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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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das?«
    »Ein bemitleidenswertes Bedürfnis, geliebt zu werden?«
    »Und was machst du dafür verantwortlich? Etwa die Beziehung zu deinem Vater in deiner Kindheit?«
    »Möglich.«
    »Dann wäre es also letztendlich die Schuld deines Vaters, dass du dich in Bram Shepard verliebt hast?«
    »Nein«, flüsterte sie. »Es ist mein Fehler. Ich wusste, dass ich mich auf keinen Fall in ihn verlieben durfte, aber ich musste es ja trotzdem tun.«
    »Du hast dein Vorsprechen abgesagt und dir damit die Chance genommen, die Helene zu spielen.«
    »Was tut eine Frau nicht alles um der Liebe willen, stimmt’s?«
    »So was Dummes.«
    »Was hätte ich denn tun sollen? Jeden Tag mit ihm zusammenarbeiten
und dann abends mit ihm nach Hause gehen?«
    »Du hättest deiner Karriere erste Priorität einräumen müssen.«
    »Meine Karriere ist mir jetzt egal. Ich habe noch nicht mal einen neuen Agenten eingestellt. Ich will nur noch …«
    »Dich elend fühlen?«
    »Ein paar Monate, dann bin ich über ihn hinweg.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    Nein, sie glaubte es nicht. Sie liebte Bram auf so klarsichtige Weise wie sie ihren Exmann nie geliebt hatte, ohne rosarote Brille oder gedankenlose Unbesonnenheit, ohne Aschenputtelfantasien oder der falschen Gewissheit, er werde ihr Leben in Ordnung bringen. Was sie für Bram empfand, war schwierig, ehrlich und kam aus tiefster Seele. Sie empfand ihn … als einen Teil von sich, ihren Besten und ihren Schlimmsten. Als jemand, mit dem sie sich durchs Leben kämpfen wollte: Triumphe und Niederlagen teilen wollte, Urlaubstage, Geburtstage, Alltage.
    »Ausgezeichnet«, sagte ihre Interviewerin. »Jetzt habe ich dich endlich zum Weinen gebracht. Genau wie Barbara Walters.«
    Georgie schaltete die Kamera ab und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
     
    Georgie war inzwischen seit fast zwei Wochen weg, und Aaron war Brams einzige Informationsquelle. Ihr persönlicher Assistent hatte es auf sich genommen, ein paar fiktive Geschichten an die Sensationspresse durchsickern zu lassen. Er teilte Georgies Entschluss mit, Urlaub zu machen, während Bram arbeitete, und beschrieb ausführlich die romantischen Telefonate zwischen den Frischvermählten. Aarons Lügenmärchen hielten die Presse in Schach, weshalb Bram sie auch nicht korrigierte.

    Die Arbeit an Tree House ging ohne größere Komplikationen voran, obwohl man das Casting noch nicht beendet hatte. Er hätte sich eigentlich fantastisch fühlen müssen, aber am liebsten hätte er seinen alten Drogendealer aufgesucht. Doch er vergrub sich in Arbeit, um die Teufel zu bannen.
    Als er am Montagabend vom Studio nach Hause kam, wartete Chaz schon auf ihn, vor sich eine neue Auswahl an Kochbüchern auf dem Küchentisch anstatt der GED Arbeitsbücher, in die sie noch immer keinen Blick hineingeworfen hatte. Sie fuhr zusammen, als er eintrat. »Ich mache Ihnen ein Sandwich. Ein gutes, mit Vollkornbrot, Pute und Avocadopaste. Sie haben heute doch sicherlich nur Mist gegessen.«
    »Ich will nichts, und ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht meinetwegen aufbleiben.«
    Sie wuselte zum Kühlschrank. »Es ist doch noch nicht mal Mitternacht.«
    Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es nutzlos war, mit Chaz über Essen zu diskutieren, also blieb er, obwohl er eigentlich nur schlafen wollte, und tat so, als würde er die Post durchsehen, die auf der Arbeitstheke lag, während sie Dosen aus dem Kühlschrank zog und ihm von ihrem Leben erzählte. »Aaron nervt total. Er und Becky haben sich getrennt – sie waren keine drei Wochen zusammen. Er sagte, sie seien sich zu ähnlich. Aber das ist doch eigentlich eine gute Voraussetzung, oder?«
    »Nicht immer.« Bram starrte blind auf eine Party-Einladung und warf sie dann in den Müll. Zwischen ihm und Georgie gab es viel mehr Ähnlichkeit als Verschiedenheit, aber er hatte ziemlich lang gebraucht, um das herauszufinden.
    Chaz knallte einen Behälter so fest auf die Theke, dass der Deckel absprang. »Aaron weiß, wo Georgie ist.«

    »Ja, weiß ich. Ihr Vater weiß es auch.«
    »Sie sollten sie dazu bringen, es Ihnen zu sagen.«
    »Wieso denn? Ich laufe ihr nicht hinterher.« Außerdem wusste Bram bereits aufgrund eines Telefongesprächs mit Trev, der bei Dreharbeiten für seinen neuen Film in Australien war, dass sie sich in Cabo aufhielt. Bram hatte sich überlegt, nach Mexiko zu fliegen und sie zurückzuholen, aber sie hatte seinen Stolz verletzt. Seine Devise lautete, sie war diejenige, die ihn verlassen hatte, und nun

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