Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
überzeugen, dass sie Quinn um den Finger wickeln wollte. »Er weigerte sich hartnäckig. Kein Sex während der Arbeitszeit, meinte er.« Sie schmollte, was ihr ganz hinreißend stand.
Quinn musste unwillkürlich lächeln.
»Ich habe alles versucht«, fuhr Ari fort. »Deshalb brauchte ich meinen Lippenstift, bevor ich zu meinen Gästen zurückging. Er muss herausgerollt sein, als ich meine Tasche fallen gelassen habe. Sehen Sie?« Sie hielt Damon den Lipgloss vor die Nase.
»Wie passend.« Damon rieb sich mit der Hand über sein glatt rasiertes Kinn. »Trotzdem gehe ich kein Risiko ein«, fuhr er fort. »Weder bei ihr noch bei dir.« Er drehte sich zu Quinn um und überrumpelte ihn, als er blitzschnell in seine Jacke griff und eine Waffe herauszog, die er auf Ari richtete.
Sie schrie entsetzt auf. Quinn jedoch ließ Damon nicht aus den Augen.
Er murmelte einen leisen Fluch. Seine Waffe steckte in ihrem Halfter an seiner Hüfte, aber wenn er jetzt danach griff, würde er Damon einen Vorwand geben, zuerst zu schießen. »Wenn zwei Schwestern plötzlich spurlos von hier verschwinden, wird das Verdacht erregen. Und dann wird man dich wahrscheinlich als Ersten verdächtigen«, sagte Quinn. Er bemühte sich, an Damons Verstand zu appellieren.
Plötzlich läuteten in Quinns Kopf die Alarmglocken, und das Puzzle fügte sich zusammen. Damons überraschende Rückkehr, seine Gelassenheit über das Interesse des FBI für sein Kasino, sein Misstrauen Quinn gegenüber und die beiläufige Anweisung, dass er Ari erledigen sollte, sagten Quinn eines: Jemand hatte Damon einen Tipp gegeben. Jetzt geriet der Kasinobesitzer in Panik und reagierte kopflos.
Allerdings schien Damon nicht genau zu wissen, wer in seiner Organisation gegen ihn arbeitete, sonst hätte er Quinn längst eine Kugel in den Kopf gejagt. Der Gedanke tröstete Quinn ein wenig. Sein Boss fühlte ihm stattdessen auf den Zahn. Damit gab er ihm die Zeit, die Quinn so dringend benötigte.
Ohne die Waffe von Ari zu nehmen, stellte Damon einen Fuß auf den Schreibtischstuhl und zog eine kleine Pistole aus einem versteckten Halfter. »Während ich mit Cynthia zusammen war, hat mich die ganze Zeit etwas beschäftigt. Jetzt weiß ich endlich, was es war.« Er richtete die andere Waffe auf Quinn. »Ich habe mein wichtigstes Prinzip verletzt.«
»Welches?«
»Ich habe dich auf diese wunderschöne Lady angesetzt, damit sie nicht herumschnüffelt, und du bist liebend gern darauf eingegangen. Aber je mehr ich über dich und Zoes Zwillingsschwester nachgedacht habe, desto mehr hat mich die Sache mit Zoe beunruhigt. Schließlich ist mir klar geworden, dass ich ihre Leiche nie gesehen habe. Das war mein Fehler. Ich habe dir vertraut, Donovan, das hätte ich nicht tun sollen.«
Quinn schwieg.
»Es wird Zeit für ein bisschen Action. Beweise mir, dass ich dir vertrauen kann.« Ohne Vorwarnung warf Damon Quinn die erste Waffe zu und deutete dann auf Ari. »Leg sie um.«
Quinn hatte versucht Zeit zu schinden, um Damon mit seinem Gerede abzulenken. Er hatte gehofft, dass Ari ruhig blieb, bis sich ihm die Chance bot, den anderen zu überwältigen. Es bestand noch die geringe Chance, dass einer der FBI-Beamten Damons Rückkehr mitbekommen hatte und hierher unterwegs war, um nach dem Rechten zu sehen. Aber darauf konnte Quinn sich nicht verlassen.
Er brauchte einen Plan B, und den ziemlich schnell, vor allem, weil er selbst jetzt zu Damons Zielscheibe geworden war.
Ari schaute von Damon zu Quinn. Sie konnte nicht glauben, was gerade geschah. Sie betrachtete Quinn, der ganz ruhig wirkte und die Waffe direkt auf ihr Herz richtete.
»Ich glaube kaum, dass sich Blutspuren in deinem Büro besonders gut machen«, sagte er jetzt kühl zu Damon.
»Warum sollte mich das stören?«, fragte Damon. »Du bist schließlich derjenige, der abdrückt. Nennen wir es einen Streit unter Liebenden. Genauso gut können wir drei auch eine Runde spazieren fahren, und du erledigst den Job im Freien. Mir ist das egal. Aber diese Leiche will ich auf jeden Fall mit eigenen Augen sehen. Oder ich mache dich selbst kalt.«
Ari zweifelte nicht daran, dass er es ernst meinte.
Quinn würde sicher nicht gefallen, was sie jetzt tat, aber sie sah keine andere Möglichkeit. Sie schaute von Quinns Waffe, die auf sie gerichtet war, zu der in Damons Hand. Er zielte nach wie vor damit auf Quinn. Sie musste Damon überrumpeln.
»Ich wollte doch nur nach meiner Schwester suchen!«, stieß Ari hervor. Beide Männer
Weitere Kostenlose Bücher