Phillips Susan Elizabeth
Endlich gestand sie die Niederlage ein. »Da nützen alle Beziehungen nichts. Das ist politisch. Weil Prominenz betroffen ist, will keiner die Verantwortung übernehmen, falls die Sache aus dem Ruder läuft. Die Vorsichtsmaßnahmen sind definitiv übertrieben, aber wie es aussieht, sitzen wir in der Falle.«
Alle schauten in Georgies Richtung und versuchten einzuschätzen, wie sie darauf reagierte, mit ihrem Ex und dessen neuer Frau zusammengepfercht zu sein. Scooter Brown hätte die Situation zu meistern gewusst. In schwierigen Situationen fand Scooter immer einen Ausweg. Schön . Sollte sich diese kesse kleine Göre damit befassen.
Als sie von der Couch aufstand, sagte Scooter: »Machen wir das Beste daraus. So eine richtig große Hausparty. Das wird lustig.«
Chaz sprang ihr bei. »Ich habe eine Tonne Essen im Gefrierschrank, das ist also kein Problem.«
»Ich brauche einen Drink«, sagte Bram.
»Natürlich brauchst du den«, erwiderte Georgie schnippisch, ehe sie sich im Griff hatte, weshalb Scooter ihr gleich darauf aus der Patsche helfen musste. »Großartige Idee, Schatz. Mach ein paar Flaschen auf.«
Chaz wandte sich an Bram. »Wo werden sie alle schlafen?«
Georgie hätte gern vorgeschlagen, dass Paul sich mit Lance ein Zimmer teilte. Er würde es sich mit seinem bevorzugten Liebling schon gemütlich machen.
Nach und nach fanden alle ihr Plätzchen. Meg bestand darauf, auf der Couch in Brams Büro zu schlafen und das Bett im Gästehaus Rory und Laura zu überlassen. Paul würde in Georgies Büro schlafen. Das Gästezimmer, in
dem Georgie bisher immer geschlafen hatte, ging an Lance und Jade, was Georgie zu der Erklärung veranlasste, dass sie dieses als ihren Ankleideraum benutzte und erst noch ein paar Sachen herausholen müsse. In einer im Flüsterton geführten Auseinandersetzung willigte Chaz widerwillig ein, Aaron in ihrem Wohnzimmer schlafen zu lassen. Georgie blieb nichts anderes übrig, als mit ihrem Mann das Ehebett zu teilen. Dies war eine derart beunruhigende Aussicht, dass Scooter Georgie noch einmal zu Hilfe kommen musste. »Ich glaube, der Wind hat sich gelegt«, zwitscherte sie. »Lasst uns auf der Veranda ein Feuer anmachen. Wir könnten sogar S’mores machen.«
»Oder auch nicht«, meinte Bram mit schleppender Stimme.
Rory rief ihre Haushälterin an und bat darum, ihr ein paar persönliche Dinge in einer regensicheren Tüte am Hintereingang zu hinterlegen. Meg lieh Laura ein weites Schlafshirt. Jade verkündete, sie schlafe nackt, so dass Georgie sich nicht die Mühe machen musste, etwas für sie zu finden. Chaz und Aaron verteilten Handtücher, Waschlappen, zusätzliches Bettzeug und Zahnbürsten. Währenddessen versuchte Georgie sich klarzumachen, dass sie diese unwirkliche Situation nicht träumte.
Als das schlimmste Unwetter vorbei war, begleitete Meg Rory und Laura zum Gästehaus, während Bram durch die letzten Regentropfen zur Hintertür lief, um Rorys Sachen zu holen. Georgies Vater schenkte sich einen Brandy ein und setzte sich damit auf die Veranda. Lance und Jade wollten sich nach ihrer langen Reise frischmachen, Aaron führte sie deshalb nach oben.
Georgie begann einer undankbaren Chaz beim Aufräumen zu helfen. Bald darauf hörte sie in ihrem Badezimmer die Dusche an- und zwanzig Minuten später wieder ausgehen.
Gemeinsames duschen. Wie gemütlich.
In ihr kochte es. Lance hier zu haben war schon schrecklich genug, aber Jades Anwesenheit machte die Situation unerträglich. Das war alles Brams Schuld.
Sie schloss sich in seinem Schlafzimmer ein. Sie würde den Turm am anderen Ende des Raums zu ihrem Zufluchtsort machen. Zwischen ein paar bequemen Sesseln standen ein Intarsientisch, und neben einer Chaiselongue mit weichem schokoladenbraunen Chenillebezug der zum Honigton der Wände passte, eine Lampe mit einem schweren Bronzefuß. Auf der Chaiselongue hatte nur eine Person Platz, darauf würde sie schlafen. Brams Bett war für den Sex reserviert, nicht für nächtliche Intimität.
Sie trat ans Fenster und schaute hinaus auf die regenglatte Einfahrt und das Tor. Obwohl es schon nach Mitternacht war, parkten immer noch zwei Wagen auf der Straße, die Paparazzi hielten ihre ewige Nachtwache und beteten um den magischen Schuss, der ihnen Glück bringen würde.
Das Gesundheitsamt hatte nun die Namen aller, die unter Quarantäne standen, also würde die Geschichte rasch durchsickern. Sie würden alle Presseerklärungen abgeben müssen. Alte Probleme vergessen. Ein
Weitere Kostenlose Bücher