Phillips Susan Elizabeth
gesagt«, sagte Lance. »Ich bin direkt vom Flugzeug hierhergekommen. Die Autoscheiben sind dunkel. Keiner kann reinschauen.«
Ein dichtes Schweigen legte sich auf den Raum, bis Bram einen Vorstoß wagte. »Schäm dich, Lancelot, dass du deine Frau im Wagen hast warten lassen.« Seine Augen wurden gefährlich schmal. »Hol mir einen Regenschirm, Chaz, damit ich sie hereinbitten kann.«
Georgie erstarrte. Sicherlich hatte sie das falsch verstanden. Aber nein. Bram war wütend und reagierte auf seine typische dickschädelige impulsive Art.
Paul sprang auf. »Jetzt ist Schluss.«
Bram reckte trotzig sein Kinn. »Es ist eine Party. Je mehr je fröhlicher.«
Sie hasste ihn, aber man erwartete von ihr, ihn zu lieben, und unter so vielen Zeugen durfte sie nicht zeigen, was sie tatsächlich empfand. Stattdessen musste sie demonstrieren, wie ein glücklich wiederverheiratetes lustiges Mädchen auf die Frau reagierte, die ihr den idiotischen Exehemann ausgespannt hatte. »Während du für Bram den Schirm holst, Chaz, kannst du für mich auch gleich eine Waffe mitbringen, damit ich mich erschießen kann.«
Es war die richtige Reaktion, denn Rory grinste. »Das ist die tollste Party, die sich seit Jahren erlebt habe.«
»Die allertollste!«, rief Laura.
»Zupf dein Haar zurecht«, sagte Meg zu Georgie, als Bram und Chaz mit Lance im Gefolge verschwanden. »Und leg noch etwas Lippenstift nach. Rasch.«
»Lass das bloß sein.« Rorys Hand schoss vor. »Du bist genau richtig, so wie du aussiehst.«
»Rory hat recht«, sagte ihre schleimende Agentin. »Jade Gentry hat dir nichts voraus.«
Meg verdrehte die Augen. »Bis auf das hübscheste Gesicht im Universum, einen beneidenswerten Körper und Georgies Exehemann.«
»Nein, wirklich«, erwiderte Georgie und ließ sich auf die Couch fallen, »ich brauche eigentlich nur eine Waffe.«
Paul preschte vor. »Komm mit mir, Georgie. Das tust du dir nicht an.«
Dieser im absolut unpassenden Moment ausgesprochene Befehl, bewirkte bei ihr das genaue Gegenteil. »Doch, ich tue es. Jade ist mir nicht wichtig.« Eine Lüge. Nur weil
Georgie aufgehört hatte, Lance zu lieben, bedeutete dies noch lange nicht, dass sie ihm oder Jade jemals verzeihen würde. Sie wollte Rache.
Kurz darauf betrat Jade ihr Wohnzimmer, und ein unsichtbares Studiolicht schien ihre umwerfende Erscheinung anzustrahlen. Warum musste Jade so etwas Besonderes sein? So eine Ironie. Viele männliche Filmstars sahen privat besser aus, aber bei den weiblichen Stars war oft eine Tendenz zu einem wasserköpfigen Aussehen festzustellen, weil ihre Köpfe für ihre Bohnenstangenkörper viel zu groß waren. Nicht so bei Jade. Sie war auch im normalen Leben eine atemberaubende Erscheinung, eine Rückkehr zu den alten Hollywoodschönheiten mit den Rehaugen Audrey Hepburns, den Wangenknochen Katherine Hepburns und dem kremigen Teint von Grace Kelly. Glänzende glatte dunkle Haare rahmten ein Herzgesicht, das ohne jede Schminke auskam. Ihre Brüste waren üppig, aber nicht vulgär, ihre Taille schmal und die Beine lang. Sie war nicht so groß wie Georgie, aber ihre Haltung verriet so viel überlegene Selbstsicherheit, dass Georgie sich des Gefühls, geschrumpft zu sein, nur schwer erwehren konnte.
Lance stand Jade zur Linken, Bram zur Rechten. Als Paul auf Jade zuging, um sie zu begrüßen, nahm er Georgie die Sicht. War das Absicht oder Zufall? »Ich bin Paul York. Sie sind direkt aus dem Flugzeug hergekommen, wie ich höre.«
»Es war ein schier endloser Flug.« Wie Lance war auch sie zerzaust, aber ihre gerade geschnittene schwarze Hose und das ärmellose schwarze Oberteil sahen noch immer schick aus. Nichts an ihr verriet eine Frau, die vor weniger als einem Monat ihr Baby verloren hatte. Sie verlagerte ihr Gewicht und versuchte an Paul vorbeizuschauen. Zweifellos suchte sie nach Georgie, damit sie diese in einer großen
ausgeflippten Umarmung an sich drücken konnte. Zum Glück klingelte ihr Mobiltelefon, ehe das geschehen konnte. »Ich muss drangehen. Ein paar von unseren Leuten in der Maschine waren sterbenskrank.«
Sie ließ ihren Beutel von der Schulter gleiten, zog ihr Mobiltelefon heraus und ging dann in einen Winkel des Raums. Laura füllte sich einen Becher mit Kaffee, Meg grapschte sich einen Schokoladentrüffel. Bram gesellte sich zu Georgie. Sie konnte nur hoffen, dass er ihr nicht zu nahe kam, denn dann könnte sie der Versuchung, ihm einen Tritt zu verpassen, wohl kaum widerstehen.
Rory gab ihr Bestes,
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