Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
zuckte nur mit den Schultern. Vielleicht war das Gegenteil der Fall. Möglicherweise hatte er seinen Verstand wiedergefunden. »Immer noch besser, als mich ertragen zu müssen. Immerhin gebe ich keinen so jämmerlichen Anblick ab wie du.« Connor betrachtete es sogar als Fortschritt, dass er nicht das Bedürfnis hatte, vor Maria und ihrem Kind davonzulaufen.
Die Kellnerin kam vorbei, schenkte ihnen Kaffee ein und nahm ihre Bestellung entgegen.
»Macht Ari dir Schwierigkeiten?«, erkundigte sich Connor, als sie wieder gegangen war.
»Das kann man so sagen«, antwortete Quinn und starrte in seine Tasse. Obwohl Connor eine konkrete Frage gestellt hatte, wollte er ihm keine klare Antwort geben. »Man könnte auch sagen, dass ich mich selbst in Schwierigkeiten bringe.« Allerdings wollte Quinn kein Wort von diesem verheerenden Ausflug zu Zoes Versteck verraten. Auch nicht seinem besten Freund.
»Hast du schon einmal darüber nachgedacht diese Undercover-Tätigkeit aufzugeben?«, erkundigte sich Quinn stattdessen. Dieses Thema würde Connors Gedanken auf jeden Fall von Frauen ablenken. Außerdem hatte Quinn schon seit einiger Zeit darüber nachgedacht. Nur hatte er bisher noch nie mit jemandem darüber gesprochen.
Er erwartete, dass Connor geschockt reagierte. Stattdessen antwortete er ihm mit einem Schweigen, das immer bedrückender wurde.
Schließlich nickte Connor bedächtig. »Manchmal, wenn ich nachts im Bett liege und mir vorstelle, wie es wäre, zu schlafen statt meine Tarnung und Lügen durchzugehen, damit ich den nächsten Tag überlebe«, gab er zu.
»Genau«, meinte Quinn. »Eine Versetzung in eine andere Abteilung wäre vielleicht ganz gut.«
»Mmmh.«
Sie versanken in Schweigen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Quinn und Connor arbeiteten als Undercover-Agenten, seit sie die Polizeiakademie verlassen hatten. Und die einzige Familie, welche die beiden Männer hatten, war der jeweilige Freund. Deshalb hatte das FBI keine Schwierigkeiten, sie für heikle Sonderaufträge abzukommandieren, wie zum Beispiel sich in Damons Organisation einzuschmuggeln. Gott sei Dank war das bald vorbei. Was bedeutete, Quinn konnte sich auf die Zukunft konzentrieren.
Mittlerweile war ihm klar, dass Aris verrückte Familie der Auslöser dafür war, dass er sich diesen Überlegungen stellte, die er so lange unter Verschluss gehalten hatte. Er hatte nie eine Familie gehabt und war immer der Meinung gewesen, dass er auch keine wollte. Doch dann hatte er erlebt, wie leicht sich Sam bei den Costas eingliederte, und wie er selbst die einfachen Dinge des Lebens genoss. All das hatte er als Heranwachsender vermisst, und es zeigte ihm, dass er jetzt vielleicht bereit war, es doch mit einer Familie zu versuchen.
Quinn hatte nie so etwas wie ein Privatleben geführt. Er fragte sich, welches Leben ihn wohl erwartete, wenn er seinen Job als Undercover-Agent aufgab. Und ob die Frau, die er liebte, darin eine Rolle spielen würde. Denn eigentlich sprach alles dafür, dass sie nicht mehr da sein würde, um gemeinsam mit ihm die Früchte seiner Entscheidung zu ernten.
Sechzehntes Kapitel
Quinn stand in Damons Büro vor den Bildschirmen. Die Ermittlungen waren so gut wie beendet. Er hatte die Videoaufnahmen einer ganzen Woche aus dem Kassenraum weitergegeben, und die Beamten suchten rund um die Uhr nach Unstimmigkeiten, die zu Damons Verhaftung und einem Durchsuchungsbefehl führen würden. Quinn freute sich, dass der Auftrag fast vorbei war. Er war so in seine eigenen Gedanken versunken, dass das Klingeln des Telefons kaum zu ihm durchdrang.
Er nahm gerade noch rechtzeitig ab. »Donovan.«
Elena war am anderen Ende der Leitung. »Quinn, ich kann Sam nicht finden. Dee sagt, dass Spank ebenfalls verschwunden ist.« Sie war offenbar in Panik.
Eine Klammer schien sich um seine Brust zu legen. »Machen Sie Witze?« Es war eine rhetorische Frage, die er nur stellte, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. »Gut, bleiben Sie ruhig. Ich werde sie finden.« Er drückte auf die Gabel und rief sofort danach in der Bar an. Er bat Connor, Ari zu ihm zu schicken.
Fünf Minuten später stürmte sie herein. »Was ist los?« Sie war außer Atem, und ihr wunderschönes Gesicht war verzerrt von Sorge.
»Sam und Spank sind verschwunden.«
Sie sah ihn scharf an. »Verschwunden?«
Er nickte. »Und ich kann wohl kaum eine Suchmeldung nach einem blonden Teenager mit einem Affen auf der Schulter herausgeben. Verdammt, ich kann mich noch nicht
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