Phillips Susan Elizabeth
mich daran, dass ich Ihnen einen Gefahrenzuschlag zahle, wenn das hier vorbei ist.«
Meg steckte ihren Kopf durch die Tür. Sie trug eine überaus kurze gelbgrüne Tunika, dazu blaue Leggins mit Leopardendruck und orangefarbene knöchelhohe Stiefel. Ein schmales geflochtenes Jutehaarband hatte das Bindi auf der Stirn ersetzt. Sie grinste und breitete die Arme aus. »Ich sehe fabelhaft aus! Gib’s zu.«
Sie sah gut aus, aber Georgie kannte sie gut genug, um zu wissen, dass Meg nicht wirklich daran glaubte. Sie konnte die unmöglichsten Klamotten mit derselben Autorität tragen wie ihre Mutter, das ehemalige Supermodel, aber sie ließ sich nicht davon abbringen, sich als hässliches Entlein zu sehen. Dennoch beneidete Georgie Meg um ihr Verhältnis zu ihren berühmten Eltern. Trotz vielschichtiger Probleme liebten sie einander bedingungslos.
Es klingelte, aber bis Georgie die Diele erreichte, hatte Bram Trevor schon hereingelassen. »Mrs Shepard, wie ich annehme.« Er reichte ihr einen Geschenkkorb, gefüllt
mit teuren Körperpflegemitteln. »Ich wollte nicht sein Alkoholproblem fördern, indem ich was zu trinken mitbringe.«
»Danke dir.«
Bram trank einen Schluck Scotch. »Ich habe kein Alkoholproblem.«
Laura traf unmittelbar danach ein wenig außer Atem ein und sah mit ihrem zerzausten hellen, schwer zu bändigenden Haar ganz und gar nicht wie eine mächtige Hollywoodagentin aus, aber deshalb hatte Paul sie ja auch eingestellt. Sie stolperte beim Betreten des Hauses und erbleichte, als Bram sie am Arm auffing. »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe diese Füße den ganzen Tag nicht benutzt und vergessen, wie sie funktionieren.«
Bram lächelte. »Ein verbreitetes Problem.«
»Großartige Neuigkeiten.« Laura drückte Georgie einen Kuss auf die Wange. »Du hast am Dienstag ein Treffen mit Greenberg.« In Georgie sträubte sich alles, aber Laura hatte sich bereits an Bram gewandt. »Das ist ein wunderschönes Haus. Wer hat es für Sie ausgestattet?«
»Das habe ich selbst gemacht. Trev Elliott hat mir dabei geholfen.«
Er verschwand mit Laura in Richtung Veranda, Georgie starrte ihm fassungslos nach. Bram hatte diese orientalischen Teppiche und tibetanischen Überwürfe ausgesucht? Die mexikanischen Volkskunstbilder und balinesischen Glocken? Und was war mit all den Büchern in den Regalen des Esszimmers, deren Gebrauchsspuren darauf schließen ließen, dass sie auch gelesen wurden?
Ehe sie diese neue Information verarbeiten konnte, erschien ihr Vater. Seine Lippen fühlten sich frostig an auf ihrer Wange. »Papa, du musst dich heute Abend Bram gegenüber anständig verhalten«, sagte sie, als sie ihn durch die Diele führte. »Rory Keene ist eingeladen, und Bram
braucht sie für die Unterstützung eines Projekts. Keine Abfuhren. Es ist mein Ernst.«
»Vielleicht sollte ich ein anderes Mal wiederkommen, wenn du nicht das Gefühl hast, mich belehren zu müssen, kaum dass ich zur Tür herein bin.«
»Lass uns heute Abend einfach nur Spaß haben. Bitte. Es ist mir wichtig, dass ihr beide gut miteinander auskommt.«
»Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.«
Als er sich entfernte, tauchte plötzlich ein Erinnerungsfetzen auf … Ihre Mutter, die im Schneidersitz auf einer Decke saß und über ihren Vater lachte, der mit Georgie auf dem Rücken über ein Rasenstück rannte. War das tatsächlich passiert, oder hatte sie es nur geträumt?
Als sie auf die Veranda kam, sah sie, dass Bram und ihr Vater in größtmöglicher Distanz voneinander ihre Plätze eingenommen hatten. Bram spielte bei Laura den Charmeur, während ihr Vater Trev zuhörte, der von der Komödie erzählte, die er gerade drehte. Meg ernannte sich selbst zur Barkeeperin, und Paul gesellte sich zu ihr. Er hatte Meg immer gern gehabt, was Georgie nie hatte verstehen können, denn eigentlich hätte ihr undisziplinierter Lebensstil ihn abstoßen müssen. Aber im Unterschied zu Georgie brachte Meg ihn zum Lachen.
Georgie unterdrückte aufwallende Eifersucht, als sie Rory von hinten über den Weg kommen sah. Laura kippte ihr Weinglas um, ihr Vater hörte mitten im Satz zu sprechen auf. Nur Meg und Trev ließen sich von dem Neuzugang nicht aus der Fassung bringen. Bram wäre sofort auf die Füße gesprungen, hätte Georgie nicht sein Handgelenk umklammert, um ihn zurückzuhalten. Zum Glück verstand er ihren Hinweis und begrüßte Rory etwas lässiger. »Solange du hier draußen bist, könnten wir die Rosen ruhig zurückschneiden.«
»Tut
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