pflegeeltern, bei denen du gewesen bist.« Sie versuchte die Frage so zu formulieren, dass sie für eine Dreizehnjährige verständlich war. »Was hast du damit also erreicht? Und was können sie tun, um zu beweisen, dass sie dich wirklich mögen?« Ariana war neugierig auf Sams Antwort. Falls das Mädchen überhaupt eine hatte.
»Keine Ahnung«, erwiderte Sam.
»Was haben denn die anderen Pflegeeltern getan?«
»Nichts«, erwiderte Sam und rutschte unbehaglich auf ihrem Sitz hin und her. »Vielleicht haben sie eine Mahlzeit verpasst. Felice hat nur gesagt: Zum Glück ist ja alles bald vorüber.«
Ariana nickte. Sie verstand Samantha plötzlich. Das Kind war nicht davon überzeugt, dass sie in Sicherheit war und geliebt wurde, nur weil ihre zukünftigen Pflegeeltern sich dem langwierigen Bewilligungsprozess unterzogen. Und dieses ganze Gerede über Adoption war müßig, weil eine solche Genehmigung lange dauerte. Zu lange. Jedenfalls für einen Teenager, der immer nur herumgestoßen worden war. Elena und Nicholas mussten reagieren, um den Test zu bestehen. Sie mussten wie Eltern reagieren, dachte Ariana.
Während sie den Motor anließ, dachte sie an ihre Kindheit zurück. Trotz all der Schwindeleien hatte sie immer viel Liebe und Verständnis von ihren Eltern bekommen. Und Tadel, wenn die Gelegenheit es erforderte. Hoffentlich erreichten ihre Eltern auch Sam jetzt, wo sie es am meisten brauchte.
Schweigend fuhren sie nach Hause. Ariana wollte Sam nicht bedrängen und wusste nicht, was sie sagen sollte. Doch als sie vor ihrem Elternhaus anhielten, drehte sich Samantha zu ihr herum und brach das Schweigen.
»Was passiert jetzt mit Spank?«
Ariana war so in ihre Gedanken über Sams Zukunft vertieft, dass sie an den Affen nicht gedacht hatte. Deshalb überraschte diese Frage sie. »Ich habe im Internet nachgesehen und einige Leute angerufen. Da Spank gut behandelt worden ist und ihre medizinische Versorgung auf dem Laufenden ist, dürfte sie leicht ein neues Heim finden. Ich will sie nicht in einen Zoo oder so etwas Ähnliches geben.« Ariana schüttelte sich bei dem Gedanken.
»Ich will nicht, dass sie geht.« Sam verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und ihre Miene verfinsterte sich.
Mit dieser Dickköpfigkeit passt sie wunderbar in unsere Familie, dachte Ariana. »Das habe ich bereits bedacht, glaub es oder glaub es nicht. Was hältst du davon, wenn wir sie an einen Tiertrainer abgeben? An einen, der in der Nähe lebt, damit du sie besuchen kannst. Er muss einen guten Ruf haben und die Tiere gut behandeln. Was meinst du?«
»Das fragst du mich?« Sam sah sie ungläubig an. Als hätte ihre Meinung zuvor noch nie gezählt.
»Ich sehe ja, wie sehr du Spank magst. Da du zu unserer Familie gehörst, frage ich dich natürlich.« Ariana drückte aufmunternd Sams Schulter. Das Mädchen zuckte jedoch zurück und öffnete rasch die Wagentür.
»Spank ist auch ein Familienmitglied. Das hat Elena immer gesagt, und jetzt gebt ihr sie weg. Woher soll ich wissen, dass ihr als Nächstes nicht auch mich wegschickt?« Damit sprang Sam aus dem Wagen und lief zur Haustür.
Endlich hatte sie ihre größte Angst zugegeben. Und Ariana ahnte, dass ihre Eltern diese Furcht nicht mit ei ner ihrer raffinierten Betrügereien würden beschwichtigen können.
Sie folgte Sam ins Haus und nahm anschließend an dem Gespräch zwischen ihren Eltern und Sam teil. Elena und Nicholas erklärten dem Mädchen ernst die Regeln, die bei ihnen herrschten. Gegenseitiger Respekt war das Wichtigste. Und indem sie weggelaufen war, ohne jemandem etwas zu sagen, hatte sie diese Regel verletzt. Sie hatte die Familie in Angst und Schrecken gestürzt und sollte dafür bestraft werden.
Überraschenderweise nahm Sam ihre Strafe gut auf und bestätigte damit Arianas Vermutungen. Das junge
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