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Phillips Susan Elizabeth

Phillips Susan Elizabeth

Titel: Phillips Susan Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aus Versehen verliebt
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Lebenskurs ist genau richtig.«
    Sie spielte die leicht Entnervte, obwohl es ihr in der Seele wehtat. »Ich wusste, du würdest es nicht verstehen. Ihr Männer seid doch alle gleich.« Sie griff nach ihrem Handtuch und drückte es wie ein Kuscheltier an ihre Brust. »Ich werde jetzt duschen, während du dich etwas beruhigst.«
    Aber als sie sich umdrehte, um ins Haus zu gehen, sorgte er dafür, dass sie wie angewurzelt stehen blieb.
    »Ich habe dein Vorsprechband gesehen.«
     
    Bram beobachtete, wie Georgies Gesichtsausdruck sich von Verwirrung in erstauntes Begreifen verwandelte. Er hätte sie gern festgehalten, sie geschüttelt und dazu gebracht, ihm die Wahrheit zu sagen.
    Ihre Finger hatten keine Kraft mehr, das Handtuch zu halten. »Sprichst du von dem Band, das Chaz für mich aufgenommen hat?«
    »Es ist großartig«, sagte er langsam. »Du bist großartig.«
    Sie starrte ihn mit ihren großen grünen Augen an.
    »Du hast es genau getroffen, wie du versprochen hattest«, sagte er. »Die Leute unterschätzen mich als Schauspieler.
Mir kam nie in den Sinn, dass ich dasselbe mit dir tat. Wir alle haben dich unterschätzt.«
    »Ich weiß.«
    Ihre unkomplizierte Antwort ärgerte ihn. Er hatte es nicht gewusst; als er das Band gesehen hatte, war das wie ein Schlag in die Magengrube gewesen.
    Gestern Abend hatte er in seinem dunklen Schlafzimmer gesessen und es sich angesehen. Als er auf den Abspielknopf drückte, war die nackte Wand von Georgies Büro aufgetaucht, und er hörte Chaz’ Stimme aus dem Off. »Ich habe zu arbeiten. Ich habe keine Zeit für solchen Unsinn.«
    Georgie trat ins Bild. Ihr Haar war streng gescheitelt, sie trug nur ein Minimum an Make-up: eine zarte Grundierung, keine Wimperntusche, die Augenbrauen kaum nachgezogen, aber ein entsetzlich dunkelroter Mund, der für Helene nicht unpassender hätte sein können. Die Kamera fing sie von der Taille aufwärts ein: eine streng geschnittene schwarze Kostümjacke, ein weißer Mantel und kunstvoll verschlungene schwarze Perlen.
    »Es ist mein Ernst«, sagte Chaz. »Ich muss das Abendessen herrichten.«
    Georgie schnitt Chaz mit Helenes eisiger gebieterischer Stimme ins Wort, anstatt wie üblich, mit ihrer hündchenhaften Freundlichkeit auf sie einzugehen. »Du tust, was ich sage.«
    Chaz murmelte etwas, was das Mikro nicht erfasste, und blieb, wo sie war. Georgies Brüste hoben sich ganz leicht unter der Kostümjacke, dann breitete sich ein Lächeln – ein verfluchtes Eispickellächeln – über der unteren Hälfte ihres Gesichts aus, das den scharlachroten Mund absolut richtig erscheinen ließ.
    Du glaubst wohl, du könntest mich in Verlegenheit bringen, Danny? Ich werde nicht verlegen. Verlegenheit ist was
für Verlierer. Und ein Verlierer bist du, nicht ich. Du bist eine Null. Ein Nichts. Das wissen wir alle, das war schon so, als du noch ein Kind warst .
    Ihre Stimme war leise, von tödlicher Ruhe und absoluter Gelassenheit. Im Unterschied zu den anderen Schauspielerinnen, die vorgesprochen hatten, gab sie keinerlei Gefühle preis. Kein Zähneknirschen und auch keine Szene. Sie nahm sich vollständig zurück.
    Du hast keinen einzigen Freund mehr in dieser Stadt, aber du bildest dir noch immer ein, du seist mir überlegen …
    Die Worte sprudelten aus ihr heraus, kalte Wut lauerte hinter ihrem blutroten Lächeln, das Helenes Selbstsucht, ihre Tücke, ihren scharfen Verstand und ihre feste Überzeugung, dass sie alles verdient hatte, was sie nur packen konnte, perfekt einfing. Er blieb gebannt sitzen, bis sie mit diesem Lächeln, das wie schwarzes Eis auf den Lippen festgefroren war, zum Ende kam.
    Erinnerst du dich, wie du dich über mich lustig gemacht hast, als wir zur Schule gingen? Wie laut du gelacht hast? Und wer lacht jetzt, du Komiker? Wer lacht jetzt?
    Die Kamera lief weiter, aber sie regte sich nicht. Sie wartete einfach ab, während jede Zelle ihres Körpers stille Wut, unnachgiebigen Stolz und hartnäckige Entschlossenheit verströmte. Die Kamera wackelte, und er hörte Chaz’ Stimme. »Du liebe Zeit, Georgie, das war …«
    Das Bild wurde dunkel.
    Er sah Georgie an, wie sie jetzt ihm gegenüber inmitten des weiß getünchten Patios stand, das Haar zu einem verschwitzten, ungekämmten Knoten hochgebunden, ihr Gesicht bar jeglichen Make-ups, mit einem Strandlaken, das ihr lose in der Hand hing, und doch glaubte er einen Moment lang Helenes berechnenden Blick auf sich gerichtet zu sehen – entschlossen, zynisch, scharfsinnig. Er

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